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Die göttliche Komödie (German Edition)

Die göttliche Komödie (German Edition)

Titel: Die göttliche Komödie (German Edition)
Autoren: Dante Alighieri
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geistes glühe
Mach ich zu meines liedes gegenstande...
     
Apollo gütiger! zur lezten mühe
Gib dass ich so viel deiner kräfte fasse
Dass der geliebte lorbeer dann mir blühe!
     
Bislang braucht ich Ein joch nur vom Parnasse
Doch für die jetzo mir gezogne strecke
Bedarf ich beider eh ich ein mich lasse.
     
Dring nun in meinen busen und erwecke
Die töne wie einst in des Marsyas jahre
Als du ihn zogst aus seiner glieder decke!
     
O kraft des Herren! so viel mir bewahre
Dass sich vom seligen reiche nur ein schatte
In meinem haupt gebildet offenbare!
     
So sieh mich kommen zum begehrten blatte
Davon ich mich mit einer krone schmücke
Die deine gunst und die mein stoff verstatte!
     
Weil man nur selten ● Vater ● davon pflücke
Zu eines caesars oder dichters ehre ●
(Des menschlichen bestrebens schuld und lücke!)
     
So müsste es geschehen dass der hehre
Und frohe Delphier vor freude schwelle
Wenn einer des Peneios laub begehre.
     
Auf kleinen funken folgt oft grosse helle:
Vielleicht dass wer nach mir mit bessrem munde
So redet dass der gott sich ihm geselle. –
     
Den sterblichen entsteigt aus manchem schlunde
Die welten-leuchte ● aber dem entrückend
Der mit drei Kreuzen einiget vier Runde
     
Ist sie von bessrem lauf und mehr beglückend
Mit ihrem sternbild ● so im welten-thone
Mehr ihre art ein-schmeidigend und drückend.
     
Der stand bewirkte dass hier morgen wohne ●
Dort abend und fast völlig eine blanke
Halbkugel war und eine schwarze zone.
     
Ich sah die Selige nach der linken flanke
Sich wendend mit dem blicke in die sonnen...
Kein adler heftet ihn so ohne wanke.
     
Wie zweiter strahl im ersten hat begonnen
Und wieder in die höh kommt rückgesprungen –
So wie ein pilger umzudrehn gesonnen –
     
So liess ihr tun durch augen eingedrungen
In meinen geist das meine nach sich ziehen...
Ich sah zur sonne wie mirs nie gelungen.
     
Vieles verleiht man hier was nicht verliehen
Wird unsren irdischen kräften ● dank dem lande
Zum sitz der menschenkinder einst gediehen.
     
Nicht lang hielt ich sie aus ● doch war im stande
Zu sehen dass sie ringsum flammen schlage
Wie glühend eisen ● eben aus dem brande.
     
Da schien mit einemmal mir tag zu tage
Gefügt als ob durch die gewalt von oben
Der himmel eine zweite sonne trage.
     
Der Seligen aug stand auf den ewigen globen
Fest ruhend ● so wie fest die meinen ruhten
Auf ihr – vom obern glanze weggehoben.
     
Ihr anblick machte mich zum sogemuten
Wie einst den Glaukus als er ass vom kraute
Das ihn gesellt den göttern in den fluten.
     
Das übermenschlich-werden ist durch laute
Nicht fassbar ● doch begnüge mit DEN proben
Sich einer bis durch gnade er es schaute.
     
Ward nur mein jüngst-erschaffnes teil enthoben?
Du weisst es ● Liebe die die himmel lenket
Die du mit deinem licht mich zogst nach oben.
     
    HIMMEL ● I. GESANG ● 1-75.
     

ERMAHNUNG AN DEN LESER ● EINTRITT IN DEN MONDHIMMEL
O ihr auf winzigem kahne die im drange
Mich anzuhören ihr euch liesset leiten
Von meinem schiffe das hinfährt im sange:
     
Kehrt wieder zu den heimischen gebreiten!
Wagt euch nicht auf die hohe flut .. denn gerne
Könnt ihr zerschellen ohne mein begleiten.
     
Von meinem weg hielt man bisher sich ferne ..
Minerva haucht ● Apoll weist mir die fährte
Und neue musen zeigen mir die sterne.
     
Ihr andren wenigen die ihr die bärte
Zuzeiten aufreckt nach der engelspeise
Die hier uns labt ● doch sattsam nie uns nährte:
     
Vertrauen mögt ihr euer schiff der reise
Auf hohem meere ● folgt ihr meinen spuren
Bevor das wasser rinnt in gleicher weise.
     
Nicht jene Tapfern die nach Kolchis fuhren
Erstaunten so wie ihrs hier mögt erleben
Als Jason sie am werk sahn in den fluren.
     
Das ewige und eingeborne streben
Zum gottgeformten reich hat uns enthoben
So schnell als sähet ihr den himmel schweben.
     
Ich sah die Selige an ● sie sah nach oben
Und etwa so lang als ein pfeil sich richte
Abfliege und sich trenne von dem kloben:
     
Ward ich entrückt wo wunderbar gesichte
Mich an sich zog und sie die bis zum kerne
In meinem innern spähte was ich dichte ●
     
Winkte mir zu so froh als schön: ›Nun lerne
Dankbar zu Gott dich wenden der uns beide
Hier hat vereinigt mit dem Ersten sterne.‹
     
Es schien mir dass uns ein gewölk umkleide
Ein leuchtendes und dichtes ● fest- und feines
Wie diamant durch den die sonne schneide.
     
Das innere des ewigen edelsteines
Gab einlass uns wie wasser ein kann lassen
Des lichtes strahl und
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