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Die drei ??? und die flüsternde Mumie

Die drei ??? und die flüsternde Mumie

Titel: Die drei ??? und die flüsternde Mumie
Autoren: Robert Arthur
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konnte. Nach seinem Tod erhielt ich diesen Brief. Damals war ich noch auf der Universität und studierte Sprachen. Sofort begann ich mich auf die Sprachen des Mittleren Ostens zu spezialisieren, damit ich später nach Ägypten reisen und versuchen konnte, die Mumie vom Museum in Kairo zu bekommen. Das gelang mir nicht. Aber da erzählten Sie, Yarborough, vor sechs Monaten, dass das Museum Ihnen die Mumie schicken wolle. Ich flog nach Ägypten und stellte fest, dass ich nicht an den Sarg herankommen konnte. Da arbeitete ich einen genauen Plan aus, der darauf begründet war, dass ich einem reichen Libyer einredete, Ra-Orkon sei der Ahnherr seines Geschlechts. Ich verkleidete mich als Sardon, der zauberkundige Bettler, und suchte Hamid senior auf, einen wohlhabenden libyschen Teppichhändler. Mit meinen Sprachkenntnissen fiel es mir nicht schwer, in verschiedenen orientalischen Sprachen zu reden, als ich scheinbar in Trance verfallen war. Ich überzeugte Hamid vom Hause Hamid so felsenfest, dass er seinen Geschäftsführer und seinen Sohn hierherschickte, um ihm die Mumie zu bringen – und um sie notfalls zu stehlen. Und darauf hatte ich es ja angelegt.
    Natürlich war ich jederzeit bereit, die Mumie und den Sarg selbst zu stehlen, falls ich mir beides nicht auf anderem Wege verschaffen konnte. Nur wollte ich den Verdacht auf das Haus Hamid lenken, wenn es so weit käme. Ich wusste, dass der Abgesandte des Hauses Hamid sich in Ruhe darauf vorbereiten würde, und ich war sicher, dass er erst zu Ihnen kommen und Sie um die Mumie angehen würde und dass Sie ihm die Bitte abschlagen würden.
    Nach diesen Ereignissen würde, falls ich die Mumie stehlen musste, der Verdacht auf das Haus Hamid fallen und nicht auf mich. Ich hoffte aber noch immer, dass es nicht notwendig werden würde. Ich hoffte, Sie ängstigen zu können, indem ich die Mumie flüstern ließ. Ich dachte, es würde Sie so nervös machen, dass Sie die Mumie und den Sarg aus dem Haus haben wollten und beides mir anvertrauen würden, damit ich das geheimnisvolle Flüstern untersuchen konnte. Dann hätte ich bequem Zeit gehabt, den Sarg zu öffnen, und später hätte ich Ihnen Ihren kostbaren Ra-Orkon zurückgegeben – geheilt von seiner schlechten Angewohnheit. Aber Sie waren ja so stur. Und Sie sagten, dass Sie für diese Untersuchung ein Stück des Sarges absägen wollten – und da bekam ich Angst, Sie könnten entdecken, was darin verborgen war. Ich musste rasch handeln, wenn ich als Erster an den Sarg kommen wollte – also beauftragte ich Berufsdiebe, ihn zu stehlen. Und dann – ah, endlich!«
    Die angesägte Ecke brach ab. Alle Umstehenden konnten die dunkle Öffnung in dem massiven Holz des Sargbodens sehen.
    »Ich dachte doch gleich, dass es hier hohl klang«, murmelte Professor Yarborough, als Freeman an einem Stück Pergament herumfingerte, das in das Loch gestopft war.
    »Ich weiß«, bemerkte der andere. »Deshalb musste ich schnell handeln – ehe Sie zu neugierig wurden und selbst nachforschten. Nun wollen wir sehen, was mein Vater damals vor fünfundzwanzig Jahren in der dunklen Grabkammer in Ägypten entdeckt hat.« Er zog das Pergamentknäuel heraus. Es war ein ganz ansehnliches Päckchen. Behutsam legte er es auf den Boden und wickelte es auseinander. Als er die letzte Hülle zur Seite schlug, blickten alle atemlos hin. Flüssige Glut in Blau, Grün, Orange und Rot schien auf dem Garagenboden zu leuchten.
    »Edelsteine«, sagte Professor Yarborough voll Staunen. »Juwelen aus den Zeiten der Pharaonen! Als Juwelen bedeuten sie ein Vermögen, und der Altertumswert ist kaum zu schätzen.«
    »Nun werden Sie begreifen, weshalb mir der Sarg so viel bedeutete und warum ich nichts unversucht ließ, ihn an mich zu bringen«, seufzte Professor Freeman. »Mein Vater wagte es nicht, alle Stücke an sich zu nehmen. Er nahm nur zwei oder drei und bewahrte den Rest hier auf. Ich hatte immer das Gefühl, dass seine Ermordung in Kairo mit dem Besitz dieser Juwelen zusammenhing, die er wahrscheinlich zu verkaufen versuchte.«
    Professor Yarborough blinzelte. »Ich habe jetzt wirklich eine Theorie«, sagte er. »Ich meine, über Ra-Orkon. Wo ist er?«
    »Dort drüben.« Professor Freeman wies in den hinteren Teil der Garage. »Er liegt in sicherem Versteck unter Tüchern.«
    »Dem Himmel sei Dank!« Professor Yarborough atmete auf. »Meine Theorie –« Er unterbrach sich. »Nein, das hat Zeit. Sie haben noch viel mehr zu erklären, Freeman. Erstens: Wie
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