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Die Flipflop-Bande

Die Flipflop-Bande

Titel: Die Flipflop-Bande
Autoren: Cornelia Franz
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eigenen Füße. Meistens zog sie ihre Latschen gar nicht erst an, sondern lief nur barfuß herum, mit den Flipflops in der Hand.
    »Zum Tanzen ziehen wir aber Turnschuhe an«, sagte sie. »Wir wollen doch heute unsere Nummer für das Abschiedsfest üben, oder?«
    Fritzi schob die Unterlippe vor. »Und ich?«
    Lotte hakte sich bei ihr ein. »Denk du dir doch was für euer Fest aus«, schlug sie vor.
    Doch ganz allein hatte Fritzi dazu keine Lust. Nach dem Mittagessen ging sie mit ihren Freundinnen in den Toberaum und sah zu, wie die einen Hip-Hop-Tanzeinstudierten. Sie hockte sich neben die Musikanlage und drehte die Boxen ordentlich auf.
    Natürlich steckten auch die Wölfe ihre Nasen zur Tür herein. Der rundliche Erkan wackelte mit dem Hintern im Takt und die anderen drei gackerten.
    »Die Flipflops sehen aus, als ob sie Juckpulver in der Hose haben«, spottete Frederik.
    »Ja, total affig«, kicherte Anna-Lena und strich sich durch ihre langen rotblonden Haare.
    Lotte drehte sich um. »Die einzig Affige bist du«, sagte sie und dabei warf sie einen schnellen Blick zu Memoli hinüber, der neben Anna-Lena im Türrahmen stand. Er schien sich ganz wohl neben ihr zu fühlen.
    Fritzi hatte Lottes Blick mitbekommen. Sie streckte Anna-Lena die Zunge raus.
    Mit den Wölfen als Zuschauer konnten sich die Mädchen nicht mehr auf ihren Tanz konzentrieren.
    »Lasst uns endlich in Ruhe!«, schrie Lotte und dann schoben sie mit vereinten Kräften die Wilden Wölfe aus dem Toberaum hinaus. Fritzi wurde dazu abkommandiert, draußen Wache zu halten.
    Während Frederik, Erkan und Anna-Lena lachend in den Garten rannten, stellte sich Memoli neben Fritzi, die Arme über der Brust verschränkt. »Wann ist denn eigentlich das Fest?«, fragte er.
    Fritzi warf ihm einen hochnäsigen Blick zu. »Weißich doch nicht«, flötete sie. »Ich bin ja nicht eingeladen. Genauso wenig wie du.«
    »Als ob ich da freiwillig hingehen würde«, antwortete Memoli und dann lief er seinen Leuten hinterher.
    Lotte hätte Fritzi nur allzu gerne dabeigehabt, beim Proben, beim Vortanzen und bei der ganzen schönen Abschiedsfeier der 4a. Sie freute sich auf die neue Schule, wo sie bestimmt mit Fritzi in eine Klasse kommen würde. Aber sie war auch ein bisschen wehmütig, dass die Grundschulzeit zu Ende war. Deshalb sollte das Fest eine richtig tolle Feier werden. Es würde ein Lagerfeuer im Schulgarten geben und einen Grill für Würstchen und Schaschlik. Und eine supertolle Hip-Hop-Aufführung.
    Nach zehn Minuten wurde es Fritzi langweilig und sie öffnete die Tür zum Toberaum. »Los, kommt«, sagte sie zu Lotte, Liev und Hanan, die immer noch fleißig übten. »Wir verdrücken uns alle vier in den Räuberwald. Winfried ist doch schwer beschäftigt, der wird uns nicht vermissen.«
    Es stimmte – Winfried hatte trotz seiner mahnenden Worte von gestern vor allem die Wölfe auf dem Kieker. Um sie von ihren Mutproben abzulenken, hatte er im Garten die kleinen Tore aufgebaut und spielte mit ihnen Fußball.
    »Na, was habt ihr vor? Wollt ihr nicht mitmachen?«,rief er den Mädchen zu, als sie an ihm vorbeischlenderten.
    Fritzi log, ohne rot zu werden. »Wir? Nee … also … Lotte, Hanan und Liev, die müssen ein Gedicht auswendig lernen. Herr von Ribbeck – das ist schrecklich lang und altmodisch. Ich soll sie abfragen.«
    »Warum nehmt ihr nicht Anna-Lena mit?«, meinte Winfried. »Ich glaube, die ist nicht besonders scharf aufs Fußballspielen.«
    »Nein danke«, schnaubte Anna-Lena. Sie trat so heftig gegen den Ball, dass sich Winfried, der im Tor stand, ordentlich langmachen musste. Wie ein gefällter Baum landete er auf dem Rasen. Und noch ehe er sich aufgerappelt hatte, waren die Flipflop-Mädchen entwischt.
    »Richtig super, dass Sylvia immer noch krank ist«, meinte Fritzi mitleidlos, als sie sich durch den Zaun zwängten.
    Lotte sah sich noch ein paarmal mit schlechtem Gewissen um. Keine Ahnung, wie Fritzi es hinkriegte, so frech zu sein.
    Auf dem Weg durch den Wald machte Fritzi eine wichtige Miene. »Hey, ich weiß jetzt, wie wir das Seil nach oben auf den Hochsitz kriegen«, sagte sie. »Wir müssen ans eine Ende was Schweres binden, und dann werfen wir es so hoch, dass es auf der anderen Seite wieder runterfällt.«
    »Das hält doch nicht«, meinte Liev.
    »Doch, wenn drei es gut festhalten, kann die Leichteste nach oben klettern.«
    »Das ist Liev«, meinte Lotte.
    »Ich … also …« Liev guckte nicht gerade begeistert.
    Hanan erlöste sie.
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