Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und der sprechende Totenkopf

Die drei ??? und der sprechende Totenkopf

Titel: Die drei ??? und der sprechende Totenkopf
Autoren: Robert Arthur
Vom Netzwerk:
stecken?« Er klopfte mit dem Fingerknöchel an den Koffer. Es gab einen dumpfen Klang.
    »Wer weiß, was dieser Koffer birgt? Alles Erdenkliche könnte das sein. Stellt euch vor, Leute – in diesem Koffer stecken vielleicht die Kronjuwelen der russischen Zarenfamilie.
    Garantieren kann ich es nicht, aber die Möglichkeit ist nicht von der Hand zu weisen. Nun, wer bietet etwas? Ihr Gebot, bitte sehr, meine Herrschaften, Ihr Gebot!«
    In der Menge blieb es ruhig. Offenbar wollte niemand einen alten Koffer haben. Der Auktionator wurde ärgerlich, »Auf geht’s, Herrschaften!« drängte er. »Wer bietet? Wo soll ich anfangen? Ein solch edler antiker Koffer, ein so kostbares Sammlerstück, ein –«
    Gerade begann er sich wieder an seinem eigenen Redefluß zu berauschen – da trat Justus Jonas einen Schritt vor. »Ein Dollar!« rief er. Vor Aufregung kippte seine Stimme über.
    Der Auktionator hielt inne. »Ein Dollar!« schrie er dann. »Ein Dollar ist geboten – von diesem jungen Mann mit dem klugen Gesicht in der ersten Reihe. Und wißt ihr, was ich jetzt tun werde, Herrschaften? Ich belohne diese Klugheit und verkaufe ihm das Stück für einen Dollar! Basta!«
    Er ließ den Hammer niedersausen. Ringsum lachten die Leute. Niemand sonst wollte den Koffer haben, und der Auktionator bemühte sich gar nicht um weitere Gebote. Und so wurde Justus Jonas zum gelinde verblüfften Besitzer eines an-tiken, fest verschlossenen Koffers mit unbekanntem Inhalt.
    Doch plötzlich rührte sich hinten in der Menge etwas. Eine Frau drängte sich vor – eine kleine alte Dame mit weißem Haar, einem altmodischen Hut und goldgefaßter Brille.
    »Warten Sie bitte noch!« rief sie, »Ich biete mehr. Zehn Dollar! Ich biete für den Koffer zehn Dollar!«
    Die Leute drehten sich überrascht nach ihr um. Wollte da tatsächlich jemand für einen alten Koffer zehn Dollar bezahlen?
    »Zwanzig Dollar!« Die weißhaarige Dame fuchtelte mit dem Arm. »Ich biete zwanzig Dollar!«
    »Tut mir leid, Madam«, rief der Auktionator zurück. »Das Geschäft ist perfekt, und verkauft ist verkauft. Weg damit, ihr zwei, nehmt das Ding fort. Wir müssen weiterkommen.«
    Die beiden Handlanger hoben den Koffer vom Podest und trugen ihn zu den drei Jungen. »Da habt ihr ihn«, sagte der eine. Peter und Justus traten vor.
    »Na ja – scheint so, als gehöre die alte Kiste jetzt uns«, brummte Peter. Er packte den Lederhenkel an einer Seite.
    »Und was tun wir damit?«
    »Wir bringen ihn zum Schrottplatz und machen ihn auf!«
    Justus nahm den Griff an der anderen Seite.
    »Nicht so hastig«, sagte einer der beiden Männer. »Erst muß bezahlt werden. Ist ja schließlich nicht ganz unwichtig.«
    »Aber natürlich.« Justus ließ den Griff los, zog eine Brieftasche hervor, entnahm ihr einen Dollarschein und gab ihn dem Mann. Der kritzelte etwas auf einen Zettel und reichte ihn Just. »Deine Quittung«, sagte er. »Jetzt gehört das Ding euch.
    Wenn wirklich ein Kronschatz drin ist, seid ihr reiche Leute geworden. Ha ha ha!« Lachend ließ er die Jungen mit dem Koffer ziehen. Bob ging voraus und bahnte einen Weg durch die Umstehenden, und Just und Peter schleppten den kleinen, aber schweren Koffer zum hinteren Ausgang. Gerade hatten sie ihn an all den Leuten vorbeigetragen, als die weißhaarige Dame, deren Gebot zu spät gekommen war, aufgeregt auf sie losstürzte.
    »Hört mal, ihr Jungen«, sagte sie. »Ich kaufe euch diesen Koffer für fünfundzwanzig Dollar ab. Ich sammle nämlich alte Truhen und Koffer, und diesen hier hätte ich gern in meiner Sammlung.«
    »Mensch – fünfundzwanzig Dollar!« entfuhr es Peter.
    »Da würd’ ich zugreifen, Just«, riet Bob.
    »Da macht ihr ein gutes Geschäft, und der Koffer ist auch unter Sammlern wirklich nicht mehr wert«, meinte die Dame.
    »Hier bitte, fünfundzwanzig Dollar.« Sie nahm das Geld aus einer dicken Brieftasche und streckte es Just energisch entgegen. Doch zur Verwunderung seiner Freunde schüttelte Justus den Kopf.
    »Es tut mir leid, Madam«, sagte er. »Aber wir wollen ihn nicht verkaufen. Wir möchten sehen, was drin ist.«
    »Da kann doch nichts Wertvolles drin sein«, widersprach die Dame sichtlich erregt. »Da, ich gebe euch dreißig Dollar.«
    »Nein, vielen Dank.« Justus schüttelte wieder den Kopf. »Ich möchte nun mal nicht verkaufen.«
    Die Frau seufzte. Sie wollte wohl noch etwas sagen, aber plötzlich sah sie erschrocken aus. Sie wandte sich um und trippelte hastig davon. Gleich darauf war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher