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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin
Autoren: Bernhard Hennen
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ursprünglich mit weißen Mützen in den Krieg gezogen waren und sie dann auf den Schlachtfeldern im Blut der Elfen rot gefärbt hatten.
    Den Trollen waren er und Emerelle gleichgültig. Sogar ihr Rudelführer Gharub beachtete sie beide kaum. Bei den Kobolden war das anders. Sie alle starrten sie an. Sie fieberten der Anklage entgegen. Sie waren wie Dalmag: Sie wollten Elfenblut sehen, und sei die Anklage noch so lächerlich.
    Ein scharfes Pochen ließ das leise Murmeln in dem Saal ersterben. Dalmag hatte seinen Säbel gezogen und mit dem Knauf auf sein Pult geschlagen. »Volk von Feylanviek! Im Namen des ehrenwerten Rudelführers Gharub eröffne ich den Prozess gegen diese beiden Elfen, die sich in arroganter Manier über die Gesetze unserer Stadt hinweggesetzt haben. Nicht nur, dass sie öffentlich Unzucht trieben, nein, sie griffen auch einen der Trolle in meiner Leibwache an. Seht sie euch an und denkt an Shandral, den die meisten von euch noch in schrecklicher Erinnerung haben. Seht ihr nicht denselben Hochmut wie beim Fürsten von Arkadien in den Augen dieser beiden funkeln?« Falrach blickte zu Boden. Das war grotesk! Die Anklage war ein einziges Possenspiel! Wann würde Emerelle etwas unternehmen, um diesem Treiben ein Ende zu setzen? Er blickte sie aus den Augenwinkeln an. Sie wirkte wie versteinert. Was ging in ihr vor? Suchte sie den Tod?
    »Wen haben die beiden angegriffen?«, fragte der Rudelführer. Er sprach mit vollem Mund, und seine Worte waren kaum zu verstehen.
    Der Troll mit den auffälligen Schmucknarben im Gesicht trat vor. »Mich hat der Gaul von dem Weibsbild getreten.«
    »Und dabei hat sie mit dem Kerl Unzucht getrieben?«, fragte Gharub mit gerunzelter Stirn. »Wie haben sie das geschafft?«
    »Bitte, edler Gharub …«, zischte Dalmag. »Du darfst es nicht ganz wörtlich nehmen …«
    »Wieso hast du dich von dem Gaul treten lassen?«, setzte der Trollfürst nach, ohne auf den Kobold zu achten. »Warst du besoffen?«
    »Es ist nur eine Schramme. Nicht…«
    »Man wird mich verspotten, wenn meine Krieger nicht einmal mit Pferden fertigwerden!«, polterte der Rudelführer los. »Willst du, dass man über mich lacht?« »Das Pferd ist tot«, sagte Madra.
    »Und jetzt willst du mich noch belehren?« Gharub stand auf. Er hob den gewaltigen Schinken wie eine Kriegskeule. Plötzlich leuchteten seine kleinen Augen auf. In weitem Bogen warf er Madra den Schinken zu.
    Falrach duckte sich, um nicht getroffen zu werden.
    Selbst der stämmige Trollkrieger hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben, als er den Schinken fing.
    »Das bringst du zum Wachposten am Steinernen Wald. Ein Geschenk von ihrem Rudelführer. Ich erwarte dich morgen früh zurück.« »Das sind mehr als vierzig Meilen«, wandte der Krieger ein.
    »Dann ist es wohl besser, wenn du sofort aufbrichst und nicht mehr lange schwätzt. Nach diesen Fußmarsch wirst du das nächste Mal ein wenig geschickter sein, wenn ein Gaul neben dir auskeilt, hoffe ich.«
    Die beiden Wachen öffneten grinsend das Tor, und Madra machte sich davon, ohne noch ein Wort zu sagen.
    War der Kerl einfältig oder ein Schlitzohr, fragte sich Falrach. Er wagte es nicht, den Rudelführer direkt anzusehen, um ihn nicht zu reizen.
    »Großartiger Gharub«, sagte Dalmag mit in Anbetracht seiner geringen Größe erstaunlich volltönender Stimme. »Wenn wir auf die beiden Elfen zurückkommen könnten?«
    Der Troll nickte. »Du hast Recht. Ich sollte den beiden dankbar sein. Sie haben mich darauf hingewiesen, dass meine Wachen dick und träge werden. Sich von einem Gaul treten zu lassen …« Er schüttelte den Kopf.
    Es war jetzt totenstill. Alle Trolle sahen zu ihrem Anführer. Sie schienen weitere Strafen zu fürchten. Die Kobolde hingegen wirkten verärgert. Sie hatten offensichtlich einen spektakulären Schauprozess erwartet, der mit einem grausamen und ungerechten Urteil gegen ihre Feinde, die Elfen, endete.
    »Allerverehrtester, weiser Gharub«, versuchte Dalmag es erneut. »Ich kenne die Elfen mein ganzes Leben lang. Und ich kenne ihre Heimtücke, so wie all meine Brüder hier.« Zustimmendes Gemurmel erhob sich unter den Kobolden.
    »Glaube mir, sie würden niemals etwas zu deinem Nutzen tun. Im Gegenteil, sie treiben ihren Spott mit dir und deinen Wachen. Sie wollen die Trolle lächerlich machen. Sie wollen sie wie tumbe Toren aussehen lassen, damit das Volk im Verborgenen über seine neuen Herren lacht und jegliche Achtung vor ihnen verliert.« »Nichts liegt uns
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