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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)
Autoren: Manuel Scherzinger
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kleiner Ast hatte
sich darin verfangen, vereinzelte Strähnen
hingen ihr ins Gesicht. Die Kratzer auf
ihrer Wange schienen bereits zu verheilen.
    »Wieso
leuchten deine Haare so?«, fragte Nadia.
    Lavinia
ließ Nadias Hand los. »Ist doch egal. Kommt schon, wir
müssen weiter!«
    Sie
befanden sich inmitten bizarrer
Ruinen einer
längst vergangenen Stadt. Doch nichts an diesem Platz war so
seltsam, wie das Gebäude, das sich ein Stück entfernt ihnen
gegenüber gen
Himmel reckte. Es war eine Mauer, die vielleicht fünf Stockwerke
hoch war. Vereinzelt waren kleine Burgfenster eingelassen, die
heruntergekommen wirkten. Dem Mauerwerk, dessen Enden sie nicht
ausmachen konnten, da sie zwischen den hohen Bäumen untergingen,
fehlten etliche Steine.
    Maxim
wunderte sich, wie dieses Gebäude noch stehen konnte. Es
erinnerte ihn an eine riesige Arena.
    Sie
tauschten einen unsicheren Blick und gingen auf den dunklen Eingang
zu, der sie wohl oder übel zu ihrem Ziel führen würde.
    Zwei
Steinstatuen standen zu beiden Seiten des Tores. Maxim war sich
sicher, dass sie ihnen mit ihren steinernen Augen folgten, als
sie an ihnen vorbeigingen. Sie erreichten einen
dunklen Gang, an
dessen Ende sie ein helles Licht erkennen konnten.
    Maxim
und Motzig gingen voran. Nadia ließ sich etwas zurückfallen
und hänge sich bei Lavinia ein, die sich nervös umblickte.
    Maxim
versuchte, sich sein Unbehagen nicht anmerken zu lassen. Roxy
brauchte ihn jetzt dringender als je zuvor. Er musste stark sein. Er
verließ als Erster den Tunnel, fand sich auf einem erdigen
Spielfeld wieder, konnte sich gerade noch ducken, als ein weißer
Blitz auf ihn zuschoss und einer Statue hinter ihm den
Kopf abschlug.
    Nadia
kreischte. Lavinia hielt ihr rasch den Mund zu.
    Es
war eine gigantische Arena, mindestens doppelt so groß wie ihr
Anwesen. Zu allen Seiten des Spielfeldes erhoben sich zwanzig oder
gar dreißig Sitzreihen. Alles war aus dem gleichen tristen
grauen Stein. Statuen, einige waren bewaffnet, andere hatten einige
ihrer Glieder einbüßen müssen, umrundeten im
gleichmäßigen Abstand das Spielfeld.
    Plötzlich
jagte etwas Schwarzes die erste Sitzreihe entlang und sauste auf sie
zu. Bevor sie reagieren konnten, sprang es vor ihnen zu Boden.
    Die
Art, wie es sprang, machte Maxim Angst. Es glitt eher, als dass es
sprang.
    Als
es sich aufrichtete, wurde ihm klar, dass das Etwas ein Mensch war,
ein Mensch in einen schwarzen langen Umhang gehüllt, der Vampir
aus ihrem Wohnzimmer.
    Einige
Sekunden standen sie wie versteinert da, während der Vampir die
Ärmel seines Umhangs von Staub befreite. Seine Hände waren
weiß wie Kreide.
    »Wer
sind Sie?«, hauchte Nadia, während sie den Gesichtslosen
mit großen Augen anstarrte.
    »Sind
Sie ein
Vampir?«
    Maxim
kam Lavinas Frage reichlich naiv vor.
    »Ja, das bin ich«,
sagte dieser kühl.
    »Wieso
haben Sie unseren Pixie verfolgt und uns angegriffen?«, fragte
Motzig.
    Maxim
fragte sich, was das sollte. Das Wieso war egal, das Wichtigste war,
Roxy zu finden.
    »Ihr
hättet sonst alle Pläne zunichtegemacht«, sagte der
Vampir ohne sie wirklich anzusehen.
    »Welche
Pläne? Den Wald zu besitzen?«
    »Ihr
seid wirklich Trottel. Er …er hatte …«, der
Vampir schien nach Luft zu ringen.
    Maxim
blickte bedeutungsvoll zu Motzig. Doch dieser machte keine Anstalten,
seinen Pflock zu benutzen, sondern wartete, bis der Anfall vorüber
war.
    »Sie
wollten mit dem Wald St. Benedikt einkesseln, solange bis die Stadt aufgibt, habe
ich recht?«, fragte Nadia.
    Der
Vampir schien nun stärker mit seinem Anfall zu kämpfen.
»Cleveres Mädchen. Ja genau, das war der Plan«,
sagte er, als er wieder richtig Atmen konnte.
    »Das
war nicht sehr klug. Sie haben wohl vergessen, dass Wolkenwandler
Menschen und Nahrung hinaus- und wieder hineinbringen würden«,
sagte Motzig.
    »Das
stimmt, doch wir hatten …« Der
Vampir musste wieder um Luft kämpfen, scheinbar steckte ihm
etwas im Hals. »Ich meine ich, es war mein Plan …«,
er hielt sich die Hände an die Kehle und der Anfall erlosch.
»Jetzt habe ich euch! Wenn ich euch töte, wird mir der Weg
automatisch offenbart. Ihr seid die Einzigen, die mir in Zukunft
hätten gefährlich werden können. Und nun macht euch
bereit, zu sterben!« Der Vampir hatte immer lauter gesprochen
und hob nun seine Arme in die Luft.
    »Wo
ist Roxy?«, rief Maxim.
    Der
Vampir erstarrte einen Moment. »Soso, so heißt das
hitzige Mädchen, das genauso dumm wie ihr war, in mein
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