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Die drei ??? und der Zauberspiegel

Die drei ??? und der Zauberspiegel

Titel: Die drei ??? und der Zauberspiegel
Autoren: M. V. Carey
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vorüber. Hinten im Wagen zog sich Justus Henry Andersons Kittel an und setzte die Mütze auf. Peter kauerte auf der Pritsche und verschaffte sich Halt, indem er sich gegen die Regale mit Brötchen, Broten, Kuchen und Keksen stemmte.
    »Paß bloß auf, Mann«, sagte Peter zu Justus.
    »Keine Sorge«, beruhigte ihn Justus. »Wenn ich reingehe und nicht wieder rauskomme . . .«
    »Dann heißt das, daß wir nichts mehr zu verlieren haben, stimmt’s?« meinte Peter. »Wenn es so weit ist, komm ich auch rüber.«
    »Und ich mit«, erbot sich Henry Anderson. Er hielt vor dem baufälligen Bauernhaus an. »Ist es hier?«
    »Genau.« Justus stieg aus. Der Kittel war offen, denn der Erste Detektiv war eine Spur zu übergewichtig, um ihn zuknöpfen zu können. Er nahm den Korb mit Backwaren, fing an laut zu pfei-fen und schritt einen rissigen betonierten Weg entlang, bis zur Vortreppe des heruntergekommenen Hauses. Vorsichtig erstieg er die Veranda und prüfte jede Planke, ehe er fest auftrat. Es gabkeine Klingel am Haus, also klopfte er energisch an die Tür.
    Dann wartete er. In dem alten Haus rührte sich nichts.
    Er klopfte noch einmal. »Bäckerei Van Alstyn!« rief er laut. »Ist jemand da?«
    Im Haus blieb es weiterhin still. Justus trat einen Schritt nach rechts und spähte durch ein Fenster. Er blickte ins Leere, er sah Staub und feuchte Stellen, wo es durchgeregnet hatte. Und er sah etwas, das sein Herz schneller schlagen ließ. Da verlief eine deutlich sichtbare Spur durch den Staub am Fußboden des vorderen Raumes. Irgend etwas war aus diesem Raum in den hinteren Teil des Hauses geschleift worden. Und in einer Ecke des schmutzstarrenden leeren Raums war ein Telefon – ein neues, modernes, blendend weißes Telefon!
    Justus setzte den Korb auf der Veranda nieder und versuchte am Türknauf zu drehen. Die Tür erwies sich als verschlossen, aber das Schiebefenster gleich daneben war nicht verriegelt. Justus zwängte die Finger unter die Rahmenleiste und drückte.
    Das Fenster ließ sich mit lautem Quietschen hochschieben.
    Und noch immer rührte sich nichts im Haus.
    Justus hob ein Bein über den Fenstersims und kletterte hinein.
    Neben dem vorderen Raum mit der in Fetzen herabhängenden Tapete war eine Küche. Justus konnte abgetretenes Linoleum und eine alte Spüle sehen. Er trat rasch an die Küchentür. Dann blieb er jäh stehen.
    Da war Jeff Parkinson! Kunstgerecht gefesselt lag er auf dem Fußboden. Ein schmutziges Taschentusch war über den Knebel in seinem Mund geknotet, aber seine Augen waren offen und wachsam. Als er Justus sah, bekam er kleine Fältchen um die Augen, als versuche er zu lächeln.

Wettlauf gegen die Uhr
    Jeff saß mitten in der Küche und rieb sich mit beiden Händen die Knöchel. »Meine Füße sind ganz taub«, beklagte er sich. Er grinste erst Justus an und dann Peter und Henry Anderson, die auf Justs Rufen hin aus dem Brotwagen herzugelaufen waren.
    »Bin ich vielleicht froh, daß ihr da seid«, sagte Jeff. »Ich konnte ja nicht genau wissen, ob der miese kleine Kerl wirklich nochmal herkommen und mich freilassen würde, wenn er den Spiegel erst hatte. Als ich meine Großmutter angerufen hatte, schleppte er mich hier heraus in die Küche, falls sein geparkter Wagen vor der Haustür auffallen sollte und einer durchs Fenster herein-schauen könnte.«
    »Kleiner Kerl?« hakte Justus ein. »Dann scheiden Señor Santora und auch das Phantom aus dem Spiegel aus. Die sind nämlich nicht klein. Ich nehme an, du meinst den Einbrecher.«
    »Ja, der war’s, und er heißt tatsächlich Juan Gómez. Er machte sich allerdings nicht die Mühe, mir zu erklären, warum er hinter dem Spiegel her ist.«
    »Am besten rufst du gleich Mrs. Darnley an«, riet Peter.
    Jeff nickte, stand auf und ging noch benommen zu dem weißen Telefon im Wohnzimmer. Er setzte sich daneben auf den Fußboden und wählte die Nummer seiner Großmutter. Die drei Mithörer in dem alten Haus im Tal hörten es am anderen Ende der Leitung nur ein einziges Mal klingeln, und dann sagte Jeff schon: »Hallo, Großmama. Ich bin’s, Jeff. Es geht mir gut.«
    Unverständliche Laute drangen aus dem Hörer. »Wirklich, es ist alles in Ordnung«, sagte Jeff. »Justus und Peter haben mich gefunden.«
    Jeff sprach noch etwa eine Minute lang, und dann reichte er Justus den Hörer. »Sie holt gerade Bob her«, sagte er.
    »Bob? Ich denke, Bob ist in Beverly Hills und überwacht Santora!« Justus nahm den Hörer ans Ohr. »Bob? Was ist denn
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