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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske
Autoren: Alfred Weidenmann
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hat.“
    „Sie sind ganz besonders freundlich“, bemerkte Ronny.
    „Das ist allgemein bekannt“, lachte Frau Elfriede Breitschuh und ging in ihre Küche.
    Später beim Frühstück lernte Ronny dann einen klapperdürren Mann mit roten Haaren kennen, der zur Zeit im Kursaal als Tierstimmen-Imitator auftrat, und einen freundlichen älteren Herrn, der am Stadttheater in allen Stücken die Bösewichte und Mörder spielte.
    Nach der zweiten Tasse Kaffee blickte Ronny ganz zufällig auf seine Armbanduhr, und beinahe gleichzeitig rief er: „Heiliger Bimbam, es ist ja schon Viertel nach sieben!“
    „Na und? Die Zeit spielt doch im Augenblick überhaupt keine Rolle“, meinte Frau Breitschuh. „Du hast doch bestimmt die ganze Nacht kein Auge zugemacht und mußt hundemüde sein.“
    „Im Gegenteil, ich bin so wach, wie Sie nur wollen“, versicherte Ronny.
    „So siehst du allerdings aus“, gab Frau Breitschuh zu. „Und wieso?“
    „Das Abteil war ganz leer“, erklärte der Junge. „Ich hab’ geschlafen wie im eigenen Bett.“ Er blickte wieder auf seine Armbanduhr. „Pünktlich um acht soll ich beim Direktor im Prinz-Ludwig-Gymnasium sein. Ist das einigermaßen in der Nähe?“
    „Keine zehn Minuten“, meinte Elfriede Breitschuh und schob das Glas mit der Erdbeermarmelade zu Ronny über den Tisch. „Aber hat das nicht bis morgen Zeit?“
    „Leider zählt jeder Tag“, erwiderte der Junge. „Außerdem bin ich für heute angemeldet.“
    „Vermutlich werden sie gleich mit allerhand Fragen über dich herfallen“, gab die mollige Pensionsbesitzerin zu bedenken. „Hast du keine Angst?“
    „Im Augenblick bin ich allerdings so leer wie ein Bambus“, gab Ronny zu. „Aber das kann sich ja ändern.“
    „Des Menschen Wille ist sein Himmelreich“, verkündete Frau Breitschuh abschließend. „Bring dich also auf Hochglanz, und in einer Viertelstunde zwitschern wir los.“
    „Es genügt doch, wenn Sie mir den Weg erklären“, wandte der Junge ein.
    „Keine Angst, ich will dich dort nicht abliefern“, lächelte Frau Breitschuh. „Aber wenn Bad Rittershude auch nicht gerade New York ist, verlaufen kann man sich trotzdem.“

Die ganze 8B geht auf Tauchstation
    Das Prinz-Ludwig-Gymnasium war ein imposantes Backsteingebäude und blickte mit seiner Vorderfront direkt in die Ahornstraße. Es hatte jede Menge Fenster, eine Treppe vor seinem Portal mit dem Rundbogen und zwei Zwiebeltürme links und rechts auf dem Schieferdach. Der Hof mußte sich hinter dem Gebäude befinden. Als jetzt die Schulglocke anschlug, war ihr Bimmeln bis zur anderen Straßenseite zu hören.
    „Sie geht drei Minuten vor“, stellte Ronny fest, nachdem er auf seine Armbanduhr geblickt hatte.
    „Toi - toi - toi“, sagte Frau Elfriede Breitschuh gerührt, und dann spuckte sie dem dunkelhaarigen Jungen dreimal über die linke Schulter, so wie es unter Schauspielern und Artisten üblich ist, wenn sie sich gegenseitig hinter dem Vorhang Glück wünschen, bevor sie sich auf der Bühne oder in der Manege dem Publikum zum Fraß vorwerfen.
    Frau Breitschuh spürte, daß in ihrem linken Auge eine Träne unterwegs war. Deshalb sagte sie nur noch ganz schnell: „Also dann bis zum Mittagessen.“ Anschließend drehte sie sich mit einem Ruck um die eigene Achse und klapperte auf ihren hohen Absätzen in Richtung Pension Flora zurück.
    Kurz danach stand Ronny in der Eingangshalle des Gymnasiums. Ein breites Treppenhaus führte nach oben. Links und rechts lagen zwei lange Korridore wie leergefegt. Man hätte glauben können, die großen Ferien seien ausgebrochen, wenn das Brodeln und Scharren hinter den Türen nicht gewesen wäre.
    Da ein Schild darauf hinwies, daß die Schulleitung im ersten Stock, und zwar im Zimmer mit der Nummer 68, zu finden sei, kletterte Ronny die breite Treppe hinauf, suchte die Zimmertüren ab und klopfte schließlich.
    „Herein“, rief eine Stimme, und als Ronny dann eintrat, blickte ihm eine ältere Sekretärin entgegen, die hinter einer Schreibmaschine saß. „Du bist Ronald?“ fragte sie freundlich. „ Wir haben dich schon erwartet.“
    „Entschuldigung“, sagte Ronny und blickte wieder auf seine Armbanduhr. „Aber ich glaube, daß Genau in diesem Augenblick unterbrach ihn ein Glockenschlag, der von irgendeinem Kirchturm kommen mußte.
    „Ja, es stimmt“, lächelte die Sekretärin. Sie hatte ein grünes Kleid an mit lauter Blumen darauf, so daß es fast so aussah wie eine Wiese im Sommer. „Unsere Klingel
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