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Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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ließ.
    »Na, hallo Mack«, sagte Risky. »Welch schöner Zufall, dich hier zu treffen.«
    Die Diamantspitzen-Finger schmolzen langsam dahin und wurden durch Riskys milchig weiße Finger mit den blutrot lackierten Nägeln ersetzt.
    Risky kletterte elegant vom Tunnel auf den Höhlenboden. Sie drehte sich um und betrachtete die Überreste der beschriebenen Wand.
    Ihr Triumphgesicht wich im selben Augenblick einer Maske der Verachtung und Wut. »Diese elenden Quälgeister«, fauchte sie.
    Ihr lodernder Blick traf auf das uhrähnliche Symbol. »Die Zwölf Paare der Macht«, flüsterte Risky. »Welches würdest du denn gern beherrschen, Mack? Feuer und Eis? Träume und Albträume?« Sie sah über die Schulter zu Mack. »Oder Dunkel und Licht? Das wäre doch was.«
    Die Diamantenspitzen-Hände brachen erneut hervor. Mit Wutgeheul stürzte sich Prinzessin Ereskigal auf die beschriebene Wand.
    Diese Heftigkeit war schockierend, der Lärm ohrenbetäubend. Die Diamantenspitzen schwirrten wie Bohrer. Sie schnitten durch das Gestein wie Gabelzinken durch einen Laib Käse.
    Also gut, das war vielleicht nicht der beste Vergleich, dachte Mack. Aber es war nahe dran.
    »Aufhören!«, schrie Karri. »Das ist unschätzbar wertvolles Kulturgut!«
    Ihre Tochter Jarrah schrie nicht. Stattdessen machte sie zwei schnelle Schritte und schwang ihre Schaufel.
    Sie traf Risky an der Schulter.
    Die Prinzessin stolperte zur Seite und warf sich herum. Aber nicht schnell genug. Jarrah holte aus und setzte das Schaufelblatt mit beeindruckender Genauigkeit. Es bohrte sich in Riskys schönen langen Hals. Tief.
    Risky Augen waren weit aufgerissen.
    Jarrah holte noch einmal aus – entschlossen, immer weiter draufzuhauen, bis die Prinzessin so tot war wie derjenige, der diese Wand vor zehntausend Jahren beschrieben hatte.
    Dieses Mal aber stieß Risky die Schaufel mit ihrer Presslufthammerhand von sich.
    Aber der Schaden war bereits angerichtet. Riskys Hals war beinahe komplett aufgeschlitzt. Dort, wo Blut hätte strömen sollen, blubberte in trägen Schüben ein zuckersirupartiger blauschwarzer Tran hervor.
    Risky Kopf fiel zur Seite. Er lag auf der Schulter, und ihr rotes Haar rauschte herab.
    Riskys Kopf hing nur noch an einem Faden. Ihre Bohrerhände verschwanden, um ihre eigenen Finger hervorzuholen. (Mack nahm zumindest an, dass dies ihre eigentlichen Finger waren.)
    Und zu Macks Entsetzen setzte Riskys horizontal gelagerter Kopf ein Grinsen auf und sagte: »Oh, das hat gezwickt.«
    Mit beiden Händen ergriff Risky ihren Kopf, setzte ihn auf und richtete ihn wieder gerade aus.
    »Huh«, sagte Stefan.
    »Weeeeg hiiiier!«, schrie Mack.

26
    V or wirklich sehr langer Zeit …
    Mit seinen Gefährten, den restlichen Fabelhaften, zog Grimluk kreuz und quer durch die Welt.
    Vier von ihnen waren bei dem Kampf umgekommen, und so brachen sie zu acht auf. Aber bald schon waren sie nur noch fünf. Zwei gingen entmutigt nach Hause. Und Bruise wurde durch einen Hinterhalt der Skirrit getötet.
    Sie begruben Bruise mit seinen Keilerschuhen und seinem Stinktierfell.
    Sie reisten durch Länder, die keinen Namen trugen. Über Meere, die noch niemand befahren hatte. Über schneebedeckte Bergpässe, durch wasserlose Wüsten (wie das halt bei Wüsten so ist) und entlang mächtiger Flüsse.
    Die Bleiche Königin mochte in der Unterwelt gefangen sein, aber ihre Tochter zog durch die Oberwelt.
    Obwohl die Fabelhaften manchmal gerüchteweise hörten, sie sei hier oder da oder sonst wo, konnten sie die Prinzessin nie einholen.
    Und mit jedem Tag, so wusste Grimluk, schwanden ihre Kräfte. Sie wurden immer älter und immer weniger. Wenn sie Ereskigal eines Tages doch noch ausfindig machten, würde die Prinzessin wahrscheinlich eher sie töten als umgekehrt.
    Grimluk hielt nur mit Mühe durch. Zum einen verbrachten er und Miladew und die anderen viel Zeit mit der Essenssuche. Und sie verwendeten außerdem einige Zeit darauf, die bösen Kreaturen zu bekämpfen, die Ereskigal nach ihnen ausschickte – genauso wie sie sich gegen ganz normale menschliche Zeitgenossen zur Wehr setzen mussten, die keine Fremden mochten und sie gern auf Speere spießen wollten.
    Aber was Grimluk wirklich schwer auf der Seele lag, war der Tod Gelidberrys und des namenlosen Babys.
    Er war mit Bruise befreundet gewesen, und so bedrückte ihn außerdem die Trauer um dessen Tod.
    Aufrecht hielt ihn seine wachsende Nähe zu Miladew. Sie war elegant wie eh und je, obwohl sie inzwischen knopflose
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