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Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition)

Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition)

Titel: Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition)
Autoren: Maureen Johnson , Cassandra Clare
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Stein vom Himmel – und die Königin und Magnus mit ihm. Das Feuer ging aus und sofort sank die Seide auf Magnus und die Königin herab. Magnus schaffte es gerade noch, die Seidenhülle in zwei Hälften zu zerreißen, sodass sie nicht darunter gefangen wurden. Aus eigener Kraft schwamm er zum Ufer, wobei er die Königin unter dem Arm hinter sich herzog. Wie er gehofft hatte, befanden sie sich ganz in der Nähe der Tuilerien und ihrer Anlegestelle. Er trug sie bis zur Treppe und ließ sie dort fallen.
    »Bleibt hier«, sagte er, tropfnass und außer Atem.
    Doch die Königin hatte erneut das Bewusstsein verloren. Magnus beneidete sie darum.
    Er stapfte die Treppe hinauf, zurück in die Straßen von Paris. Axel zog vermutlich in der Nähe seine Kreise. Für den Fall, dass etwas schiefging, hatten sie vereinbart, dass Magnus einen blauen Blitz in den Himmel schicken sollte wie ein Feuerwerk. Das tat er nun. Dann sank er zu Boden und wartete.
    Etwa fünfzehn Minuten später hielt vor ihm eine Kutsche – nicht die schlichte, einfache Kutsche von vorhin, sondern eine riesige schwarz-grün-gelbe. Darin konnten sicherlich ein halbes Dutzend Passagiere für mehrere Tage so prachtvoll wie nur irgend möglich reisen. Axel sprang vom Kutschbock und eilte zu Magnus.
    »Wo ist sie? Warum sind Sie nass? Was ist passiert?«
    »Es geht ihr gut«, antwortete Magnus und hob die Hand. »
Das
ist die Kutsche? Eine
Berline de Voyage?
«
    »Ja«, bestätigte von Fersen. »Ihre Majestäten haben darauf bestanden. Es wäre für sie nicht schicklich, in etwas weniger Prächtigem angetroffen zu werden.«
    »Und es ist unmöglich, damit nicht aufzufallen!«
    Zum ersten Mal sah von Fersen unbehaglich aus. Ihm hatte dieser Vorschlag ganz offensichtlich auch nicht gefallen und er hatte sich mit aller Macht dagegen ausgesprochen.
    »Ja, nun … das ist die Kutsche. Aber …«
    »Sie wartet an der Treppe. Wir mussten im Fluss landen.«
    »Landen?«
    »Eine lange Geschichte«, wehrte Magnus ab. »Sagen wir einfach, es wurde ein bisschen kompliziert. Aber sie lebt.«
    Axel sank vor Magnus auf die Knie.
    »Das wird man Ihnen nie vergessen«, hauchte er leise. »Frankreich wird es im Gedächtnis behalten. Schweden wird es im Gedächtnis behalten.«
    »Es interessiert mich nicht, ob Frankreich oder Schweden sich daran erinnern. Mir ist es wichtig, dass Sie sich erinnern.«
    Magnus war ehrlich schockiert, als Axel
ihn
küsste – wie plötzlich der Kuss kam, wie leidenschaftlich er war, wie ganz Paris und mit ihm alle Vampire, die Seine, der Ballon und überhaupt alles von ihm abfiel und es einen Augenblick lang nur sie beide gab. Einen perfekten Augenblick lang.
    Es war Magnus, der dem ein Ende setzte.
    »Geh«, flüsterte er. »Ich will, dass du dich in Sicherheit bringst. Geh schon.«
    Axel nickte. Er schien über sich selbst ein wenig erschrocken zu sein. Dann rannte er zur Treppe der Anlegestelle. Magnus stand auf, warf ihm einen letzten Blick hinterher und setzte sich dann in Bewegung.
    Nach Hause zu gehen, kam nicht infrage. Saint Clouds Vampire befanden sich vermutlich gerade jetzt in seiner Wohnung. Bis zum Sonnenaufgang musste er irgendwo unterkommen. Er verbrachte die Nacht in der
petite maison
von Madame de –, einer seiner noch nicht allzu lang zurückliegenden Affären. Bei Sonnenaufgang kehrte er zu seiner Wohnung zurück. Die Eingangstür stand sperrangelweit offen. Vorsichtig trat er ein.
    »Claude!«, rief er, sorgsam darauf bedacht, auf dem sonnendurchfluteten Fleck neben der Tür stehen zu bleiben. »Marie! Ragnor!«
    »Sie sind nicht hier, Monsieur«, antwortete eine Stimme.
    Henri. Natürlich. Er saß auf der Treppe.
    »Habt ihr ihnen etwas angetan?«
    »Wir haben die beiden mitgenommen, die Claude und Marie heißen. Wer Ragnor ist, weiß ich nicht.«
    »Habt ihr ihnen
etwas angetan?
«, wiederholte Magnus.
    »Das ist wohl eine Frage der Betrachtungsweise. Mein Gebieter hat mich beauftragt, Ihnen ein Kompliment auszusprechen. Er sagt, sie hätten ein ausgezeichnetes Festmahl abgegeben.«
    Magnus wurde schlecht. Marie und Claude waren immer gut zu ihm gewesen und jetzt …
    »Mein Gebieter würde Sie sehr gerne sehen«, fuhr Henrifort. »Warum gehen wir nicht zusammen hin und sobald er heute Abend erwacht, können Sie mit ihm sprechen.«
    »Ich denke, ich werde die Einladung ausschlagen«, antwortete Magnus.
    »Sollten Sie das tun, dürften Sie Paris fortan als recht feindselige Umgebung empfinden. Wer ist eigentlich Ihr neuer
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