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Die drei ??? und das Narbengesicht

Die drei ??? und das Narbengesicht

Titel: Die drei ??? und das Narbengesicht
Autoren: M. V. Carey
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das schon, wie dieser Shelby, der anfangs nicht übermäßig viel Zutrauen den  Fähigkeiten der drei ??? zu haben schien, seinem Hauswirt nun doch gut zuredet, den Fall den dreien zu übertragen.
    Bewegen ihn dabei etwa irgendwelche Hintergedanken?

Mr. Bonestells Bericht
    »Es war wie ein böser Traum«, sagte Mr. Bonestell. Er zog mit dem Finger das Muster im Wachstuch auf dem Tisch nach und blickte bekümmert von Justus zu Bob und von Bob zu Peter. »Man hat mich gebeten, nicht mehr zum Dienst zu kommen, bis das Verbrechen aufgeklärt ist. Man hat nicht gesagt, ich sei ein Dieb, aber es war herauszuhören. Wie können die so etwas von mir denken? Sehe ich aus wie einer, der sich an einem Bankraub beteiligt? Sieht es hier aus wie in einer Ganovenherberge?«
    Die Jungen sahen Mr. Bonestell an, und dann schauten sie sich in seiner blitzblanken Küche um. Justus mußte ein Lächeln unterdrücken. Er konnte sich nicht vorstellen, daß Mr. Bonestell bei der Planung eines Verbrechens mitwirkte, und er konnte nicht glauben, daß in diesem Haus jemals Diebe zum Aushecken finsterer Pläne zusammengekommen waren. Das Haus war so sauber und aufgeräumt, daß es überhaupt kein besonderes Gepräge besaß.
    »O Himmel!« sagte da Shelby. »Meine Einkäufe!«
    Er trat hinaus auf die Küchenveranda, und die Jungen hörten die Hintertür zuschlagen, als er ins Freie ging.
    »Fangen Sie am besten ganz von vorn an, Mr. Bonestell«, empfahl Justus. »Wenn Sie uns alles erzählen, was Sie zu dem Bankraub wissen, dann fällt Ihnen vielleicht noch eine Einzelheit ein, die Sie bisher übersehen haben.«
    Bonestell schien sich davon nicht viel zu erhoffen. »Hitfield meinte, es sei schwieriger, zu beweisen, daß einer unschuldig ist – das heißt, wenn er kein Alibi hat –, als ihm eine Schuld nachzuweisen.«
    »Sind Sie denn so sicher, daß Sie kein Alibi haben?« fragte Justus. »Denken Sie einmal in aller Ruhe darüber nach.
    Wenn Sie zu den Dieben gehörten, hätten Sie doch in den letzten Tagen eine bestimmte Zeit für die Planung der Tat aufwenden müssen. Und Sie müßten die anderen Täter kennen. Können Sie Ihre Tätigkeiten während – na, sagen wir, der letzten zwei Wochen lückenlos aufzählen?«
    Mr. Bonestell schüttelte bedrückt den Kopf.
    »Und Ihr Freund Shelby? Ich nehme an, er wohnt hier. Kann er Wesentliches darüber aussagen, was Sie in den letzten Tagen gemacht haben?«
    Wieder schüttelte Mr. Bonestell den Kopf. »Shelby wohnt bei mir zur Untermiete, aber er ist oft nicht zu Hause. Er ist Berater im Außendienst für Systems TX-4. Das ist eine Computerfirma. Er reist viel und berät Betriebe, die sich eine EDV-Anlage einrichten wollen. Die ganze letzte Woche und auch übers Wochenende war er nicht da. Eine Firma in Fresno hat einen Großauftrag über das TX-System für Buch-haltung und Verkauf erteilt, und dort war Shelby eingesetzt.
    Erst vorhin ist er zurückgekommen. Und wenn er mal da ist, kümmert er sich nicht viel um mich. Als ich selber bei TX-4
    war, benahm er sich viel zugänglicher als jetzt.«
    »Sie haben auch bei Systems TX-4 gearbeitet?« fragte Justus.
    »Ja, nachdem sie den Büromaschinenhersteller Jones-Templeton übernommen hatten.« Zum ersten Mal zeigte sich in Mr. Bonestells Gesicht ein Anflug von Stolz. »Ich war mehr als dreißig Jahre bei Jones-Templeton«, erklärte er. »Gleich nach dem Krieg habe ich dort angefangen. Erst war ich in der Poststelle, später im Einkauf, und da arbeitete ich mich hoch.
    Einmal waren wir zwölf Mitarbeiter in der Abteilung, und ich war stellvertretender Abteilungsleiter. Es war eine gute Stellung, und meine Kinder hatten ein gutes Leben.
    Sicherheit, wißt ihr. Nicht das ständige Wechseln, wie es manche Männer machen.«
    Mr. Bonestell stand auf und ging ins Wohnzimmer. Gleich darauf kam er mit einer gerahmten Fotografie zurück. Es war ein Bild von ihm selbst – ein jüngerer Mr. Bonestell mit dichtem, dunklem Haar. Er hatte sich mit einer molligen, blonden Frau und zwei Kindern zu einer Aufnahme gruppiert.
    »Meine Frau Eleanor«, sagte Mr. Bonestell und zeigte auf die Frau. »Wir heirateten ein Jahr nach Kriegsende. Sie ist vor vier Jahren am Herzinfarkt gestorben. Sie war noch viel zu jung für ein solches Ende.«
    Er hielt inne und räusperte sich.
    »Sehr traurig«, sagte Justus.
    »Ja. Nun, so geht es im Leben. Aber es war dann sehr einsam hier, da ja auch die Kinder aus dem Haus waren. Mein Sohn ist Betriebsleiter bei Elliott Electronics in
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