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Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Titel: Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)
Autoren: Michael Rusch
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Luziferine für sich nicht vorstellen. Und sie war sich sicher, dass er  Wasgo bestimmt ein guter Vater und Lehrer sein wird.
    Sie sagte: „Wir sollten schnellstens hier verschwinden. Sie sind uns jetzt auf unsere Spur gekommen.“
    Antares stimmte seiner Frau zu und sie bereiteten alles vor, um unverzüglich aufbrechen zu können. Dabei wollte er wissen, wie das mit dem Buch funktioniert hatte und wie sie auf den Namen Jodaryon gekommen war. Luziferine versprach ihrem Mann, ihm alles zu erzählen, wenn sie erst einmal in Sicherheit waren. Sie wollte mit ihm und Wasgo in den Wald, in eine einsame und tiefe Höhle gehen. Diese Höhle befand sich auf unwegsamem Gelände in den hohen Bergen. Außerdem war sie nicht ungefährlich. Es lebten in dieser Höhle Vampire, die letzten, die von der damaligen Schlacht gegen Bossus und seinem Schrein des Bösen übrig geblieben waren.

Gefahr lauert überall
     
     
     
    Endlich – der rettende Wald nahte! Antares war verletzt. Er humpelte seiner Frau hinterher und konnte die Schmerzen, die ihm im rechten Bein plagten, nicht ertragen. Auf einen dicken Stock stützte er sich mit seinem Körper beim Gehen ab und zog das verletzte Bein nach. Zu dumm war es auch, was ihm wieder einmal passiert war. Antares war tatsächlich der ungeschickteste Zauberer der Welt. Er machte sich Vorwürfe, weil er beinahe durch seine eigene Schuld ums Leben gekommen war.
    Sie hatten ihr Dorf unbemerkt verlassen können und wanderten durch ein Tal, das früher bestimmt einmal wunderschön gewesen war. Doch heute herrschte die ewige Nacht. Kein Grashalm war auf dem Boden zu sehen. Bevor Bossus die Erde unterjocht hatte, musste es hier eine sehr schöne und grüne Almwiese mit vielen bunten Blumen gegeben haben. Jetzt war es nur eine tote Gegend. Weil die Sonne nun schon nahezu fünfhundert Jahre nicht schien, war es auch  bitterkalt.
    Die Temperaturen lagen im Hochsommer um die null Grad. Im Winter wurde es bis zu minus fünfzig Grad kalt. Auf dem Boden wuchsen keine Gräser, Farne und Mose mehr. Blumen gab es schon gar nicht. Kein Vergissmeinnicht, kein Löwenzahn, kein Enzian, keine Glockenblume. Alle Gräser und Blumen, die das Tal einmal schön und sehenswert gemacht hatten, waren ausgestorben. Der Boden war kahl. Sand und Steine waren das einzige, das sich den Wanderern unter den Füßen zum Gehen anbot. Der Boden war entweder sehr fest oder sehr staubig. Auf den Bergen, die sich rings herum mehrere hundert Meter in die Höhe erhoben, gab es kein bisschen Grün mehr.
    Nur noch die Farbe grau herrschte hier vor. Die einstigen grünen Bäume hatten alle ihre Farben verloren, in der Dunkelheit konnte sich kein grünes Blatt an den Bäumen halten. Sie sahen schon aus einer größeren Entfernung dunkel und krank aus. Antares und Luziferine liefen keinem Wald im eigentlichen Sinne entgegen, der Wald, den sie zu erreichen erhofften, war nur noch ein auf Bergen angesiedelter laub- und nadelloser riesiger Baumbestand mit knorrigen Ästen und unschönen Kronen.
    So unschön das Haupt der Medusa war, wenn ihr die Schlangen vom Kopf abstanden, so unschön sah jeder einzelne Baum aus. Dementsprechend sahen auch die Berge dieses früher einst so schönen Hochgebirges aus, das wir heute unter den Namen Alpen kennen. Die Wege bestanden nur aus nacktem Gestein, staubigen Sand und purem Geröll, sofern man überhaupt von einem Weg reden konnte.
    Die Berge waren etwa zweitausendfünfhundert bis dreitausend Meter hoch, aber der größte Teil von ihnen war baumlos und bot dem menschlichen Auge nur das pure Gestein als Anblick dar. Die einstige Schönheit und die beeindruckende Majestät des Hochgebirges waren verkommen zu einer trostlosen und traurigen Landschaft. Hier weinten sogar die Berge.
    Plötzlich hörten sie hinter sich ein Brummen, das schnell lauter wurde. Es war eine riesige, böse Wespe, die von Bossus als Mordinstrument missbraucht wurde. Diese Wespe musste Antares bekämpfen. Er wurde von diesem riesigen Mordsvieh angegriffen. Der Stachel des Tieres ragte wie ein überdimensionales Schwert aus dem Hinterleib heraus. Antares wollte Luziferine und Wasgo beschützen und nahm den Kampf mit diesem unglaublich blutrünstigen Insekt auf. Er versuchte es mit Zaubersprüchen, aber die hatten keinen Erfolg. Entweder sprach er sie falsch aus oder die Mordwespe war gegen seine Zaubersprüche immun.
    Die Wespe befand sich nun über Antares und versuchte, ihn mit ihrem großen Stachel zu stechen. Er hörte nur noch
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