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Die drei ??? und der rote Pirat

Die drei ??? und der rote Pirat

Titel: Die drei ??? und der rote Pirat
Autoren: William Arden
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festzustellen. »Wir schaffen es nicht!« rief Peter angstvoll.
    »Die starten, ehe wir die Fahrrinne blockieren können!«
    »Doch, das reicht noch!« Bob war optimistisch. »Das Taxi hat ja noch nicht abgehoben!«
    Peter schätzte die Entfernung mit dem Blick ab. »Knapp wird die Sache schon.«
    »Wenn wir nicht nahe genug rankommen«, stöhnte Justus,
    »dann startet das Ding über unseren Köpfen!«
    »Nicht in der Nähe unserer Takelage«, beruhigte ihn Jeremy.
    »Wir müssen es einfach rechtzeitig zur Fahrrinne schaffen.«
    In voller Fahrt, beflaggt und bewimpelt und die Segel vom Wind begünstigt, schnitt das Schiff durch die Wellen. Weiße Gischt stäubte auf, und der Motor erschütterte den Rumpf.
    So jagte die Schwarze Geier zur Mitte der Bucht hin.
    Das Lufttaxi war inzwischen bis zum Beginn der langen Linie der Bojenmarkierung gekommen. Nun lag es bewegungslos auf dem Wasser. Doch vor den Augen der Jungen im Bug der Schwarzen Geier und des Ausguckmannes Sam begann sich der Propeller des Amphibienflugzeugs zu drehen und rotierte immer schneller, und knatternd sprang der Motor wieder an.
    Das Flugzeug ruckte im Wasser, die Drehzahl des Motors stieg immer höher. Und dann fuhr es langsam an – diesmal zum Start!
    Mit wachsendem Tempo glitt die schnittige Maschine auf den stromlinienförmigen Schwimmern übers Wasser.
    Justus beschattete die Augen mit der Hand. »Ich sehe den Piloten und den Passagier! Es ist tatsächlich Evans, und . . .«
    Das Wasserflugzeug vor ihnen wurde von Sekunde zu Sekunde größer!
    »Die rote Boje dort ist die Markierung für die halbe Strecke der Startbahn!« brüllte Jeremy.
    Diese rote Boje passierte das Lufttaxi gerade, als der Bug der Schwarzen Geier ins Ende der Startbahn einschnitt. Alle an Bord hielten den Atem an.
    In der Kanzel saß der Pilot mit bleichem Gesicht. Joshua Evans beugte sich zum Fenster hinaus. Als das Schiff in die Startbahn einfuhr und sich dem Taxi näherte, zielte er mit der Pistole auf die Schwarze Geier.
    »Deckung!« schrie Kapitän Joy.
    Es knallte einmal, zweimal.
    Die Zeit schien für einen Augenblick stillzustehen, als die Pistolenschüsse über dem Wasser widerhallten und die Schwarze Geier dem flugbereiten Taxi direkt in die Startbahn rauschte. Die beiden Gegner rasten in voller Fahrt aufeinander los – gleich würde es zur unvermeidlichen Kollision kommen!
    Da kurvte das Wasserflugzeug scharf herum und verließ schwankend die Startbahn. Eine Tragfläche wurde an einer schwarzen Boje abgerissen, und die Maschine kippte zur Seite.
    Die Schwarze Geier hielt Kurs auf das havarierte Wasserflugzeug. Vom Schiff aus war nur der Pilot zu sehen, wie er sich schwimmend von dem schon halb gesunkenen Flugboot entfernte. Als die Schwarze Geier nahe genug war, warf ihm Jeremy einen Rettungsring an einem Seil zu. Und während die Jungen den Piloten an Bord holten, sahen sie auch Joshua Evans. Er schwamm in entgegengesetzter Richtung davon und schob dabei zwei Schwimmwesten vor sich her, auf denen die schwarze Lacktruhe schaukelte!
    »Mannomann«, sagte der Pilot, als er sich triefnaß aufs Deck fallen ließ. »Ihr Burschen habt mir das Leben gerettet. Dieser Wahnsinnige hatte ein Schießeisen und ließ nicht zu, daß ich wendete. Schon vorher hatte er mir verboten, mich über Funk zu melden, nachdem mich die Bodenstelle zum Pier zurückgerufen hatte. Was ist denn mit dem, ist er ein Bankräuber oder so was?«
    »Ja, das kommt der Sache ziemlich nahe«, sagte Justus. Nun nahm die Schwarze Geier die Verfolgung des flüchtenden Joshua Evans auf.
    Der Eigner des steinernen Turms versuchte noch immer, sich mit der Schatztruhe auf den beiden Rettungswesten schwimmend in Sicherheit zu bringen. Doch die Truhe war schwer – sie schwankte immer heftiger und drohte zu versinken, so sehr sich Evans auch damit abmühte. Aus den dunklen Augen blitzte er die vielen Gesichter an der Reling der Schwarzen Geier bitterböse an. Schließlich erkannte Evans, daß er es nicht schaffen würde, sich mitsamt der Truhe zu retten. Er ließ die Truhe los und schwamm, so schnell er konnte, zur nächstgelegenen Uferstelle hin. Die Truhe schaukelte auf ihrer Unterlage. Jeden Augenblick konnte sie auf Grund gehen!
    »Peter! Bob!« schrie Justus. »Los, holt euch den Schatz!«
    Peter und Bob sprangen ins Wasser und schnappten sich die auf den Wellen tanzende Truhe. Mit vereinten Kräften schaff-ten sie diese zum Schiff, und Jeremy ließ über eine Winde an der Rahnock ein Tau herunter.
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