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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske
Autoren: Alfred Weidenmann
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Wohnwagen noch die Herren Kubatz und Wunderlich durch die Tür.
    „Alles o. k.? “ fragte der ehemalige Kriminalkommissar.
    „Alles o. k.“, antwortete der Clown Arturo.
    Während der Pause hatten die livrierten Zirkushelfer in der Manege unter Aufsicht von Evans den eisernen Rundkäfig aufgebaut, und Kid ließ bereits die ersten Tiere durch den Laufgang.
    Die Scheinwerfer konzentrierten sich immer mehr auf die Zeltmitte. Und als jetzt nach den Bären und dem Löwen die drei tiefschwarzen Panther mit ihrem seidigen Fell in die Manege kamen, laut gähnten und gelangweilt auf die runden Podeste sprangen, fiel es gar nicht auf, daß jetzt ein paar Plätze frei geblieben waren. Die Glorreichen Sieben hatten sich nach der Pause nämlich zusammen mit den Herren Kubatz, Wunderlich und Kalender im Satteleingang versammelt. Im letzten Augenblick kam auch Mister Pinkerton.
    Sie spähten in die Manege, aber in der Hauptsache hatten sie die Mitte der ersten Besucherreihe aufs Korn genommen. Dabei konnten sie beobachten, daß Herr Knebusch seit dem Auftritt der Raubtiere wie ausgewechselt war. Er hatte sich nach vorn gebeugt, lehnte mit den Ellbogen auf seinen Knien und starrte durch die Gitterstäbe zu den Wildkatzen. Jetzt richtete er sich auf und klatschte in die Hände.
    Ein rotgold livrierter Stallbursche hatte die schmale Tür zum Käfig aufgerissen, Kid war in die Manege zwischen die Tiere gelaufen und verbeugte sich jetzt.
    „Mit nacktem Oberkörper zwischen diesen Katzenkrallen und aufgerissenen Mäulern“, meinte das Babygesicht und lehnte sich jetzt in seinem Stuhl zurück, „das wäre auch für mich ein Beruf gewesen.“
    „Du besichtigst dich zu selten im Spiegel“, grinste Andy. „Guck mal, wie der Bursche aussieht, nichts als Haut und Muskeln.“
    „Man wird doch zwischendurch mal träumen dürfen“, murmelte Herr Knebusch ein wenig beleidigt. Aber gleich danach hellte sich seine Miene auf.
    Kid hatte im Käfig gerade sämtliche Katzen mit einem kurzen Knall seiner Peitsche auf die Hinterbeine gezwungen. Sie standen jetzt auf ihren runden Podesten und ruderten mit den Vorderpranken durch die Luft.
    Der junge, hellblonde Dompteur hatte heute Glück mit seinen Tieren. Sie parierten aufs Wort, knurrten nur manchmal, sprangen gehorsam hintereinander durch den blitzenden Metallreifen, schlugen regelrechte Purzelbäume und bildeten am Schluß mit ihren Leibern eine Pyramide.
    „Wirklich Spitze“, lobte das Babygesicht und klatschte seine Hände aufeinander, daß es nur so knallte. „Hätte ich nicht erwartet.“
    „Knebusch ist völlig ahnungslos“, bemerkte Herr Wunderlich leise. Er stand zusammen mit den anderen ein paar Meter hinter dem aufgezogenen Vorhang.
    „Hoffen wir’s“, meinte Polizeimeister Kalender mit zusammengekniffenen Augen.
    „Nein, er freut sich echt“, stellte der Boß der Glorreichen Sieben fest. „Oder er müßte ein ganz kolossaler Schauspieler sein.“
    Sie hatten die Raubtiernummer und Kid mit ihrer Aufmerksamkeit ziemlich schlecht behandelt. Um ganz ehrlich zu sein, hatten sie eigentlich nur darauf gewartet, bis sie vorbei war. Denn hinterher würde Clown Arturo seinen Auftritt haben, und mit ihm sollte die Bombe platzen. Der Zeitzünder tickte bereits.
    Aber vorerst wurden noch die nachtschwarzen Panther durch den Laufgang aus der Manege getrieben und nach ihnen die Leoparden. Der riesige Löwe saß mit seiner mächtigen Mähne noch auf seinem Podest, riß sein Maul zu einem lauten Gähnen auf und äugte neugierig ins Publikum.
    „Da ist er“, flüsterte Ronny aufgeregt. Im selben Augenblick setzte die Musik wieder ein, das Licht über der Manege wurde eingezogen, und der einzige Scheinwerfer, der jetzt noch brannte, wanderte über das Publikum, bis er endlich den Clown erfaßte. Er mußte schon seit ein paar Sekunden an den überfüllten Bankreihen vorbei auf seinen viel zu großen Schuhen ins Zelt gestolpert sein.
    Als er jetzt von dem suchenden Lichtkreis erfaßt wurde, schrie und johlte er wie ein Betrunkener. Es sah immer wieder so aus, als würde er gleich über die eigenen Beine purzeln. Aber im letzten Moment fing er den Sturz ab, verdrehte überglücklich die Augen und streckte seine riesige rote Nase in die Luft.
    Der Scheinwerfer begleitete ihn zu einem zehn Meter hohen und ganz dünnen Mast mit einer Straßenlaterne auf der Spitze. Er spielte immer noch weiter den Betrunkenen, tat so, als würde er sich nur anlehnen und ausruhen wollen. Aber dann kletterte
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