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Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition)

Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition)

Titel: Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition)
Autoren: Maureen Johnson , Cassandra Clare
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Ware. Nimm dir nicht zu viel Zeit. Henri, Charles … bringt Madame nach oben ins blaue Zimmer. Lasst Monsieur Bane seine Signatur vervollständigen. Wir freuen uns darauf, das fertige Produkt in Kürze bewundern zu dürfen.«
    »Selbstverständlich«, entgegnete Magnus.
    Langsam folgte er der bewusstlosen Königin und den Domestiken zurück ins Haus.
    Nachdem Henri und Charles die Königin auf dem Bett abgelegt hatten, verschloss Magnus die Tür und schob einen großen Schrank davor. Dann öffnete er die Fensterläden. Das blaue Zimmer lag im zweiten Stock. Ihre einzige Fluchtmöglichkeit führte senkrecht in den Hof hinunter.
    Magnus gestattete sich einen Augenblick, um zu fluchen, dann schüttelte er den Kopf und bedachte seine Situation noch einmal gründlich. Sich selbst würde er vermutlich aus dieser misslichen Lage befreien können, aber sich selbst und die Königin hier herauszuholen …
und
die Königin danach auch noch zu Axel zurückzubringen …
    Er warf einen weiteren Blick aus dem Fenster und auf den Boden darunter. Die meisten Vampire waren ins Haus zurückgegangen. Einige Bedienstete und Domestiken waren jedoch draußen geblieben, um weitere Kutschen zu empfangen. Runter ging es also nicht, aber
rauf …
    In einem Ballon zum Beispiel.
    In einer Sache war sich Magnus vollkommen sicher – diese Angelegenheit würde sich als ausgesprochen schwierig erweisen. Der Ballon befand sich am anderen Ende von Paris.
    Er ließ seinen Geist dorthin reisen und fand, wonach er suchte. Der Ballon lag immer noch aufgerollt in dem Pavillon im Bois de Boulogne. Er rollte ihn auf den Rasen hinaus, blies ihn mit der Kraft seiner Gedanken auf, überzog ihn mit einem Zauberglanz, um ihn unsichtbar zu machen, und ließ ihn aufsteigen. Er spürte, wie der Ballon abhob, und lenkte ihn über die Bäume im Park, über die Häuser und Straßen – wobei er sorgsam die Turmspitzen der Kirchen und Kathedralen mied – und über den Fluss. Der Ballon entwickelte einen starken Auftrieb und ließ sich spielend leicht vom Wind davontragen. Er wollte geradewegs in den Himmel aufsteigen, doch Magnus hielt ihn zurück.
    An irgendeinem Punkt würden ihn die Kräfte verlassen und er würde das Bewusstsein verlieren. Er konnte nur hoffen, dass dies möglichst spät passieren würde, aber es war unmöglich abzuschätzen. Je näher der Ballon kam, desto größere Mühe gab er sich, den Zauberglanz so undurchdringlich zu machen, dass er selbst für die Vampire unter ihm unsichtbar sein würde. Er sah zu, wie der Ballon auf dasFenster zuschwebte und lenkte ihn so vorsichtig wie möglich näher heran. Dann lehnte er sich so weit aus dem Fenster, wie es nur ging, und bekam ihn zu fassen. Im Korb befand sich eine kleine Tür und es gelang ihm, sie zu öffnen.
    Wer einen Heißluftballon stiehlt und ihn dazu bringt, wie ferngesteuert über Paris zu fliegen, sollte idealerweise ein gewisses Grundverständnis haben, wie besagter Ballon für gewöhnlich zu handhaben ist. Magnus hatte sich nie für die technischen Feinheiten eines solchen Gefährts interessiert – ihn interessierte nur, dass die Irdischen jetzt in einem bunten Stück Seide herumfliegen konnten. Als er feststellte, dass in dem Korb ein Feuer brannte, war er daher nicht sonderlich erfreut.
    Zudem war die Königin selbst zwar vermutlich nicht schwer, ihr Kleid – und was auch immer sie für ihre Flucht darin eingenäht hatte – dagegen schon, und Magnus war beinahe am Ende seiner Kräfte. Er schnippte mit den Fingern und die Königin erwachte. Gerade noch rechtzeitig strich er mit einem Finger über ihre Lippen, um den Schrei, der in ihr aufstieg, zu ersticken.
    »Eure Majestät«, sagte er, die Stimme schwer vor Erschöpfung. »Wir haben weder die Zeit für Erklärungen noch um einander vorzustellen. Ich möchte, dass Ihr – so schnell wie möglich – aus diesem Fenster dort klettert. Ihr könnt es nicht sehen, aber dort draußen befindet sich etwas, das Euch auffangen wird. Wir müssen uns allerdings beeilen.«
    Die Königin öffnete den Mund und als sie feststellte, dass sie nicht sprechen konnte, begann sie, im Zimmer herumzurennen, wobei sie wahllos Gegenstände aufhob und nachMagnus warf. Magnus zuckte zusammen, als die Vasen neben ihm zu Bruch gingen. Er band den Ballon mithilfe des Vorhangs am Fenster fest und schnappte sich dann die Königin. Daraufhin fing sie an, auf Magnus einzuschlagen. Ihre Fäuste waren klein und sie war mit dieser Tätigkeit eindeutig nicht vertraut,
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