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Die Grabräuber

Die Grabräuber

Titel: Die Grabräuber
Autoren: Jason Dark
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betraten das Hinterzimmer!
    ***
    Die beiden waren wir!
    Suko und ich hatten uns schneller bewegt als die uniformierten Kollegen, die sich noch auf dem Gang befanden. Wir bekamen Schwierigkeiten mit der Tür, weil wir sie nicht bis zum Anschlag aufdrücken konnten, denn ein auf dem Boden liegendes Hindernis sperrte sie. Es war ein Toter. Wir sahen es wenig später und auch den Pfeil, der ihn genau in die Brust getroffen hatte.
    Für einen Moment starrten wir auf den Toten, hörten die geflüsterten Kommentare der beiden Beamten und sahen einen dritten durch die Hintertür wanken.
    »Linc!« rief der Fahrer des Streifenwagens und rannte zu ihm.
    Der dritte konnte sich kaum auf den Beinen halten Er blutete an der Stirn, und wir vernahmen seinen gehauchten Kommentar. »Verdammt, der hat mich erwischt…« Dann sackte er zusammen, wurde aufgefangen und zu Boden gebettet.
    Während ich noch stehen blieb, kümmerte sich Suko um einen bärtigen Mann, der ebenfalls am Boden kniete. »Was ist geschehen?«
    »Er… er hat ihn gekillt«
    »Und wo ist der Mörder?«
    Der Bärtige deutete auf die Hintertür. Suko verstand das Zeichen Er nickte mir noch einmal zu und verschwand in Windeseile. Ich wäre gern mit ihm gegangen, aber ich wollte genau wissen, was vorgefallen war. Zudem war Suko ein Mann, der sich seiner Haut schon wehren konnte.
    Der Tote war ein Chinese. Ein zweiter, ein Weißer mit kariertem Jackett, lag am Boden zwischen Karten und Gläsern. Er rührte sich nicht, war zum Glück nur bewusstlos.
    Einer konnte mir Auskunft geben. Ich wandte mich an den Mann mit dem Bart. »Was war los?«
    Der Kerl schüttelte den Kopf. Sein feiner Anzug zeigte Flecken. Gin war auf den Stoff gelaufen und hatte ihn getränkt. »Verdammt ich weiß es nicht genau.«
    »Reden Sie!«
    »Er war auf einmal da.«
    »Wer?«
    »Der Bogenschütze.«
    »Und?«
    Der Bärtige zog sich an der Tischkante hoch, während die beiden Polizisten dafür sorgten, dass der Wirt und auch neugierige Gäste nicht in den Raum gelangen konnten.
    »Wie heißen Sie?« fragte ich den Zeugen.
    »Stern. David Stern.«
    »Okay, Mr. Stern, jetzt einmal von vorn.« Ich zeigte ihm meinen Ausweis.
    »Er ist also gekommen.«
    Stern nickte. »Durch die Hintertür. Wir saßen hier und spielten. Kaum war er da, als es geschah. Er hatte schon einen Pfeil auf die Sehne gelegt und schoss.«
    »Einfach so?«
    Erstaunt sah er mich an »Natürlich. Oder haben Sie etwas anderes erwartet?«
    »Es muss ein Motiv gegeben haben.«
    »Unsinn, das war ein Killer.«
    »Richtig«, gab ich ihm recht »Ein besonderer Killer. Nur frage ich mich, aus welchem Grunde er nur den Chinesen und nicht Sie oder Ihren anderen Mitspieler getötet hat«
    »Das müssen Sie Wan fragen«
    »Tote reden bekanntlich nicht mehr.«
    »Ach ja, sorry, verdammt, ich bin völlig durcheinander.«
    Das nahm ich diesem David Stern nicht ab. Ich schaute ihn mir genauer an. Der »feine« Anzug täuschte. Wer in obskuren Hinterzimmern Poker spielte, der hatte meiner Ansicht nach etwas zu verbergen oder zumindest einige dunkle Flecken auf der Weste. Zudem war der Bewusstlose noch bewaffnet gewesen. Die Pistole lag neben seinen ausgestreckten Fingern am Boden. Und der Chinese war getötet worden.
    Das hatte etwas zu sagen, und da war einiges faul. Wer mir anderes erzählen wollte, log.
    »Sie haben also nur gepokert?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Waren es hohe Summen?«
    »Es ging.«
    Ich nickte. »Und weshalb wurden Sie nicht umgebracht, sondern nur Ihr Partner?«
    »Das haben Sie mich schon mal gefragt.«
    »Weiß ich, Mister. Nur kann ich mir vorstellen, dass Sie auch eine gewisse Antwort wissen.«
    Er grinste schief und kraulte seinen Bart. »Wie kommen Sie überhaupt darauf?«
    »Zumeist weiß man über denjenigen einiges, mit dem man um hohe Summen spielt. Und ich will von Ihnen etwas über den Chinesen erfahren. Wie hieß er?«
    »Wan.«
    »Gut, Mr. Stern, Sie berichten…«
    »Moment mal.« Der Fahrer des Streifenwagens mischte sich ein. Er kam näher und ging sogar einmal um Stern herum, wobei er ihn scharf beobachtete.
    »Kommen Sie nicht hier aus Soho?«
    »Natürlich.«
    »Und Sie haben ein Geschäft?«
    Stern runzelte die bleiche Stirn. »Ich bin Kaufmann, falls Sie das nicht wissen sollten.«
    »Klar, das seid Ihr alle.« Der Beamte lächelte knapp. »Nur hat man Ihnen einen besonderen Namen gegeben, Mr. Stern. Nennt man Sie nicht den Schacherer oder Zinshai?«
    David Stern schüttelte den Kopf »Tut mir leid, ich
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