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Die Entfuehrung

Die Entfuehrung

Titel: Die Entfuehrung
Autoren: Frances Watts
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Piratenleben gefällt .«
    »Aye, Alistair, das Piratenleben macht Spaß.«
    Alistair war sprachlos. »Aber ... aber du arbeitest mit den blutrünstigsten Mäusen auf der ganzen Sourisanischen See!«
    Tibby zuckte mit den Schultern. »So schlecht sind sie gar nicht, wenn man sie erst mal kennt.«
    »Und was ist mit Kapitän Graubart? Du musst doch zugeben, dass er Furcht einflößend ist.«
    »Ach was, Hunde, die bellen, beißen nicht.«
    »Hunde, die bellen, beißen nicht?! Er hat gedroht, uns die Schwänze abzuschneiden! Und dazu ist er auch fähig – denk an den Typen, den wir gesehen haben, als wir an Bord gekommen sind. Der hat fast überhaupt keinen Schwanz mehr gehabt!«
    »Ach, du meinst Kipper?«, sagte Tibby. »Das ist offenbar ein Unfall gewesen. Skorbutschnauze hat erzählt, dass Kipper der Schiffskoch war. Er und der Kapitän konnten sich nicht über den Nährwert von Zwiebeln einigen, und Kipper ist davongestürmt. Kapitän Graubart hat die Tür hinter ihm zugeknallt, aber Kippers Schwanz war noch drin.« Sie zuckte zusammen. »Autsch!«
    »Aber die anderen von der Mannschaft haben offensichtlich Angst vor ihm«, beharrte Alistair. »Sieh doch, wie sie sich verkriechen, wenn er an Deck kommt.«
    »Sie können nur den Zwiebelgestank nicht ertragen«, erklärte Tibby. »Davon tränen ihnen die Augen.«

    Am Mittag des zweiten Tages auf See ertönte ein Schrei aus dem Mastkorb.
    »Schiff ahoi!«, rief der Ausgucker.
    Kapitän Graubart stapfte an die Reling und hielt sich das Fernrohr vor sein gesundes Auge.
    »Frachtschiff«, tat er kund.
    »Nur, was für eine Art von Fracht?«, murmelte Gänsemaul, die am Steuerrad stand.
    »Vielleicht Gold«, sagte Alistair, der begeistert und wie ein Pirat zu klingen versuchte.
    Gänsemaul sah den Schiffsjungen unwirsch an. »Kapitän Graubart ist an Gold nicht interessiert, Junge. Und an Juwelen oder Silberstücken, Kuchen oder Torten auch nicht, an überhaupt keinen Schätzen.« Sie schnaubte. »Er ist nur an Zwiebeln interessiert.«
    »Wir gehen folgendermaßen vor«, sagte der Kapitän, der auf sie zugestapft kam. »Wir fahren längsseits, dann wird geentert. Runter in den Frachtraum, plündern, was das Zeug hält, dann mit der Beute hierher zurück.«
    »Und dann versenken wir sie?«, fragte Gänsemaul hoffnungsvoll.
    Kapitän Graubart beäugte das Frachtschiff abschätzend. »Ach was«, sagte er. »Sollen sie doch mit eingezogenen Schwänzen nach Schambel zurückschippern und in den Kneipen die Mär vom gar schröcklichen Kapitän Graubart verbreiten.«
    »Hurra!«, rief Alistair spontan. Das war ja der perfekte Plan, fand er. Er und Tibby Rose konnten sich an Bord des Frachtschiffs verstecken und auch nach Schambel zurückschippern.
    Kapitän Graubart starrte ihn finster an. »Ich habe nichtum deinen Beifall gebeten«, bellte er. »Ab mit dir in den Frachtraum. Hol mir eine Zwiebel, EHE ICH DIR DEN SCHWANZ ABHACKE!«
    Alistair verdrückte sich schnell.

19 WIEDER VEREINT

    D ie Sickert rammte die Marmaduk mit einem grässlich knirschenden Geräusch, als Holz an Holz rieb. Mit gezogenen Entermessern stürmten die Piraten das Frachtschiff. Alistair und Tibby Rose schlossen sich ihnen an.
    »Wir sollten ein Plätzchen unter Deck suchen, wo wir uns verstecken können«, sagte Alistair zu Tibby.
    Eine Gruppe der Piraten blieb an Deck und kämpfte mit den Matrosen der Marmaduk . Der Rest rannte hinunter in den Frachtraum.
    Alistair und Tibby Rose liefen hinterher.
    Als sie die letzte Stufe erreicht hatten, sagte Alistair: »Mir nach, Tib«, und flitzte unter die Treppe. »Schau mal, wir können uns hinter diesem Fass verstecken, bis wir in Schambel sind.«
    Doch Tibby, die auf Zehenspitzen stand und in das Fass spähte, sagte: »Alistair, ich bin nicht so sicher, dass das ein gutes Versteck ist. In dem Fass ist etwas, und ich finde, du solltest es dir ansehen.«
    »Rollmöpse, nehme ich an«, sagte Alistair und wedeltemit der Hand vor der Nase. Er stellte sich neben Tibby Rose und blickte in den dunklen Behälter. Aber statt Rollmöpsen sah er zwei Augenpaare, die ihn anstarrten. Zwei sehr vertraute Augenpaare. Das war doch ganz unmöglich – und dennoch ...
    »Tibby, schnell«, sagte Alistair. »Hilf mir, das Fass umzukippen!«
    So vorsichtig wie möglich legten sie das Fass um und holten die zwei gefangenen Mäuse heraus.
    »Alice!«, rief Alex, sobald ihm Alistair den Knebel vom Mund abgenommen hatte, »da ist eine Maus, die genau wie Alistair aussieht – nur ...
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