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Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)
Autoren: Carrie MacAlistair
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Lamont, der
behauptete, ein Zeitreisender zu sein und den sie im Stillen ‚Spinner’ nannte.
    Doch
wie groß war Marions Überraschung gewesen, als sie ihre Tochter wiedersah – sie
lebte in einer Burg ohne Heizung, Strom und fließendem Wasser, weil es diese
Dinge zu jener Zeit noch gar nicht gab.
    Anfangs
war alles, was Marion sah oder hörte, ihr unheimlich und sie wollte zurück in
ihr altes Lebens, obwohl das nach ihrer eigenen Ansicht keinen Pfifferling mehr
wert war. Aber zunächst wollte sie bei ihrer Tochter bleiben, bis diese ihr
erstes Kind geboren hatte, doch dann kam alles ganz anders. Marion und Dòmhnall
freundeten sich an, der Lairs hatte kurz zuvor seine geliebte Frau Ealasaid
verloren und fühlte sich einsam und verlassen. Die Mutter seiner
Schwiegertochter vermochte es, ihn etwas aufzumuntern – außerdem besaß sie die
Gabe, geduldig zuhören zu können, ohne dauernd zu plappern wie die meisten
anderen Frauen.
    Und
so war aus Freundschaft Liebe geworden, und Marion wurde bald klar, dass man
weder Telefon noch Fernseher zum Glücklichsein brauchte. Inzwischen waren sie
seit fast vierzehn Jahren verheiratet, auf den Tag genau wie Màiri und Mìcheal.
Marion erinnerte sich oft und gern an das rauschende Fest; sie war wunschlos
glücklich gewesen, obwohl sie als Zeitreisende wusste, dass der kommende
Jakobitenaufstand jegliche Highlander-Romantik zerstören und Elend und Tod über
das Land bringen würde.
    Auch
Robin saß oft in seiner Kammer und starrte blicklos an die Wand. Er war bereits
im Jahr 1976 in der Vergangenheit gelandet, da er zufällig bei einer Jagd nach
einem bestimmten Hirsch suchte und sich dabei in einer Höhle verirrte, in der
er ohne Vorwarnung die Besinnung verlor. Als er erwachte, sah er eine Frau mit
leuchtendroten Haaren vor sich – Ceana Matheson, Heilerin, Hebamme und Joans
Vorfahrin. Es gefiel Robin in der Vergangenheit, er begann das einfache Leben
zu schätzen, obwohl er der Erbe eines großen Vermögens war. Oder gerade deshalb,
denn sein früheres Leben, in dem er nie etwas geleistet, sondern lediglich das
Geld seines Vaters mit vollen Händen ausgegeben hatte, hatte ihn nur noch
gelangweilt. Jedoch als Gehilfe einer Heilerin fand er wieder Sinn in seinem
Leben und schwor sich, nie ins einundzwanzigste Jahrhundert zurückzukehren. Als
Laird Dòmhnall MacLaughlin im Jahre 1703 Ceana zum Tode verurteilte, weil er
der Meinung war, sie hätte seinen neugeborenen Sohn verhext, sodass er
mussgebildet zur Welt kam und gleich darauf starb, floh Robin in die Berge und
baute sich dort eine Hütte, nachdem er Ceanas kleine Tochter heimlich nach
England geschafft hatte. Viele Jahre später lernte er auf dem Markplatz von
Baile à Coille die hochschwangere Joan kennen, und es stellte sich durch Zufall
heraus, dass sie ebenfalls eine Zeitreisende war.
    Seitdem
war er ein enger Freund von Joan und deren Mutter, und auch Dòmhnall hatte ihn
im Laufe der Jahre schätzen gelernt und fragte ihn oft genug um Rat oder seine
Meinung.
    Wenn
er und   Robin sich dieser Tage sahen,
wechselten sie oft einen wehmütigen Blick, denn offen durften sie nicht um
Glenbharr Castle trauern, das in wenigen Monaten nur noch eine unbewohnbare
Ruine sein würde.
    Kurz
vor der letzten Schlacht saßen sie zusammen mit Dòmhnall in der Bibliothek.
Dies war der einzige Ort in der Burg, in dem sie offen über die Dinge reden
konnten, die außer ihnen niemand wissen sollte.
    Von
einem Kurier hatte der Laird tags zuvor erfahren, dass das schottische Heer in
wenigen Tagen Inverness erreichen würde. Man schrieb den 10. April 1746, als er
die Nachricht erhielt. Die Frage war nur, ob Robins Plan aufgegangen war und
sich die ahnungslosen Soldaten des MacLaughlin/MacGannor-Clans noch Hunderte
von Meilen weiter zurück aufhielten. Von Joan hatte Marion nach diesem einen
Brief nichts mehr gehört und es machte sie wahnsinnig, nichts mehr über ihre
Tochter in Erfahrung bringen zu können.
    „Glaubt
Ihr, dass meine Männer auf Ewans und Mìcheals Kommando uneingeschränkt hören?“,
wandte sich Dòmhnall an Robin, während Marion in ihrem Lieblingslehnstuhl am
Kamin saß und sich vergebens bemühte, sich auf ihre Näharbeit zu konzentrieren.
„Immerhin sind sie es nicht gewohnt, einen anderen Führer als mich und Crìsdean
zu haben.“
    Robin
musste nicht lange überlegen. „Ich bin davon überzeugt, Sir. Vor dem Feldzug
habt Ihr mit den Männern geredet und ihnen klar gemacht, Eurem Sohn und
Schwiegersohn
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