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Die göttliche Komödie (German Edition)

Die göttliche Komödie (German Edition)

Titel: Die göttliche Komödie (German Edition)
Autoren: Dante Alighieri
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holen: junge frauen
Und andre eitelkeit von kurzem glücke.
     
Ein neues vöglein mag abwartend schauen..
Jedoch der flügg-gewordnen sinn benähmen
Nicht pfeile-schiessen und nicht falle-bauen.‹
     
Wie kinder horchen und sich schweigend schämen ●
Den blick am boden ● und was sie betöre
Erkennen und sich drob im innern grämen:
     
So stand ich und sie sprach: Mit dem gehöre
Empfandst du leid.. doch heb den bart erst wieder
Dann macht die schau dass grössres dich verstöre...
     
Nicht mindren Widerstandes dreht die glieder
Ein starker eichbaum bei des sturmes toben
Von Nord her oder landen der Numider:
     
Als ich auf ihr geheiss das kinn erhoben
Und da sie bei dem ›bart‹ ans antlitz dachte
Hatt ich das gift des satzes zu erproben.
     
Und als ich mein gesicht in richtung brachte
Bemerkt ich jene ersten kreaturen
Wie ihre blumenstreuung einhalt machte..
     
Mein auge sah ● noch mit der trübung spuren ●
Wie sich die Selige nach dem tier bewege
Das eines wesens ist in zwei naturen.
     
Sie schien jenseit der flut in schleiers hege
Höher als einst ● um soviel wie sie vorne
Vor allen andren schritt im erdenwege.
     
Solch stechen fühlt ich von der reue dorne
Dass jedes ding das meist mich zog im leben
In seine lust ● nun meist mich trieb zum zorne.
     
Dies eingeständnis liess mein herz so beben
Dass ich entsank – wie elend sie mich lasse
Sie wusst es wol die grund dazu gegeben.
     
Sodann als neue kraft gewann der blasse
Sah jene frau ich zu mir hingebogen
Die erst ich traf.. sie sagte: Fass mich! fasse!
     
Sie schleifte mich nachdem sie mich gezogen
In jene flut bis oberhalb der brüste
Und glitt mit feder-leichte auf den wogen.
     
Als ich nun nahe war der seligen küste
Hört ich ›Asperges‹ mit so süssem hoffen
Dass ichs zu denken nicht ● zu schreiben wüsste.
     
Dann tat die schöne frau die arme offen ●
Sie nahm mein haupt und tauchte mich im flusse
Woraus zu schlürfen jetzo mich betroffen.
     
Sie holte mich hervor nach diesem gusse ●
Ich ward in der vier Holden tanz verwoben
Und jede hob die arme zum umschlusse.
     
›Wir sind hier nymphen ● Sterne sind wir droben ●
Eh noch die Selige die erde sähe
Hat Gott zu ihrem dienste uns erhoben.
     
Wir führen vor ihr antlitz: für die nähe
Der freudigen lichter aber machen sehend
Erst jene drei mit einer tiefern spähe.‹
     
So fing ihr singen an und weiter gehend
Entrückten sie mich bis zur brust des Greifen.
Dort hielt die Selige uns entgegenstehend...
     
Nun lass mit eifer deine blicke schweifen ●
So sprachen sie ● du trittst vor die rubine
Die einst die liebe kor dich zu ergreifen.
     
Und tausend wünsche ● flammender als kiene ●
Drängten mein aug in jenes auges helle
Das stets den Greifen traf mit gleicher miene.
     
Ich sah wie gleich der sonne in der quelle
Ganz so das doppeltier sich drin entfalte
In bald der einen bald der andren stelle.
     
(Denk leser ob Verwunderung mich halte!)
Und wie das ding sich selber nie bewege
Doch sich in seinem abbild umgestalte.
     
Indem vor staunen und vor freude rege
Sich meine seele labte an der speise
Die macht dass wen sie sättigt lust noch hege:
     
Da kamen nach der art der höchsten kreise
Die andern Dreie mit entgegennicken
Und tanzen nach der engel sangesweise:
     
›Zeig Selige dich mit deinen heiligen blicken!
Zeig dich‹ so klang ihr singen ›der getreue
Kam dich zu schauen nach soviel geschicken.
     
Tu uns zugunsten ihm die gunst! Verstreue
Den Schleier der dein angesicht umscheuchte!
Lass deine Schönheit sehn – die zweite neue!‹
     
O glanz der ewigen lebendigen leuchte!
Wer hat sich so im musenhain ermattet
Und hat so lang geschlürft von jener feuchte
     
Dass ungehindert ihm sein geist gestattet
Das abzuschildern was du hier erfülltest:
Vom klangbewegten himmel überschattet
     
Als du im offnen äther dich enthülltest!
     
    FEGEFEUER ● XXXI. GESANG.
     

DER MYSTISCHE BAUM
So war mein auge starr und fest gerichtet
Dass es nach dem zehnjährigen durst sich letze
Und hatte jeden andren sinn vernichtet.
     
Wie wenn es hier und dort sich grenzen setze
Der obacht – so hat mich das heilige blinken
An sich gezogen mit dem alten netze.
     
Dann ward mein antlitz mir zu meiner linken
Von jenen göttinnen gedreht im zwange
Als eine sagte: Nicht zu sehr versinken!
     
Und einwirkung die unsern blick befange
Wenn eben grad die sonne in ihm brannte
Beraubte mich der sicht minutenlange.
     
Doch als mein aug das mindre wiederkannte –
Ich
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