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Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Titel: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)
Autoren: Kathryn Littlewood
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spulte die kleine Kassette zurück. »Ich hab nämlich eher
das hier
gehört!«
    Basil hielt das Diktiergerät an das pelzige graue Mikrophon, das über ihm baumelte, und drückte auf
PLAY
. »Und das macht dich zur Versagerin, Rose«, flötete Lilys Stimme aus dem Lautsprecher des kleinen Apparates. »Du magst heute die Meisterschaft gewonnen haben, aber du bist und bleibst eine Versagerin.«
    Die Leute, die nahe genug standen, um mitzuhören, verstummten überrascht; die Kameraleute blickten schockiert von ihren Linsen auf.
    »Ich habe doch nur Spaß gemacht!«, schrie Lily in die plötzliche Stille. »Noch nie was von Sarkasmus gehört?« Sie wandte sich den Kameras zu. »Liebe Zuschauer an den Bildschirmen daheim, diese junge Frau ist unglaublich talentiert und eindeutig die Siegerin! Ich werde sie sogar in meine Show aufnehmen, wenn sie das möchte! Als meine Assistentin!« Lily drehte sich zu Rose um. »Willst du?«
    »Nein danke«, sagte Rose.
    Ein junger Reporter in einer Anzugjacke, die locker um seine dürren Schultern schlotterte, stieß Lily aus dem Weg und sprach in die Kameras. Mit einer Hand hielt er ein Mikrophon, mit der anderen drückte er auf seinen Kopfhörer.
    »Hier spricht Brent Highland von den Nachrichten. Das Neueste, liebe Zuschauer! Die Gala-Zweite, Lily Le Fay, verhielt sich nach der Meisterschaft ausgesprochen unfair zu der bezaubernden zwölfjährigen Siegerin Rosmarin Glyck. Sie sagte, Zitat: ›Du bist und bleibst eine Versagerin‹.«
    Lily starrte den jungen Reporter entsetzt an, dann ging sie zur Attacke über und warf ihn zu Boden wie eine Löwin, die eine Gazelle anspringt.
    Zwei Sicherheitsleute drängten sich durch die Menge und packten Lily an den Ellbogen. Obwohl Lily sie anbrüllte und um sich schlug, zerrten sie sie durch die Menge und aus dem Expo-Center. Jeremias eilte hinterher.
    Rose half dem jungen Reporter auf die Beine. Er klopfte sich die Jacke ab und hob sein Mikrophon auf. »Ich stehe hier bei der Siegerin der achtundsiebzigsten
Gala des Gâteaux Grands,
und zwar der jüngsten Siegerin in der Geschichte der Gala: der zwölfjährigen Rosmarin Glyck.«
    Rose holte tief Luft und lächelte in die Kamera. »Hallo«, sagte sie.
    »Rosmarin«, sagte der Reporter. »So jung, wie du bist, ist dein Sieg für einige womöglich eine Überraschung. Hast du erwartet, dass du gewinnen würdest?«
    »Auf keinen Fall«, sagte Rose. »Mehr als einmal war ich überzeugt, dass ich erledigt bin.«
    »Unter anderem hast du Jean-Pierre Jeanpierre auch mit der Schlichtheit deiner Rezepte überrascht und überzeugt«, fuhr Brent Highland fort. »War das eine kalkulierte Strategie von dir?«
    »Das kann man so nicht sagen«, erwiderte Rose nachdenklich. »Wir haben … wir haben eben ein paar alte Familienrezepte, die schlicht und einfach sind, aber ganz lecker.«
    »Und wo können die Zuschauer diese einfachen und leckeren Rezepte finden?«, fragte der Reporter.
    Rose lachte. »Die müssen leider ein Geheimnis bleiben. Aber Sie können sie in der
Glücksbäckerei
in Calamity Falls im Staat Indiana oder in
La Panadería Glyck
in Llano Grande in Mexiko finden.«
    Der Reporter starrte plötzlich auf etwas hinter Rose. Rose drehte sich um und sah Tymo. Er blickte fasziniert in die Kamera und gab abwechselnd den
abgeklärten Liebhab
er und den
verständnisvollen Automechaniker
.
    Der Reporter wirkte verwirrt. »Ist was mit ihm?«
    »Nein, nein, alles in Ordnung«, sagte Rose, legte den Arm um Tymo und zog ihn an ihre Seite. »Das ist mein älterer Bruder Thymian. Er ist nicht nur der bestaussehende Junge, den ich kenne, sondern auch der hilfsbereiteste.«
    Tymo lächelte verlegen. »Danke,
mi hermana
. Du bist auch nicht ohne.«
    Basil beobachtete sie von der Seite. Er blickte sehnsüchtig zu der Kamera, daher zog ihn Rose herbei. »Und das ist unser jüngerer Bruder Basil, der unentbehrlich ist, wenn es haarige Situationen gibt.«
    »Wie hat dir Paris gefallen, Basil?«, fragte Brent Highland und hielt ihm das Mikrophon hin.
    »Ich finde Paris
Seine-
sationell«, sagte Basil augenzwinkernd. Er nahm das Mikrophon. »Nein, echt, was für eine Stadt! Ich liiiebe sie. Der schönste Ort im Uni-
Versailles-
um, einfach
paris-
diesisch! Und die Gala: echt
gala
-ktisch!«
    Der Reporter entriss ihm das Mikrophon wieder. »Wortspiele! Sehr witzig! Rose, kannst du jungen, aufstrebenden Bäckern da draußen noch ein paar Tipps geben?«
    Rose überlegte kurz. »Tja, bleibt einfach dran, auch wenn mal was
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