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Die Ehre der Am'churi (German Edition)

Die Ehre der Am'churi (German Edition)

Titel: Die Ehre der Am'churi (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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sich gegen die Felswand zu lehnen. Verwundert folgte Jivvin jeder stummen Weisung, keuchte auf, als Ni’yo sich auf seinen Schoß setzte und die Arme um ihn schlang.
    „Bist du sicher?“, fragte er. Ni’yo verschloss ihm die Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss, drückte sich dabei an den pulsierenden Schaft. Jivvin fühlte sich plötzlich so ungeschickt und nervös wie bei seinem allerersten Mal, bis er den Weg zu seiner Erfüllung fand, und drang tief ein.
    „Wenn es weh tut …“, begann Jivvin, doch Ni’yo schüttelte den Kopf, küsste ihn mit so viel Leidenschaft, dass alle Bedenken verglühten. Er spürte, wie sich Ni’yos Inneres weitete, bis er Jivvin fast zur Gänze in sich aufgenommen hatte. Er konnte sich kaum noch beherrschen, zwang sich, mit aller Kraft zu warten, dass sein Geliebter für ihn bereit war. Ni’yo stöhnte vor Lust, bog sich weit zurück und stützte sich mit den Händen am Boden ab. Jivvin hielt ihn mit der gefesselten Hand, schob sich vorsichtig höher, umfasste mit der freien Hand Ni’yos Glied, das bereits wieder vollständig erregt war.
    „Jivvin!“, schrie Ni’yo heiser, presste sich ihm entgegen. Der Ausdruck vollkommener Erfüllung auf diesem wunderschönen Gesicht sprengte den letzten Rückhalt. Wild stieß Jivvin in den sich aufbäumenden Körper hinein, brüllte seine Lust heraus, all die Schmerzen, alles, was sich über viel zu lange Zeit aufgestaut hatte, und versank in Ekstase.
     
    Lange Zeit regte sich keiner von ihnen. Sie klammerten sich eng aneinander, wärmten sich gegenseitig, rangen gemeinsam um Atem. Irgendwann wurde Jivvin bewusst, dass er sich noch immer in Ni’yos Leib befand. Er blickte auf seinen Geliebten nieder, der mit geschlossenen Augen an seiner Schulter ruhte, küsste ihn sanft auf die Schläfe.
    „Das muss unangenehm für dich sein, komm her“, flüsterte er, und zog ihn langsam mit sich. Ni’yo bewegte sich nur träge, ließ aber zu, dass Jivvin sich von ihm löste, ihn mit sich zu Boden nahm, ohne ihn dabei nur einen Moment lang loszulassen.
    „Alles gut?“, vergewisserte er sich besorgt, während er die Decke über ihre allmählich auskühlenden Körper ausbreitete. Ni’yo seufzte, nickte ihm zu, ohne die Augen zu öffnen.
    „Dann schlaf ein wenig“, wisperte Jivvin, brachte sich in eine bequeme Position, in der er mit Ni’yo umschlungen bleiben konnte, ohne dass ihm sämtliche Gliedmaßen abgedrückt wurden. Kurz bevor er selbst einschlief, wurde ihm etwas bewusst: Er sah Ni’yo nicht länger zweimal. Der Hass war verschwunden. Geblieben war nur der Mann, den er neunzehn Jahre lang nicht hatte sehen können.
    25.
     
    Ni’yo erwachte von dem Gefühl, beobachtet zu werden. Alarmiert schreckte er hoch, fand das Gesicht seines Feindes über sich. Das war Jivvin nun sicherlich wieder – sein Feind. Schon vor langer Zeit hatte Ni’yo sich damit abgefunden, dass ihm kein Augenblick des Glücks vergönnt war. Jegliche Hoffnung, es könnte sich etwas zum Guten wenden, war jedes Mal zerschlagen worden. Warum sollte es diesmal anders sein? Unfähig, sich dem gewohnten Hass zu stellen, wandte er sich ab. Ob Jivvin ihn für das bestrafen würde, was zwischen ihnen geschehen war? Ihn anklagen würde, Rauschmittel in sein Essen gemischt zu haben oder etwas ähnliches? Er wünschte so sehr, es würde nicht geschehen, wollte aber nicht hoffen. Sich etwas vormachen und dann doch wieder enttäuscht werden. Besser, sich gleich mit der Realität seines Daseins abzufinden. Kein Mensch hielt es dauerhaft in seiner Nähe aus, so war es nun einmal. Er würde sich einen Grund suchen, warum er anschließend noch weiterleben wollte, nach allem was geschehen war … oder auch darauf verzichten. Ihm war es egal.
    „Ni’yo?“
    Er versteckte sein Gesicht, lachte dabei innerlich über seine eigene kindliche Reaktion. Soweit war es schon gekommen? Dass er hoffte, sein Feind würde ihn übersehen, wenn er selbst ihn nicht sehen konnte?
    „Ni’yo, was ist los? Warum weinst du?“
    Verblüfft spürte er, dass er tatsächlich weinte. Starke Hände zogen an ihm, verharrten kurz, als er sich mit aller Macht dagegen spannte, hoben ihn dann einfach hoch in eine feste Umarmung.
    Ängstlich blickte er auf, und versank in den Augen, die voller Sorge und Liebe leuchteten.
    „Hasst du mich denn nicht?“, stammelte er, ergab sich den Armen, die ihn umfingen, Halt und Nähe schenkten.
    „Nein. Nein, ich hasse dich nicht. Alles ist gut“, flüsterte Jivvin,
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