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Die Geschichte von Liebe und Sex

Titel: Die Geschichte von Liebe und Sex
Autoren: Lutz van Dijk
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Ehebruch verbieten. Der erste jüdische Staat endet mit der Niederlage der Juden und der Zerstörung ihres Tempels in Jerusalem 70 n. Chr.

    Ab 900 – 250 v. Chr.
    Das Reich der Griechen breitet sich im Mittelmeerraum aus: Griechische Götterwelt, Kultur und Politik (vom griech. Wort Polis) beeinflussen das Denken: Der Philosoph Plato (427 – ca. 347 v. Chr.) notiert die Gedanken seines Lehrers Sokrates (ca. 470 – 399 v. Chr.) über Eros und Schönheit . Homoerotische Beziehungen zwischen Bürgern und männlichen Jugendlichen werden mit pädagogischen Absichten gefördert.

    Ab 250 v. Chr. – 476 n. Chr.
    Das Reich der Römer beginnt die griechischen Nachbarn zu unterwerfen und steigt in kurzer Zeit zur Weltmacht auf. Die griechische Götterwelt wird mit neuen Namen übernommen, gleichwohl setzen sich Römer mit anfangs strengeren Moralvorstellungen von Ehe und Familie gegenüber den Griechen ab. Innerhalb der Ehe erhält die römische Bürgersfrau gewisse Rechte in Bezug auf Scheidung und Eigentum. Der Dichter Ovid (43 v. Chr. – ca. 18 n. Chr.) veröffentlicht sein Buch Die Liebeskunst ( Ars amatoria ). Unter der Herrschaft der römischen Kaiser (ab 63 v. Chr.), die zunehmend selbstherrlich handeln, wird das Recht ausgehöhlt, und ab 476 n. Chr. zerfällt das Reich.

    Ab 8 – 4 v. Chr.
    Noch zur Zeit des von den Römern eingesetzten Königs Herodes wird der Jude Jesus in Bethlehem geboren und sieht sich später als von Gott gesandter Messias. Jesus Christus (8 – 4 v. Chr. – ca. 33 n. Chr.) protestiert gegen die Doppelmoral vieler Juden ebenso wie gegen die römische Besatzung. Mit seinen Jüngern begründet er das Christentum und wird ca. 33 n. Chr. hingerichtet. Die nächsten 300 Jahre kommt es zu Christenverfolgungen, die erst 313 enden, als der römische Kaiser Konstantin das Christentum anerkennt (ab 380 Staatsreligion). Die Anhänger von Jesus, allen voran Paulus (ca. 10 – 60 n. Chr.), predigen eine strenge Sexualmoral . Frauen werden als » Jungfrauen « verehrt. Diejenigen, die von vorgegebenen Regeln abweichen, werden später auch zu Hexen erklärt, die angeblich Sex mit dem Teufel hätten. Allein in Deutschland werden im Mittelalter rund 25 000 Frauen als Hexen hingerichtet .

    |210| Um 200 – 300
    In Indien veröffentlicht der Hindu-Gelehrte Vatsyayana die Liebesverse Kamasutra .

    Ab 622
    Der Prophet Mohammed (570 – 632) wird zum religiösen und politischen Begründer des Islam . Zu den 5 Säulen des Islam gehören: Das Bekenntnis zum einen Gott, das regelmäßige Gebet, Almosen an Arme, Fastenzeit (Ramadan) und die Wallfahrt nach Mekka. Mohammed achtet die Frauen. Sex ist prinzipiell keine Sünde . Die Anhänger des Islam schaffen in den kommenden Jahrhunderten nicht nur ein Weltreich, sondern sind auch Boten der Gelehrsamkeit . Die ersten Universitäten der Welt entstehen in Bagdad im 8. Jahrhundert. Aus dem 9. Jahrhundert stammen die erotischen Erzählungen aus Tausendundeine Nacht .

    Ab 645
    In Japan wird der Shintoismus zur Staatsreligion (offiziell bis 1945): Er erkennt Sexualität als Naturerscheinung an, die verehrungswürdig gilt.

    930 – 950
    In Indien werden erotische Skulpturen an Tempelmauern geschaffen, die Hinweise auf heilige Prostitution geben.

    |211| Ab 1095
    Papst Urban (ca. 1035 – 1099) ruft zu christlichen Kreuzzügen gegen den Islam auf, die bis zum Ende (um 1300) zur Massenbewegung werden und ebenso religiöse Fanatiker wie Halunken anziehen. Sie hinterlassen in vielen Ländern Europas und des Nahen Ostens eine Spur der Gewalt . Am Ende übernehmen die Christen einiges von der islamischen Kultur. In Mitteleuropa gibt es Minnesänger , die adlige Damen anhimmeln, Sex aber mit »Mädchen aus dem Volke« haben.

    Ab 1348
    Der Italiener Giovanni Boccaccio (1313 – 75) veröffentlicht sein Buch Das Dekameron , in dem Liebe und Sex in 100 Geschichten offen angesprochen werden. Es wird mehrfach verboten, aber immer wieder neu aufgelegt und in viele Sprachen übersetzt. Das Buch erscheint zur Zeit der großen Pest (1347 – 52), an der rund ein Drittel aller Europäer stirbt.

    Ab 1450
    Europäische Mächte »erobern« Kolonien in Afrika, Asien und Amerika : Das Zeitalter des Kolonialismus beginnt, in dem Millionen Menschen als Sklaven auch sexuell ausgebeutet werden.

    Ab 1500
    In Nordamerika begegnen Europäer bei mehreren »Indianerstämmen« Two-Spirits (»Berdaches«) – Männer, die sich wie Frauen kleiden und verhalten und anerkannt darin sind. Sie werden im
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