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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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Kostbarkeit zu suchen. Eigentlich war sie diejenige, die immer die Geschenke für ihn besorgte. Diese Geste berührte sie tief. Mit diesem Geschenk zeigte Christian ihr, wie leid es ihm tat, dass sie ihren Mann verloren hatte. Und er zeigte ihr, dass er ihren Einsatz für ihn und die Firma zu schätzen wusste.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Er versuchte ihr deutlich zu machen, dass sie ihm nicht danken musste, aber sie ließ sich nicht davon abbringen.
    Aus einem Impuls heraus stellte sie sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
    Christian ergriff ihre Schultern und blickte sie ernst an.
    Und dann – ganz langsam, als würde er darauf warten, dass sie ihn zurückhielt – neigte er seinen Kopf.
    Seine Lippen näherten sich ihrem Mund.
    Der Kuss, der folgte, war stürmisch – ganz anders als der sanfte Ausdruck seiner Dankbarkeit, den sie erwartet hatte.
    Colette geriet ins Wanken – körperlich und seelisch.
    Als sie sich voneinander lösten, waren sie beide atemlos. Er blickte sie an, als würde er sie zum ersten Mal wirklich sehen.
    Dann murmelte er etwas, das sie kaum verstand. Kurz darauf begriff sie, dass er für sie ein Zimmer besorgt hatte.
    Keiner von beiden musste aussprechen, was er sich wünschte. Oder was sie sich wünschte.
    Colette wollte, dass er sie liebte.
    Ihre Gedanken überschlugen sich, und ihr war schwindelig. Und schon als er sie zum Lift führte und dann in eine Suite begleitete, wusste sie, dass sie einen Fehler beging. Dennoch konnte sie sich nicht dagegen wehren. Sie war schon so lange allein.
    Als Christian die Tür aufschloss und sie den Raum betraten, machte sie einen schwachen Versuch, vernünftig zu sein.
    „Bist du dir sicher, dass wir das hier tun sollten?“, fragte sie. Der Klang ihrer eigenen Stimme kam ihr mit einem Mal vollkommen fremd vor.
    Christian antwortete mit einem sanften Lachen. Sie küssten einander, und sein Mund war verheißungsvoll warm, als seine Zunge die ihre fand. Sein Verlangen ließ sie erschauern. Sie lösten sich nur voneinander, um Atem zu holen.
    In einem kurzen klaren Moment versuchte sie, etwas zu sagen, doch ihrer Brust entrang sich nur ein leises Stöhnen, das ihn nur noch mehr anzuspornen schien.
    Während er sie durch das Zimmer zum Bett lenkte, streifte er ihr die Kleider vom Leib. Sie fielen buchstäblich auf das Bett. Die schmerzliche Begierde in ihr war so stark, dass sie nicht denken, nicht sprechen konnte. Ein Schluchzen stieg in ihr auf, doch seine leidenschaftlichen Küsse erstickten den Laut. Und dann liebte er sie …
    Er war – ohne Zweifel – ein guter, ein erfahrener Liebhaber. Ihr Körper bebte vor Lust, und all ihre Sinne waren so wach, so lebendig. Christian wusste, wie man eine Frau verwöhnte. Und obwohl sie seine Frauengeschichten kannte, gab sie sich willig dem Liebesspiel hin.
    Er drehte ihren Kopf sanft zu sich, so dass sie ihn ansehen musste. Sein Blick war eindringlich, brennend, und er küsste Colette, küsste sie wieder und wieder. Eigentlich wollte sie sich dem Verlangen, wollte sich ih m nicht beugen, doch es war ihr nicht möglich, zu widerstehen …
    Später schlang er das Bettlaken um sie beide, und sie lagen erschöpft nebeneinander. Er schlief zuerst ein.
    Colette plagten indes Zweifel und Reue, doch sie schob die verwirrenden Gefühle beiseite, weigerte sich, sie zuzulassen. Wenigstens nicht in jenem Augenblick …
    Diese Gefühle kehrten später zurück, am folgenden Tag und am Tag danach.
    Auch jetzt noch – Monate, nachdem es passiert war – hallten die warnenden Stimmen in ihrem Kopf wider, fragten sie unablässig, wie sie es hatte zulassen können, Dereks Andenken so zu entehren. Fragten sie, warum sie so unverantwortlich gehandelt hatte. Und fragten sie, wie sie so etwas hatte geschehen lassen können …
    Irgendwann in jener Nacht war sie aufgewacht.
    Sie war verwirrt und hob ihren Kopf vom Kissen. Im Zimmer war es noch immer dunkel. Als ihr bewusst wurde, wo und mit wem sie zusammen war, riss sie die Augen auf. Unwillkürlich verkrampfte sich ihr gesamter Körper. Ganz leise versuchte sie, aus dem Bett zu schlüpfen, doch als sie sich rührte, drehte Christian sich um und blickte sie an.
    „Du bist wach“, flüsterte er.
    Unsicher blinzelte sie, aber er gab ihr nicht die Gelegenheit, etwas zu sagen.
    Stattdessen beugte er sich zu ihr herüber und presste seine Lippen auf ihren Mund.
    Colette wollte ihm sagen, dass sie einen schrecklichen Fehler begangen hatten. Sie
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