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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden
Autoren: Susan Kearney
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Entwicklungen persönlich beteiligt gewesen war
    Während ihn die übrigen Mitarbeiter umstanden und über den Laser staunten, unterhielten sich Rion und Cael leise miteinander. Lucan fand es bemerkenswert, dass Rion Cael nicht so wie die anderen zu fürchten schien. Er war etwa einen Fuß größer als sie und musste sich ein wenig bücken, wenn sie die Köpfe zusammensteckten. Ihr blondes Haar hob sich deutlich von dem dunklen Rion ab und rief Lucan wieder in Erinnerung, wie er sie aus dem Luftschacht befreit hatte. Wie nachgiebig sie sich gegen seine eigene Härte angefühlt hatte!
    »Ist der Strahl stabil?«, fragte Shaw und beugte sich über das Gerät.
    Lucan schob eine rollbare Tafel zur Seite und enthüllte in der Wand dahinter ein klaffendes Loch. »Ich habe es in der letzten Nacht getestet.«
    »Sind Sie denn sicher, dass das Gerät keine schädlichen Nebenwirkungen hat?«, wollte Quentin wissen.
    Lucan zuckte die Achseln. »Zu neunzig Prozent bin ich mir tatsächlich sicher.«
    Shaw nickte. »Mit dem Militär im Nacken reicht mir das. Also los, Leute, wir versuchen es.«
    Quentin wandte sich an Lucan. »Wenn dieser Laser funktioniert, werden Sie alle Urheberrechte an diesem Gerät abgeben müssen, denn Sie haben es ja während Ihrer Zeit als Mitarbeiter der Regierung gebaut.«
    »Klar.« Lucan hob die Stimme. »Alle müssen ihren Augenschutz aufsetzen.«
    Cael bewegte sich von Rion fort; ihr Gespräch war beendet.
    Lucan setzte Schutzgläser auf seine Brille und verband den Laser mit der Stromleitung. Das Gerät summte. »Fertig?«
    »Fangen Sie an«, befahl Shaw und deutete auf den Schild von Avalon. »Öffnet das Fenster des Beobachtungsstands.«
    Lucan betete darum, dass es funktionierte, denn sonst blieb ihnen außer einer Atombombenexplosion nichts mehr übrig.
    »Feuern Sie, wenn Sie soweit sind«, sagte Shaw.
    »Ich initiiere einen Laserstrahl von zwei Sekunden.« Lucan legte einen Schalter um. Reines blaues Licht schoss nun aus dem Gerät durch das geöffnete Fenster und traf den Schild genau in der Mitte. Die klaren Funken von Avalons Schild leuchteten in einem tiefen Orange auf.
    Jemand jubelte, doch diese Reaktion war vorschnell und erstarb mit einem dumpfen Ton.
    Das orangefarbene Aufflackern war alles, was der Laser erreicht hatte. Wie aus Trotz kehrte der Schild wieder zu seinem klaren Funkeln zurück.
    Lucan spannte sich an und wartete auf Shaws Anordnungen. Er hoffte, der Mann werde ihm befehlen, die Stärke zu erhöhen.
    »Bestrahlen Sie es länger«, sagte Shaw. Er klang ungeduldig und schien den Schild endlich sprengen zu wollen.
    »Ich stelle ihn auf vier Sekunden ein.« Lucan unternahm die notwendigen Maßnahmen und feuerte. Und hielt den Atem an. Diesmal absorbierte der Schild jedes einzige Atom der Energie, die ihm entgegengeschleudert wurde. Es war fast so, als hätte sich der Schild nach dem ersten Feuerstoß auf einen weiteren vorbereitet.
    War die Technologie des Schildes etwa lernfähig? Interessant. Und auch ärgerlich. Enttäuscht biss Lucan die Zähne zusammen und hätte am liebsten mit der Faust gegen die Wand gehämmert. Offenbar hatte Rion nicht recht behalten, was die Leistungsfähigkeit des Lasers betraf. Seltsamerweise wirkte er aber gar nicht enttäuscht.
    »Schließt das Fenster«, befahl Shaw. Seine Stimme klang entmutigt.
    Die Mannschaft stürzte sich auf den Laser. Es entstand ein Streit darüber, wie man seine Stärke steigern konnte, und die Ingenieure, die die Schutzbrillen von Lucans Schreibtisch genommen hatten, diskutierten über die verschiedenen Winkel, in denen der Schild beschossen werden sollte. Lucan stellte Augenkontakt mit Cael her. Sie schenkte ihm einen Blick des Bedauerns, zögerte dann noch und näherte sich ihm schließlich doch.
    Während sich die Mannschaft weiter über das neue Gerät unterhielt, bemerkte niemand, dass Lucan vom Tisch zurücktrat und sich zu Cael gesellte. »Du bist enttäuscht«, sagte er. »Ich hatte wirklich geglaubt, der Laser würde...«
    »Wir alle sind enttäuscht«, berichtigte sie ihn. Ihr Lächeln wurde breiter und sein Puls beschleunigte sich. »Aber in der Wissenschaft führt ein Fehlschlag ja oft doch noch zum gewünschten Erfolg. Sieh nur, wie du sie alle angestachelt hast.« Sie deutete auf die Wissenschaftler, die den Laser eifrig untersuchten und besprachen. »Dein Glaube sollte stärker sein.«
    »Mein Glaube?« Wenn es um Cael ging, waren seine Gedanken alles andere als spirituell. Da er unbedingt neutral
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