Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5
Autoren: Philip Jose Farmer
Vom Netzwerk:
Verrückten Hutmacher und dem Kopf der Edamer Katze beim Teetrinken zeigte.
     Die Begegnung mit ihr hatte seine Liebe für sie nicht geringer werden lassen (wie es ein Zyniker vielleicht erwarten würde), sondern nur noch heißer. Der literarische Reiz war fleischlich geworden. Doch hatte er weder ihr noch Burton gegenüber nie ein Wort über seine Leidenschaft erwähnt. Er mochte Burton zu gern - oder hatte ihn zu gern gehabt -, um sich ihr (wie er es nennen würde) auf unehrenhafte Art zu nähern. Alice hatte nie die geringste Andeutung gemacht, daß sie ihm ähnliche Gefühle entgegenbrachte. Was jedoch nicht unbedingt etwas zu bedeuten hatte, denn Alice beherrschte es meisterhaft, ihre Gefühle in gewissen Situationen zu verbergen. Es gab die öffentliche Alice, und es gab die private Alice. Es gab vielleicht auch eine Alice, die Alice selbst nicht kannte. Eine Alice, die sie überhaupt nicht kennen lernen wollte.
     Zwei Stunden vor der Essenszeit hatten sie sich eingerichtet, wenngleich sie die Ereignisse des Morgens noch längst nicht verdaut hatten. Burton hatte sich dazu entschieden, die Kontrollkonsole nicht zu benutzen, die man aus der Wandnische herausfahren konnte. Statt dessen hatte er den Computer angewiesen, den Bildschirm und die Tastatur auf die Wand zu projizieren. Wenn nötig, hätte man beides auch mit Licht auf die Decke oder den Boden werfen können. Der Boden war jedoch mit einem dicken Teppich bedeckt, den man, wenn man es nicht besser wußte, für einen sehr teuren Perser hätte halten können. Sein Muster war jedoch in Wirklichkeit auf der Gartenwelt gewebt worden. Man hatte eine Aufzeichnung davon zum Turm gebracht, wo der Computer das Original mittels Energie-Materie-Umwandlung reproduziert hatte.
     Burton stand vor der Wand, die Simulation befand sich in Kopfhöhe. Wenn er vorwärts oder rückwärts schritt, hielt die Simulation mit ihm Schritt.
     Burton nannte Logas Namen und ID-Kode und fragte den Computer auf Englisch, wo sich Logas lebendiger Körper befände.
     Die Antwort lautete, er könne nicht lokalisiert werden.
     »Dann ist er tot«, murmelte Alice.
     »Wo ist Logas Körperspeicherung?« fragte Burton.
     Der Computer brauchte sechs Sekunden, um die fünfunddreißig Milliarden Speicherungen tief unter dem Turm zu durchforsten.
     »Sie kann nicht lokalisiert werden.«
     »Oh, mein Gott! Gelöscht!« stöhnte Frigate.
     »Nicht unbedingt«, sagte Nur. »Vielleicht gibt es einen übergeordneten Befehl, der den Computer zwingt, eine solche Antwort zu geben.«
     Burton wußte, daß es sinnlos war, den Computer zu fragen, ob dies der Fall sei. Trotzdem konnte er einfach nicht anders.
     »Hat man dir befohlen, einem übergeordneten Befehl nicht zu gehorchen?« fragte Burton schnell.
     Nur lachte. Frigate murmelte: »Jungejunge!«
     NEIN.
     »Ich befehle dir, meine sämtlichen zukünftigen Anweisungen als übergeordnete Befehle zu akzeptieren«, sagte Burton. »Dies hebt alle bisherigen übergeordneten Befehle auf.«
     ABGELEHNT. NICHT ZWECKMÄSSIG.
     »Wer ist befugt, übergeordnete Befehle zu erteilen?« fragte Burton.
     LOGA. KHR-12W-373-N.
     »Loga ist tot«, sagte Burton.
     Es kam keine Antwort.
     »Ist Loga tot?« fragte Burton.
     NICHT BEKANNT.
     »Wer gibt dir Anweisungen, wenn Loga tot ist?«
     Die Namen der acht Anwesenden, gefolgt von ihren ID-Kodes, blitzten auf dem Schirm auf. Darunter, sehr grell: BEGRENZTE BEFUGNISSE.
     »Wie begrenzt?«
    Keine Antwort.
    Burton formulierte die Frage anders.
     »Bezeichne die Befugnisgrenzen der acht Operateure, die du gerade genannt hast.«
     Der Schirm war etwa sechs Sekunden leer. Dann füllte er sich mit einer Liste jener Anweisungen, die der Computer akzeptieren würde. Die Leuchtbuchstaben blieben eine Minute bestehen, dann wurden sie durch eine weitere Liste ersetzt. Wieder eine Minute später erschien eine dritte Liste. Als die Nummer 89 am unteren Schirmrand auftauchte, erkannte Burton, was da vor sich ging.
     »Es kann noch Stunden so gehen«, sagte er. »Der Computer gibt uns eine detaillierte Liste der uns offenstehenden Möglichkeiten.«
     Er wies den Computer an, mit der Aufzählung aufzuhören, doch für jeden von ihnen eine vollständige Liste auszudrucken. »Ich wage gar nicht, ihn um eine Liste der Dinge zu bitten, die wir nicht tun dürfen. Die wäre endlos.«
     Burton bat um eine Durchsuchung der 35.793 Räume des Turms und erhielt das Ergebnis, mit dem er gerechnet hatte. In keinem der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher