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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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sie das Büro verließ, musste sie sich zusammennehmen, um keinen Knicks vor Christian zu machen – so sehr hatte er sie beeindruckt.
    So hatte es damals angefangen …
    In den folgenden fünf Jahren hatte sie die Reisevorbereitungen für Christian Dempsey getroffen, Telefonanrufe entgegengenommen und weitergeleitet, seine geschäftliche Briefpost erledigt, Recherchen betrieben, Verträge geprüft und Übersetzer eingestellt. Sie hatte auch seine Golfzeiten im örtlichen Country Club gebucht, Reservierungen für seine Treffen zum Dinner gemacht und sämtliche Verabredungen koordiniert.
    Wenn es um das Geschäft ging, war sie sich sicher, über jedes Detail Bescheid zu wissen. Das nahm sie jedenfalls an. Sie besorgte für ihn sogar die Weihnachtsgeschenke für die Mitarbeiter.
    Worüber sie jedoch so gut wie nichts wusste, war seine Familie. Seine Mutter war tot – doch woher sie diese Information hatte, konnte sie nicht mehr sagen. Wahrscheinlich war es Klatsch gewesen, den Jenny oder Mark verbreitet hatten. Aber in all der Zeit hatte Christian nie ein Wort über seinen Vater oder seine Geschwister verloren.
    In den fünf Jahren ihrer Zusammenarbeit hatte Colette sich in der Firma jeden Tag um die Einzelheiten seines Geschäftslebens gekümmert – und um die seines Privatlebens. Sie hatte mit vielen Frauen zu tun gehabt, und über einen Mangel an Kontakten konnte Mr. Dempsey sich auf diesem Gebiet wahrlich nicht beklagen. Das war nicht überraschend, denn immerhin war Christian reich, mächtig und dynamisch – ganz zu schweigen von seinem attraktiven Äußeren. Auch nicht überraschend war, dass diese Beziehungen nie lange hielten.
    Sie und Derek waren dankbar für das Geld, das sie verdiente. Glücklich investierten sie es in die Verschönerung des Hauses und machten davon Reisen. Sie unternahmen Trips nach Australien und Neuseeland, Europa und China, kauften sich neue Autos und besuchten oft Restaurants.
    Colette genoss die Vorzüge ihres Jobs.
    Dann entschlossen Derek und sie sich, eine Familie zu gründen – und damit begannen ihre Eheprobleme.
    Sie konnte nicht schwanger werden. Es gab keine offenkundigen Gründe dafür, doch Derek weigerte sich, medizinischen Beistand zu suchen. Er war der Meinung, dass eine Schwangerschaft entweder zustande kam oder eben nicht – und damit gab er sich zufrieden. Doch Colette konnte das nicht. Sie wollte Kinder, und die Unfähigkeit, schwanger zu werden, nahm sie sehr mit.
    Nach dem Tod ihres Mannes war Christian außergewöhnlich nett und aufmerksam. Das größte und kunstvollste Blumenarrangement auf der Beerdigung stammte von Demp sey Imports . Mr. Dempsey gewährte ihr einen Monat lang bezahlten Urlaub, von dem sie zwei Wochen in Anspruch nahm. Danach hieß es: entweder wieder zurück an die Arbeit zu gehen oder verrückt zu werden. Soweit das überhaupt möglich war, nahm ihr Arbeitsleben wieder seinen normalen Gang – bis zu jener verhängnisvollen Weihnachtsfeier.
    Colette hatte alle Vorbereitungen für die Feier getroffen, die am dritten Freitag im Dezember in einem schicken Hotel in der Innenstadt stattfinden sollte. Einem Dinner sollte ein Unterhaltungsprogramm mit anschließendem Tanz folgen. Es war ihr erstes Weihnachtsfest ohne Derek, und so hatten ihre Eltern sie eingeladen, die Feiertage bei ihnen in Colorado zu verbringen. Colettes Flug sollte am späten Samstagnachmittag gehen.
    Dem Alkohol die alleinige Schuld an dem zu geben, was auf der Feier geschah, wäre zu einfach gewesen. Ja, sie hatte eindeutig zu viel getrunken. Champagner war schon im mer eines ihrer Lieblingsgetränke gewesen – und auf dieser Weihnachtsfeier war das Prickelwasser in Strömen geflossen. Auch Christian hatte viel getrunken. Vermutlich mehr als nur ein paar Gläser – sie hatte nicht mitgezählt. Auf jeden Fall waren sie beide weit davon entfernt gewesen, bei klarem Verstand und nüchtern zu sein – so viel stand fest.
    Am Ende der Party, in den frühen Morgenstunden, waren sie und Christian die einzigen Gäste, die noch übrig geblieben waren.
    Er bedankte sich bei ihr, dass sie geholfen hatte, den Abend zu einem Erfolg zu machen. Zwar hatte sie ihre Weihnachtsgratifikation bereits erhalten, doch er überraschte sie mit einem weiteren Geschenk – einer Kamee an einer zarten goldenen Kette. Colette wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Christian sich tatsächlich die Zeit genommen hatte, um für sie in einem Juweliergeschäft nach dieser
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