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Die drei ??? und die flüsternde Mumie

Die drei ??? und die flüsternde Mumie

Titel: Die drei ??? und die flüsternde Mumie
Autoren: Robert Arthur
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gefährliche Verbrecher und ein Zeuge, der sie hinter Schloss und Riegel bringen könnte.
    Er versuchte, nicht daran zu denken, was gefährliche Verbrecher gegebenenfalls mit gefährlichen Zeugen taten. Er wollte auf einen Ausweg kommen. Wie wäre es, wenn er in dem Augenblick, in dem der Deckel gehoben wurde, heraussprang und losrannte? Dann wären sie vielleicht zu überrascht, um sofort zu reagieren, und er könnte entkommen.
    Aber gleich verwarf er diese Hoffnung wieder. Sie würden zu dritt sein – wohin er sich im Sprung auch wenden mochte, einer würde immer nahe genug sein, um ihn zu packen.
    Just überlegte, ob ihn seine Tante und sein Onkel vermissen würden. Und Peter und Bob – wenn sie nun niemals erfuhren, was aus ihm geworden war? Vielleicht müssten sie den Rest ihres Lebens damit zubringen, über das Schicksal ihres Freundes nachzugrübeln … Beim Gedanken daran stieg ihm ein dicker Kloß in die Kehle.
    Plötzlich hielt der Lastwagen. Justus erstarrte, er glaubte, seine Stunde habe geschlagen. Aber nichts geschah, und nach fünf Minuten fuhr der Wagen wieder ab. Da fiel ihm ein, dass Joe gesagt hatte, sie müssten den Auftraggeber vor der Übergabe anrufen. Wahrscheinlich hing der kurze Aufenthalt damit zusammen.
    Während der Lastwagen weiterfuhr, drängten sich ihm von Neuem trübe Gedanken auf. Er war gerade dabei, gute Vorsätze für das nächste Mal – falls es ein nächstes Mal geben sollte – zu fassen, als er plötzlich aufhorchte. Der Wagen hatte wieder angehalten. Er hörte ein Geräusch, als werde das Kipptor einer Garage geöffnet. Sie hatten ihr Ziel erreicht. Sofort war Justus zu neuen Taten bereit. Sein Trübsinn war verflogen. Er würde nicht einfach hilflos daliegen, wenn sie den Sarg öffneten. Und wenn sie wirklich zu dritt sein sollten, würde er eben den Kleinsten über den Haufen rennen und loslaufen. Er würde kämpfen bis zuletzt!
    Jetzt wurden die Türen des Führerhauses geöffnet. Mit dem Gehör verfolgte Justus, was draußen vor sich ging. Das Rumpeln und Rascheln – das waren Joe und Harry, die in den Laderaum kletterten. Und nun hoben sie den Sarg. Einer hätte ihn beinahe fallen gelassen.
    »Ist doch komisch mit dem Sarg da«, meinte Joe. »Vorhin im Lagerhaus war er doch nicht so schwer zu schieben. Aber als wir ihn aufladen mussten, fühlte er sich viel schwerer an. Und jetzt ist er immer noch so schwer.«
    Normalerweise hätte Justus grinsen müssen. Joes Verwunderung konnte man sich wirklich vorstellen. Schließlich hatte Just das Gewicht des Sargs um mehr als einen Zentner erhöht. Aber er konnte nicht grinsen. Jetzt nicht.
    Er wappnete sich, als der hölzerne Sarg vom Lastwagen auf den Boden befördert wurde. Dann hörte er eine andere Stimme.
    »Schnell, bringt ihn in die Garage!« Die Stimme war zu gedämpft, als dass Just sie hätte erkennen können. Der Sarg wurde gehoben und ein Stück weit getragen. Dann plumpste er dumpf auf einen Betonboden nieder.
    »Gut so«, sagte die dritte Stimme. »Lasst mich jetzt zehn Minuten lang hier allein. Dann könnt ihr den Sarg und die Mumie wieder holen und irgendwo draußen verbrennen.«
    »Erst wollen wir unser Geld.« Das war Joe. »Vorher gehen wir nicht. Unser Geld, oder wir nehmen alles wieder mit.«
    »Gut, gut – ich habe es in der Tasche: Zweitausend Dollar. Macht das Tor zu, dann kriegt ihr es draußen. Die Hälfte gleich, Rest nachher, wenn ihr das Zeug mitnehmt und verbrennt.«
    »Ich will nur meinen Riemen abnehmen, ehe ich’s vergesse.« Das war Harry. »Den brauche ich noch.«
    Der Sarg ruckte, als der Tragriemen gelockert wurde. Da meldete sich Joe. »Lass doch, Blödmann«, sagte er. »Nachher, wenn wir die Kiste abholen, brauchen wir ihn ja doch.«
    »Schon gut«, knurrte Harry. »Ich mach ihn dann wieder drum. Erst das Geld.«
    »Kommt mit hinaus, dann sollt ihr es haben.« Der unbekannte »Kunde« wirkte nervös, als wolle er die beiden so schnell wie möglich vom Sarg weg und draußen haben.
    Justus hörte, wie das Garagentor wieder heruntergeschwenkt wurde. Dann herrschte Stille. Vorsichtig drückte er den Deckel hoch und spähte hinaus. Er war in einer dunklen Garage, aber er konnte erkennen, dass er allein war. Rasch stieß er den Deckel ab und kletterte hinaus. Er legte den Deckel wieder auf und sah sich nach der Tür um, durch die man in die Garage kommen konnte, wenn gerade kein Wagen einzustellen war. Er entdeckte sie bald, weil von außen Licht durch die Glasscheibe in ihrer oberen
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