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Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Titel: Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht
Autoren: Andrea Klier
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die Falle zu locken.«
    Useede, der Dunkle Ritter Ognams und sein bester Schwertkämpfer, grinste. »Und wie hast du ihn aufs Pferd bekommen?«
    »Das war unglaublich.« Kelganot legte die Stirn in tiefe Falten. »Der Prinz kam erstaunlich nahe an Pratalos heran.« Er sah auf und starrte ins Feuer. »Ich habe mich ihm in einer Verkleidung genähert. In einem von ihm unbedachten Moment habe ich ihn hypnotisiert und ihn mit schmeichelnden Worten überredet, dieses unbezähmbare Wildpferd zu besteigen. Als ich ihm eingeflüstert hatte, welch großen Sieg er mit der Zähmung von Pratalos erringen könnte, war der Rest ein Kinderspiel. Er stürzte zu Boden, wenige Sekunden nachdem er das Pferd bestiegen hatte. Den tödlichen Stoß habe ich ihm mit meinem Kampfstab zugefügt.«
    »Und zwar so geschickt, dass niemand in Solaras etwas von dem schändlichen Attentat ahnt«, kreischte Isendin und klopfte sich auf die Schenkel. Isendin, der sonst eher nörgelige Klopfgeist, war heute bester Laune. Mit gierigen Fingern griff er nach einem der Fleischspieße, die eine Sklavin gerade unter den Kriegern umher reichte, und rieb sich mit der anderen Hand seinen prallen Bauch. Während Isendin sich dem stark gewürzten Fleisch und dem Wein widmete, ließen die anderen Kelganot nicht aus den Augen.
    »Du bist listig. Und wieder einmal hast du ein Opfer gefunden, das deiner schmeichelnden und sanften Stimme erlegen ist.« Ognam beugte sich zu dem Elf. »Aber da ist noch etwas. Ich kenne diesen besonderen Ausdruck in deinem Gesicht. Du hast noch einen anderen, weit grausameren Plan.«
    Kelganots blaue Augen funkelten gefährlich. Sein stechender Blick versetzte die Anwesenden in höchste Konzentration. Nur Isendin stopfte sich weiter das gebratene Fleisch in seinen Rachen und hörte nur mit halbem Ohr zu.
    »Mein Späher hat mir berichtet, dass König Farun im Sterben liegt.« Kelganot hielt inne, um die Spannung zu steigern. »Jetzt, wo sein Sohn tot ist, braucht Solaras dringend einen Thronerben. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass die Leibgarde des Königs unterwegs ist, um Prinzessin Eleon zurück in ihre Heimat zu holen. Sie soll den Thron von Solaras besteigen und als künftige Königin das Reich der goldenen Sonne regieren.«
    »Eleon? Faruns jüngste Tochter?« Useede, der Dunkle Ritter, richtete sich auf. Er stützte sein Kinn in die Hände, die am Griff seines umgedrehten Schwerts ruhten, das im Boden steckte. Er dachte einen Augenblick nach, dann wandte er sich an Kelganot. »Jetzt weiß ich, was du vorhast. Der Plan ist einzigartig. Mit einem Schlag könnten wir Solaras vernichten.« Er grinste und wandte sich an Ognam. »Eleon wurde als fünfjähriges Mädchen aus Solaras fortgeschafft ... und zwar deinetwegen.«
    Ognam schaute interessiert auf. »Meinetwegen? Warum? Kleine Mädchen interessieren mich nicht im Geringsten.«
    »Das nicht gerade, nur Eleon war damals schon eine sehr hübsche Prinzessin.« Useede grinste anzüglich. »Damit du auf keine dummen Gedanken kommst. Um es deutlicher auszudrücken: Mit der Entfernung der Prinzessin wollte König Farun verhindern, dass du sie eines Tages raubst, sollte sie sich tatsächlich zu einer Schönheit entwickeln.« Er strich sich die feuerroten Haare aus der Stirn und verdrehte die Augen, deren Grün im Schein des Feuers gefährlich glitzerten. Dann faltete er die Hände. »Es heißt, diese Trennung muss für König Farun ein großes Opfer gewesen sein.«
    Ognam brüllte vor Lachen und schlug sich auf die Schenkel. »Sieh an, Farun gönnt mir noch nicht einmal den Anblick seiner Tochter. Und nun ist er gezwungen, sie zurückzurufen und ... in meine Nähe.«
    »Verständlich, dass er sie fortbringen ließ, wenn sie so schön ist.« Kaguede, die Elfe, stützte den Kopf auf ihre Hand. »Bisher war noch keine gut aussehende Frau vor dir sicher. Alle hast du in dein Reich entführt.« Sie starrte ins Feuer, doch was sie dachte, war nicht zu ergründen. Ihr Gesicht wirkte hart, ihre kalten Augen blickten kriegerisch.
    »Richtig, schöne Frauen sind meine Leidenschaft, und sie gehören alle mir.« Ognam rieb sich die Hände. »Kelganot, du listiger Teufel, wie schaffen wir es, die Eskorte der Prinzessin zu überlisten? Dass so eine Schönheit Solaras nicht erreicht und stattdessen ihr Leben in Katrakan fristet, ist doch sonnenklar.«
    Er lächelte, und seine blauen Augen glitzerten im Licht des Feuers. So saß er eine Weile in Gedanken versunken da und überlegte, ob Eleon nach ihrer
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