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Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Titel: Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht
Autoren: Andrea Klier
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Türam ist als Anführer der Riesenzwerge hoch geachtet. Er gehört zu unseren stärksten Kriegern. Bisher hat er jeden Angriff aus Katrakan erfolgreich abgewehrt. Alle Völker im Reich vertrauen ihm. Ohne die Schlagkraft aus dem Norden sind wir verloren. Makut, du musst dafür sorgen, dass er Eleon als Königin unterstützt.«
    »Es wäre klug, wenn das einer der anderen Hüter übernimmt. Ihr wisst, dass Türam und ich ständig uneinig sind. Überlasst alles Pamoda. Er ist edel und wird wie immer die Truppe zusammenhalten. Wenn es an der Zeit ist, sorgt er auch dafür, dass der Fünfte Hüter sich bei uns einfügt. Macht Euch um Türam keine Gedanken. Viel wichtiger ist die Frage, wer den Platz des Fünften Hüters einnimmt. Die Hüter des Landes müssen eine Einheit bilden, die niemand zerstören kann. Sie sind das Herz von Solaras, nur so kann unser Reich bestehen.«
    Er wischte dem König den Schweiß von der Stirn. »Und nun schlaft, überlasst alles Weitere uns. Ich verspreche Euch, dass Solaras nicht untergeht. Türam würde das niemals zulassen. Er weiß, was auf dem Spiel steht. Schon aus diesem Grund wird er der neuen Königin dienen, dessen bin ich ganz sicher.«
    König Farun nickte. »Deine Worte beruhigen mich. Dennoch ist die Gefahr für eine junge Königin groß. Und ich denke dabei nicht nur an den Herrscher von Katrakan. Auch mein Schwager, der Fürst, stellt eine Bedrohung für Eleon dar. Er würde alles tun, um seinen Sohn doch noch zur Macht zu verhelfen. Fürst Gurat kann Eleon schaden. Auch wenn er zur Familie gehört, traue ich ihm nicht ganz. Schon gar nicht, wenn es um die Krone und um Macht geht.« Verzweifelt blickte er in die Augen des Engels.
    Makut strich sanft über seine Stirn. Der König war froh, dass sich die Hüter bald um ihn versammeln würden, und schloss die Augen. Dann fiel er in einen tiefen und traumlosen Schlaf.
    *****
    Prinzessin Eleon tätschelte ihr Pferd und sah sich nach allen Seiten um. Noch immer konnte sie das, was geschehen war, nicht fassen. Es gelang ihr nicht, die dumpfe Stimmung, die sie vor Stunden befallen hatte, abzuschütteln. Seit der traurigen Nachricht, die ihr die Boten ihres Vaters überbracht hatten, fühlte sie sich elend, doch das Gefühl, das sie jetzt empfand, war etwas völlig Anderes. Irgendetwas stimmte nicht.
    Eleon seufzte. Die Tatsache, dass ihr Vater im Sterben lag, hatte sie ebenso erschüttert wie der Tod ihres Bruders. Dass sie Helur nie wieder sehen und sprechen konnte, schmerzte sie zutiefst. Eleon war sich der schwierigen Lage, in der sie sich befand, durchaus bewusst. Sie wusste stets, was in Solaras vor sich ging. Makut, der Engel, hatte sie in all den Jahren ihrer Abwesenheit regelmäßig besucht und ihr vieles über das Reich erzählt.
    Eleon hatte immer davon geträumt, wieder nach Solaras zurückkehren zu dürfen, doch dass sie eines Tages den Thron besteigen würde, hatte sie sich weder gewünscht noch für möglich gehalten. Diese Wendung des Schicksals war ihr noch immer fremd und auch unheimlich. Sie musste sich erst an den Gedanken gewöhnen. Aber vielleicht ...
    Eleon biss sich auf die Lippen. Vielleicht kam es erst gar nicht dazu. Bestimmt würde auch ihr Cousin, Prinz Atull, den Thron beanspruchen. Auch wenn seit 3.000 Jahren immer ein männlicher Nachkomme aus der direkten Linie König geworden war, hatte Atull als Mann die besseren Chancen. Schon das würde genügen, ebenso die Tatsache, dass er in Solaras aufgewachsen war, während sie in der Fremde gelebt hatte.
    Eleon riss sich von ihren Überlegungen los, drehte sich um und beobachtete, wie die Begleitwagen hinter ihr über die steinigen Wege rumpelten. Mefalla, ihre treue Gefährtin, drängte ihr Pferd dicht an ihre Seite.
    »Eleon«, flüsterte sie und deutete mit dem Kopf auf die vor ihnen liegenden Berge. »Irgendetwas stimmt nicht. Ich fühle, dass uns Gefahr droht.«
    »Du auch?« Eleon betrachtete die Freundin stumm. Mefalla war Halbelfe und stammte aus Katrakan. Als Kind war sie der Prinzessin gefolgt, und durch Makuts Vermittlung wurden die beiden Mädchen, trotz aller Unterschiede und der Feindschaft ihrer Reiche, Freundinnen. Obwohl Mefallas Vater Mensch war, konnte sie die Herkunft ihrer Mutter nicht leugnen. Mefalla war keine Schönheit. Sie sah eher ungewöhnlich aus, war weder hübsch noch hässlich. An den spitz zulaufenden Ohren und den pechschwarzen Haaren erkannte man sofort die Elfe in ihr. Das Schönste und Ungewöhnlichste waren jedoch ihre
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