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Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Titel: Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.
Autoren: John Ronald Reuel Tolkien
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›Stolz‹ deckt. Doch nach meinem Empfinden ist es nun zu spät, Saeros zu ersetzen.
    Die größte Lücke in der Erzählung, die sich in Nachrichten aus Mittelerde (S. 145) auftut, wird in dem neuen Text auf Seite 146 bis 194, vom Ende des Abschnitts Von dem Zwerg Mîm an, durch die Kapitel Das Land von Bogen und Helm , Belegs Tod und Der Untergang von Nargothrond gefüllt.
    In diesem Teil der »Túrin-Saga« besteht eine komplexe Beziehung zwischen den ursprünglichen Manuskripten, der Geschichte, wie sie im Silmarillion erzählt wird, den unverbundenen Textpassagen im Anhang zur Narn in Nachrichten aus Mittelerde und dem neuen Text in diesem Buch. Ich habe immer angenommen, dass mein Vater anstrebte, aus der »großen Geschichte« von Túrin, nachdem er diese zu seiner Zufriedenheit vollendete hätte, eine viel kürzere Version in der (wie man es nennen könnte) » Silmarillion -Schreibweise« zu entwickeln. Doch diese kam natürlich nie zustande. So sah ich mich seinerzeit vor der seltsamen Aufgabe, das nachzuvollziehen, was er nicht erreicht hatte: eine »Silmarillion«-Version der letzten Form der Geschichte zu schreiben, aber diese aus dem heterogenen Material der »Langfassung« der Narn herzuleiten. Das Ergebnis liegt als Kapitel XXI in der Druckfassung des Silmarillion vor.
    Somit ist der Text in diesem Buch, der die große Lücke in der Geschichte in Nachrichten aus Mittelerde füllt, aus denselben Materialien zusammengestellt wie die entsprechende Passage im Silmarillion (S. 227–40). Aber dieses Material wird mit einer jeweils unterschiedlichen Zielsetzung verwendet und im neuen Text zudem mit einem besseren Verständnis der verwirrenden Vielfalt von Entwürfen und Notizen und von deren Abfolge. Vieles aus den ursprünglichen Manuskripten, das im Silmarillion ausgelassen oder verkürzt wurde, ist nach wie vor relevant. Doch wo es der Silmarillion -Fassung nichts hinzuzufügen gab (wie in der Geschichte vom Tod Belegs, die nur aus den Annals of Beleriand zu entnehmen ist), habe ich diese Version hier einfach übernommen.
    Auch wenn ich bei der Verknüpfung verschiedener Entwürfe hier und da Überleitungen einfügen musste, gibt es im Ergebnis in dem längeren, hier abgedruckten Text auch nicht das kleinste Element äußerer »Erfindung«. Der Text ist dennoch zwangsläufig künstlich, insbesondere weil dieses große Korpus von Manuskripten eine kontinuierliche Entwicklung widerspiegelt. So kann es sein, dass Textstellen, die für den Aufbau einer fortlaufenden Erzählung unabdingbar sind, tatsächlich einem früheren Stadium entstammen. So wurde zum Beispiel ein wesentlicher Text für die Geschichte, wie Túrins Bande zum Hügel von Amon Rûdh kommt, über die Höhlenwohnungen, die sie dort vorfanden, und von ihrem Leben dort und dem vorübergehenden Erfolg des Landes Dor-Cúarthol geschrieben, bevor es das Konzept der Kleinzwerge gab; und tatsächlich erscheint eine voll ausgearbeitete Beschreibung von Mîms Behausung unter dem Gipfel, bevor von Mîm auch nur die Rede ist.
    Im restlichen Teil der Geschichte, von Túrins Rückkehr nach Dor-lómin an, dem schon mein Vater eine endgültige Form gab, gibt es naturgemäß nur wenige Abweichungen von dem Text in Nachrichten aus Mittelerde . Doch gibt es zwei kleinere Stellen in dem Bericht über den Angriff Glaurungs auf Cabed-en-Aras, wo ich den ursprünglichen Wortlaut abgeändert habe und die einer Erklärung bedürfen.
    Die erste Änderung betrifft die Geografie. Es heißt (Seite 248), dass Túrin und seine Gefährten an dem schicksalhaften Abend, als sie von Nen Girith aufbrachen, sich nicht direkt zu dem Drachen aufmachten, der auf der anderen Seite der Schlucht lag, sondern zuerst den Weg zu den Teiglin-Stegen nahmen, und »bevor sie diese erreichten, wandten sie sich auf einem schmalen Pfad nach Süden« und gingen durch die Wälder oberhalb des Flusses nach Cabed-en-Aras.
    Als ich den Text für Nachrichten aus Mittelerde aufbereitete, fiel mir nicht auf, dass da etwas nicht stimmen konnte, da sie mit Sicherheit nicht in westliche Richtung gingen, sondern nach Osten oder Südosten, fort von den Stegen, und die ersten Sterne im Osten müssen vor ihnen, nicht hinter ihnen aufgeschienen sein. Als ich in The War of the Jewels (1994, S. 157) näher auf diese Frage einging, löste ich dieses Problem mit der Annahme, dass der »schmale Pfad«, der nach Süden führte, sich wieder westwärts wandte, bevor er den Teiglin erreichte. Doch das kommt mir
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