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Die Epidemie - Teil 1

Die Epidemie - Teil 1

Titel: Die Epidemie - Teil 1
Autoren: Alexander Fleming
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hatte wahrscheinlich versucht, sich vor dem bevorstehenden Aufprall zu retten und sich nach draußen zu befreien. Anscheinend war er nicht schnell genug und der Aufzug durchschnitt beim Absturz seinen Leib.
    Als ich gerade weitergehen wollte, fiel mir neben der Leiche ein geöffneter Ordner mit Bauplänen ins Auge. Nun erinnerte ich mich, dass zwei Personen nicht wie vereinbart an der Baubesprechung teilgenommen hatten. Wir gingen davon aus, dass sie irgendwo auf den Moskauer Straßen im Stau steckten und es auch in den nächsten Stunden nicht schaffen würden.
    Obwohl ich mich innerlich sträubte, ging ich auf den zerstückelten Leichnam zu. Meine Neugier siegte.
    Als ich das ganze Ausmaß sah, überkam mich ein Gefühl der Übelkeit. Etwa drei Schritte vor der Leiche hielt ich plötzlich an.
    Hier war etwas nicht in Ordnung!
    Vorsichtig umrundete ich das Opfer und voller Entsetzen sah ich, dass sich jemand an den Gedärmen des armen Mannes zu schaffen gemacht hatte. Diese waren aus seinem Körper herausgerissen worden. An dem unteren Teil seines Anzuges sah ich nun auch die Blutspuren. Eigentlich nichts Ungewöhnliches in dieser Situation, aber seltsamerweise waren es Handabdrücke. Da ich nicht näher an die Leiche treten wollte, kniff ich meine Augen zusammen, um es mir genauer anzusehen. Es schien so, als hätte jemand oder etwas an seinen Gedärmen herumgespielt und anschließend die blutverschmierten Hände an seiner Kleidung abgewischt.
    Ich war mir sicher, dass kein normaler Mensch mit klarem Verstand in der Lage gewesen wäre, so eine abscheuliche Grausamkeit zu begehen. Es musste eine dieser Kreaturen gewesen sein.
    Eine erneute Panikattacke überfiel mich. Meine Neugier war schuld, dass ich mich viel zu lange mit dieser Leiche beschäftigt und mein eigentliches Ziel aus den Augen verloren hatte. Des weiteren hatte ich nun die Gewissheit, dass sich in diesem Gebäude bereits Infizierte befanden. Wie viele es genau waren, wusste ich nicht. Aber ich musste davon ausgehen, dass die Meute, die an meiner Tür herum gehämmert hatte, nicht die einzige war.
    Plötzlich vernahm ich ein schwaches Stöhnen. Es kam aus der direkten Nähe. Ein Blick zu dem durchgeschnittenen und geschändeten Leichnam verriet mir die Quelle des Lautes. Zu meinem Schrecken bewegte sich die Leiche. Das blutüberströmte Gesicht des Mannes sah mir nun direkt in die Augen.
    Ich erkannte den Mann. Es war Föder Fedosowitch, ein Mitarbeiter des Finanzgebers. Sein immer fröhliches Gesicht, das ich aus früheren Tagen kannte, hatte er völlig verloren. Hass und die Gier nach mir und meinem Fleisch sah ich in seinen starren Augen.
    Er streckte mir seine Hand entgegen und wollte nach meinem Bein greifen. Doch seine Versuche scheiterten, da ich mich glücklicherweise nicht zu nah an ihn herangetraut hatte. Als er dies merkte, änderte er schnell seine Taktik. Mit beiden Händen versuchte er, sich an den glatten Bodenfliesen festzuhalten und schob seinen Körper in meine Richtung.
    Er zog eine breite, rote Spur hinter sich her. Eigentlich stellte er für mich keine Bedrohung dar, da ich innerhalb kürzester Zeit wegrennen konnte. In seinem Kriechtempo hätte er mich niemals einholen können. Was mir mehr Sorgen bereitete, waren die Laute, die er von sich gab. Sie klangen nicht nur gruselig, sondern waren vor allem sehr laut und die Gefahr bestand, dass dadurch die furchterregenden Kreaturen, die sich irgendwo in diesem Gebäude herumtrieben, angelockt wurden.
    Ich wandte mich in die Richtung aus der ich gekommen war und wollte so schnell wie möglich meine Flucht fortsetzen, doch mit jedem meiner Schritte schien Föders Gejammer noch stärker zu werden.
    Es führte kein Weg daran vorbei. Irgendwie musste ich ihn ruhigstellen. Ich schaute mich um und suchte nach schweren, stumpfen Gegenständen, mit deren Hilfe ich den Mann oder das, was von ihm übrig geblieben war, außer Gefecht setzen konnte.
    Am Eingang eines Büros fiel mir sofort eine Metallstange in die Augen. Ich schob den Griff meiner Tasche von meiner linken Hand zum Ellenbogen und ging zu diesem Gegenstand. Bei näherer Betrachtung erkannte ich, dass es sich dabei um eine Stange eines Kleiderständers handelte.
    Ich hob sie auf und hielt sie nun mit beiden Händen fest umschlossen vor meinem Körper. Der Stab war ganz schön schwer und ein mit großer Kraft ausgeführter Schlag konnte einen Mann sicherlich zur Strecke bringen. Doch ich hatte gar nicht vor, Föder Fedosowitch zu
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