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Die drei ??? und das Aztekenschwert

Die drei ??? und das Aztekenschwert

Titel: Die drei ??? und das Aztekenschwert
Autoren: William Arden
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kam auf dem Landweg nach San Diego. Mein Vorfahr, Leutnant Rodrigo Alvaro, war sein Gefolgsmann. Im Verlauf seiner Reise entdeckte Portolà die Bucht von San Francisco, und schließlich errichtete er 1770 eine Siedlung in Monterey. Auf dem Zug nach Norden sah mein Vorfahr Rodrigo das Gebiet, in dem heute Rocky Beach liegt, und später beschloß er, sich hier niederzulassen. Er ersuchte den Gouverneur der Provinz Kalifornien um das Land und erhielt es im Jahr 1784 zugewiesen.«
    »Ich denke, er bekam das Land vom König von Spanien«, sagte Peter.
    Pico nickte. »Gewissermaßen ja. All das neuspanische Gebiet gehörte von Rechts wegen dem König. Aber die Gouverneure von Mexiko und Kalifornien konnten in seinem Auftrag Landzu-weisungen vornehmen. Rodrigo bekam mehr als zweiundzwan-zigtausend Morgen. Heute sind uns davon nur noch einhundert Morgen geblieben.«
    »Wie ist es dazu gekommen?« fragte Bob.
    »Ach . . .« sagte Pico mit einem Blick aus dem Wagen über das Land. »Vielleicht eine Art Gerechtigkeit, Bob. Wir Spanier hatten den Indianern das Land weggenommen, und andere nahmen es wiederum uns weg. Im Lauf der Jahre gab es in der Sippe Alvaro viele Nachkommen, und der Besitz wurde immer wieder geteilt.
    Manches wurde verkauft, manches verschenkt, manches gestohlen
    – Machenschaften von Feinden und Kolonialbeamten. Es kam scheinbar nicht sehr darauf an, das Gebiet war ja so groß.
    Nachdem Kalifornien im Jahr 1848 in die Vereinigten Staaten aufgenommen wurde, gab es Besitzstreitigkeiten und Gebietsab-tretungen zur Steuerentschuldung. Allmählich wurde unsere Ranch zu klein, um noch Gewinn abzuwerfen. Aber unsere Familie war immer stolz auf ihre spanisch-mexikanische Abstammung – meinen Namen erhielt ich nach dem letzten mexikani-sehen Gouverneur von Kalifornien, Pio Pico, und eine Statue des großen Cortez steht heute noch auf unserem Besitz. Die Alvaros weigerten sich, ihre Existenz als Rancheros aufzugeben. Als sie aus dem Grundbesitz keinen Gewinn mehr erwirtschafteten, verkauften sie Teile davon, um leben zu können.«
    »Und jetzt will Mr. Norris auch noch den Rest haben!« rief Peter.
    »Er wird ihn nicht bekommen«, erklärte Pico entschlossen. »Es ist kein sehr fruchtbares Land, und als Weideland ist es inzwischen zu klein, aber wir haben eine kleine Pferdezucht, und wir bauen Avocado-Bäume und Gemüse an. Mein Vater und mein Onkel gingen immer wieder zur Arbeit in die Stadt, um für die Ranch etwas zuschießen zu können. Jetzt, nach ihrem Tod, werden Diego und ich es ebenso machen, wenn es nötig ist.«
    Die Landstraße, die der Lastwagen entlangfuhr, war nach Norden stetig durch hügeliges Gelände angestiegen. Jetzt durchquerte sie ein weites, offenes, ziemlich ebenes Gebiet. Hier machte die Straße in westlicher Richtung eine leichte Biegung nach links.
    Mitten in der Kurve zweigte ein gewundener Fahrweg nach rechts ab.
    Pico wies diesen Weg entlang. »Der führt zur Norris-Ranch.«
    Die drei ??? konnten in der Ferne die Gebäude der Norris-Ranch sehen, aber die Fahrzeuge davor konnten sie nicht genau erkennen. Sie fragten sich, ob wohl Skinny und Cody schon zurück waren.
    Hinter der Biegung nach Westen führte die Landstraße auf einer kleinen Steinbrücke über ein ausgetrocknetes Flußbett.
    »Das ist der Santa Inez Creek – unsere Gebietsgrenze«, sagte Pico.
    »Er führt erst wieder Wasser, wenn die Regenzeit kommt. Unser Staudamm am Creek ist etwa eine Meile weiter nördlich – da oben in den Bergen.«
    Die langgestreckten Bergzüge, die Pico meinte, erhoben sich gleich hinter dem Fluß rechts von der Straße. Es war eine Reihe niedriger, schmaler, steil abfallender Kämme, die sich wie lange Finger vom Gebirge im Norden her ausbreiteten.
    Als der Lastwagen am letzten Hügelzug vorbeifuhr, zeigte Pico zum Grat hinaus. Ein großes Reiterstandbild, ein Mann auf einem sich aufbäumenden Pferd, hob sich dort oben schwarz gegen den Himmel ab. Der Mann hatte einen Arm hoch erhoben, als gebiete er einer unsichtbaren Armee, ihm zu folgen.
    »Der Eroberer Cortez«, sagte Pico stolz. »Das Wahrzeichen der Alvaros. Indianer haben das Standbild vor fast zweihundert Jahren gemacht. Cortez ist der Held der Alvaros.«
    Nach dem letzten Bergrücken wurde das Land wieder flach, und die Straße führte auf einer weiteren Brücke über eine Schlucht.
    »Ist das auch ein ausgetrocknetes Flußbett?« fragte Peter.
    »Das wäre gut«, sagte Pico. »Aber es ist nur ein Arroyo. Darin sammelt sich zwar nach
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