Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
sie gestürzt hast.«
    »Das wird sie nicht lange durchhalten, Jake. Doug und Lana sind in Charlotte und haben Dorothy Spencer. Das reicht bestimmt, damit Hewitt Dory zur Vernehmung mitnimmt.« Callie stieß zischend die Luft aus. Seit Lanas Anruf war sie nur noch vom Gedanken an Dory beherrscht gewesen. »Ich habe nicht nachgedacht, sondern einfach nur gehandelt. Aber sie wäre sonst abgehauen — sie ist ja schon auf die Autos zugelaufen. Wenn ich ihr nicht nachgerannt wäre, wäre sie weg gewesen.«
    »Ich widerspreche dir ja gar nicht. Sie musste aufgehalten werden, und du hast sie aufgehalten. Wir können uns darauf verlassen, dass Doug und Lana die Polizei in Charlotte ins Bild setzen. Das heißt, dass wir wieder einige Teilchen zu dem Puzzle hinzufügen können.«
    »Verdammt, Jake, Dory hat mit uns an einem Tisch gesessen! Sie hat mit uns um Bill geweint, und nachdem der Wohnwagen in die Luft geflogen war, hat sie sich mehr als mancher andere an den Aufräumarbeiten beteiligt.«
    »Und sie hätte dich um ein Haar umgebracht.« Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Sie ist wirklich abgebrüht und wird jetzt sämtliche Register ziehen. Also müssen wir …«
    »… ruhig und konzentriert vorgehen«, beendete Callie seinen Satz. »Und jetzt muss ich aufstehen und mich bewegen, bevor ich steif wie ein Brett werde. Hilfst du mir mal?«
    Er reichte ihr die Hand und sah zu, wie sie ein wenig auf und ab humpelte. »Babe, du brauchst ein heißes Bad, eine Massage und ein paar Schmerztabletten.«
    »Ja, du hast Recht. Aber das kann warten. Vielleicht solltest
du Lana und Doug anrufen und ihnen mitteilen, dass wir Dory haben.«
    »Ich kümmere mich darum. Halt dich von ihr fern, Cal«, fügte er hinzu, als er sah, dass sie zu Dory hinüberblickte. »Je weniger sie von dem erfährt, was wir wissen, desto mehr kannst du der Polizei erzählen.«
    »Ich hasse es, wenn du so logisch und rational bist und dann auch noch Recht hast.«
    »Wow! Das ist dir jetzt aber schwer gefallen, was?«
    Callie lachte, aber ihr geschwollener Mund schmerzte dabei so sehr, dass sie gleich darauf wieder fluchte. Sie straffte die Schultern, als der Wagen des Sheriffs vorfuhr. »Na, dann wollen wir mal.«
     
    Sheriff Hewitt kaute bedächtig auf seinem Kaugummi. Er wandte den Blick nicht von dem Polizisten, der Dory in einen Streifenwagen half, der sie zur Ambulanz bringen sollte.
    »Das ist eine interessante Geschichte, Dr. Dunbrook, aber ich kann die Frau nicht verhaften, nur weil Sie behaupten, sie sei eine Mörderin.«
    »Sie haben mehr in der Hand als nur meine Behauptung. Sie brauchen die einzelnen Fakten nur miteinander zu verbinden. Sie ist Marcus Carlyles Tochter, und ihre Mutter, Dorothy Spencer, war seine Sekretärin. Dorothy hat uns nicht gesagt, wer sie wirklich ist.«
    »Nun, jetzt hat sie keinen Versuch gemacht, die Verwandtschaft zu leugnen.«
    »Sie hat es aber nicht erwähnt, als sie erfuhr, dass ich nach Carlyle und allen anderen suchte, die etwas mit der Entführung zu tun hatten.«
    Der Sheriff stieß die Luft aus. »Sie sagt, dass sie davon nichts wusste.«
    »Ach, hören Sie doch auf! Das ist doch Blödsinn. Glauben Sie etwa, dass Dory zufällig zu dem Projekt gestoßen ist? Die Tochter des Mannes, der für meine Entführung verantwortlich ist, bewirbt sich rein zufällig in meinem Team?«

    »Tatsache ist, dass Sie selbst auch rein zufällig an das Projekt gekommen sind. Ich sage ja gar nicht, dass ich ihr glaube.« Hewitt hob die Hand, als er sah, dass Callie kurz davor war zu explodieren. »Für meinen Geschmack gibt es ein paar Zufälle zu viel, aber deswegen kann man diese Frau noch lange nicht wegen den Morden an dem Jungen und an Ron Dolan belangen. Ich kann ja noch nicht einmal beweisen, dass sie hier war, als Dolan ermordet wurde. Ich werde sie natürlich vernehmen, und ich werde auch mit der Polizei in Charlotte und dem FBI reden. Glauben Sie mir, ich werde meine Arbeit tun.«
    Er musterte Callies verquollenes Gesicht. »Vielleicht wäre es in Zukunft ganz gut, wenn Sie mich meinen Job selbst machen ließen.«
    »Sie wollte fliehen.«
    »Ich sage ja gar nicht, dass das nicht stimmt. Aber sie behauptet, sie habe sich nur ein bisschen die Beine vertreten wollen, als Sie sich auf sie gestürzt haben. Und die Zeugen haben diesbezüglich widersprüchliche Aussagen gemacht. Sie sollten einmal darüber nachdenken, dass ich Sie theoretisch wegen des tätlichen Angriffs belangen könnte.«
    »Und Sie sollten einmal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher