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Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Camilla Läckberg
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doch Anna hielt ihn in letzter Sekunde zurück. Sie brach Noel und Anton je ein kleines Stückchen ab. Noel stopfte sich genüsslich alles auf einmal in den Mund, während Anton vorsichtig an seinem Kuchen knabberte und dabei selig in sich hineinlächelte.
    »Sie sehen sich unglaublich ähnlich.« Anna verstrubbelte den beiden das Haar.
    »Findest du?« Erica schüttelte ironisch den Kopf.
    Sie hatte Kaffee eingeschenkt und stellte Annas Tasse routiniert außerhalb der Reichweite ihrer Söhne auf den Tisch.
    »Geht es, oder soll ich dir einen abnehmen?« Skeptisch betrachtete sie Anna, die sich mit einer gewissen Anstrengung bemühte, gleichzeitig mit Kindern, Kaffee und Kuchen zu hantieren.
    »Schon okay, es ist so gemütlich in ihrer Nähe.« Anna schnüffelte an Noels Köpfchen. »Wo ist eigentlich Maja?«
    »Sie sitzt wie angeschweißt vor der Glotze. Ihre neue große Liebe ist Mojje. Im Moment läuft ›Mimmi und Mojje in der Karibik‹, und ich glaube, wenn ich das Lied ›An einem sonnigen Strand in der Karibik‹ noch einmal höre, muss ich kotzen.«
    »Adrian ist zurzeit total besessen von Pokémon, und das macht mich auch ganz verrückt.« Vorsichtig trank Anna einen Schluck Kaffee. Sie hatte panische Angst, die beiden herumhampelnden Anderthalbjährigen zu verbrühen. »Und Patrik?«
    »Der arbeitet. Möglicherweise Brandstiftung auf Valö.«
    »Valö? Welches Haus?«
    Nach einer kleinen Kunstpause sagte Erica mit kaum verhohlener Erregung in der Stimme: »Das Ferienheim.«
    »Wie unheimlich. Dieses Gebäude hat mir schon immer kalte Schauer über den Rücken gejagt. Unvorstellbar, dass diese Leute einfach verschwunden sind.«
    »Ich weiß. Ich habe ja damals ein bisschen recherchiert, weil ich dachte, ich könnte ein Buch daraus machen, wenn ich auf etwas Interessantes stoßen würde, aber seltsamerweise gab es überhaupt keine Anhaltspunkte. Bis jetzt wenigstens.«
    »Wie meinst du das?« Anna nahm noch einen großen Bissen von dem Rhabarberkuchen. Sie hatte das Rezept von ihrer Großmutter auch bekommen, aber sie backte ungefähr so häufig, wie sie Bettwäsche mangelte, und das bedeutete: nie.
    »Sie ist zurückgekehrt.«
    »Wer?«
    »Ebba Elvander. Allerdings heißt sie jetzt Stark.«
    »Das kleine Mädchen?« Anna starrte Erica an.
    »Genau. Sie und ihr Mann sind nach Valö gezogen und wollen anscheinend das Haus renovieren. Und nun hat jemand versucht, es niederzubrennen. Da wird man schon etwas nachdenklich.« Erica gab sich keine Mühe mehr, ihren Enthusiasmus zu verbergen.
    »Sollte das kein Zufall gewesen sein?«
    »Doch, natürlich, aber es ist trotzdem ziemlich merkwürdig. Ebba ist wieder da, und plötzlich passieren seltsame Dinge.«
    »Bis jetzt ist eine Sache passiert«, wandte Anna ein. Sie wusste, wie schnell sich Erica die verschiedensten Theorien ausdachte. Dass ihre Schwester eine ganze Reihe von sorgfältig recherchierten und durchdachten Büchern geschrieben hatte, war ein Wunder, an das Anna nie recht glauben konnte.
    »Ja, ja, eine Sache.« Erica winkte ab. »Ich kann es kaum erwarten, dass Patrik nach Hause kommt. Am liebsten hätte ich ihn begleitet, aber ich hatte niemanden, der auf die Kinder aufpasst.«
    »Meinst du nicht, es wäre etwas unpassend gewesen, ihn zu begleiten?«
    Anton und Noel hatten keine Lust mehr, auf Annas Schoß zu sitzen. Sie ließen sich auf den Fußboden rutschen und wetzten ins Wohnzimmer.
    »Ach, egal, ich werde mich in den nächsten Tagen sowieso mit Ebba unterhalten.« Erica schenkte Kaffee nach.
    »Ich frage mich wirklich, was der Familie zugestoßen ist.«
    »Mamaaa! Hol sie sofort hier raus!«, schrie Maja gellend, und Erica erhob sich mit einem Seufzer.
    »Ich wusste doch, dass ich schon viel zu lang in Ruhe Kaffee getrunken habe. So geht das den ganzen Tag. Maja ist total genervt von ihren Brüdern. Keine Ahnung, wie oft ich heute schon die Notbremse ziehen musste.«
    »Hm.« Anna blickte Erica wehmütig hinterher. Sie wünschte, sie hätte nicht so viel Zeit, um in Ruhe Kaffee zu trinken.
    Fjällbacka zeigte sich von seiner schönsten Seite. Vom Anlegesteg vor den Boothäusern, wo John mit seiner Frau und seinen Schwiegereltern saß, konnte er die gesamte Hafeneinfahrt überblicken. Das herrliche Wetter hatte besonders viele Segler und Touristen angelockt, und die Yachten lagen dicht gedrängt an den Schwimmstegen. Aus den Kajüten waren Musik und fröhliches Gelächter zu hören. Blinzelnd betrachtete John das lebendige Treiben.
    »Schade,
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