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Die drei Fragezeichen - Rashuras Schatz

Titel: Die drei Fragezeichen - Rashuras Schatz
Autoren: Astrid Vollenbruch
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würde ich auch dann nicht reingehen, wenn ich zweitens nicht gefesselt wäre!«
    »Peter, es ist kein Dämon! Es gibt keine Geister und Dämonen, alles ist rational und logisch zu erklären. Wir haben doch nun schon so oft –«
    »Ich weiß! Aber vielleicht ist es doch einer! Und vielleicht sind es sogar noch mehr! Und selbst wenn es ein Mensch ist, was ich nicht glaube – er ist gefährlich!«
    »Damit könntest du tatsächlich recht haben.« Justus starrte an ihm vorbei zum Haus und seine Kehle war plötzlich ganz eng. Trotz der Hitze lief ihm ein eisiger Schauer über den Rücken. »Gefährlich – oder wahnsinnig.«
    »Wieso?« Peter folgte seinem Blick, und dann sah er es auch.
    Hinter den Fensterscheiben flackerte es rot.
    Das Haus brannte.
    Und das Feuer breitete sich rasend schnell aus.
     
    Sie wussten beide, was passierte, wenn in der kalifornischen Wildnis ein Feuer ausbrach. Jedes Jahr fielen hunderte Quadratkilometer Waldland den fahrlässig oder absichtlich gelegten oder durch Blitzschlag entstandenen Bränden zum Opfer – und oft genug auch Häuser.
    »Weg hier!« Peter rappelte sich auf. »Wir schließen Sapchevskys Auto kurz und hauen ab!«
    »Und wie, mit gefesselten Händen?« Justus wälzte sich herum und stand mühsam auf. »Wir müssen ins Haus!«
    »Bist du verrückt? Da brennt es – und dieser Irre ist dadrin!«
    »Aber im Haus finden wir ein Messer, um die Stricke durchzuschneiden!«
    »Aber wir kommen nicht rein, Justus – Mr Sapchevsky hat die Tür abgeschlossen!«
    »Rashura muss doch auch reingekommen sein!«
    »Ja, aber durch ein Fenster!«
    »Das werden wir ja sehen.«
    Sie rannten zum Haus. Im ersten Stock brauste und prasselte das Feuer. Etwas knallte und dann zerplatzte eine Fensterscheibe und ein Hagel von winzigen Scherben flog durch die Luft. Der Feuerschein beleuchtete die ganze Bergkuppe. Die Hitze trieb den beiden Jungen den Schweiß auf die Stirn. Sie erreichten die Tür; sie war offen.
    »Na also!« Justus stürzte hinein. Im gleichen Moment prallte ein schwarzer Körper gegen ihn. Beide gingen zu Boden und etwas schlug krachend auf die Dielen. Der andere rappelte sich auf, stieß Peter beiseite und rannte aus dem Haus.
    Die Hitze verschlug Peter den Atem. »Justus! Bist du okay?«
    »Ja, schon.« Justus rollte sich zur Seite und seine gefesselten Hände berührten etwas Hartes, das über den Boden rutschte. Er griff danach und hielt es fest, während er sich wieder aufrappelte. Ein Blick über die Schulter verriet ihm, dass der Gegenstand wie eine unebene Schale in einem schwarzen Vogelnest aussah.
    »Was ist das denn?«, fragte Peter verwirrt.
    »Das nehmen wir mit. Schnell, zur Küche!«
    Sie rannten den Gang entlang, an der brennenden Treppe vorbei. Auf gut Glück stieß Peter die erstbeste Tür mit dem Fuß auf und sie fanden sich tatsächlich in der Küche. Hustend und mit tränenden Augen sahen sie sich um.
    »Am Fenster!«, rief Justus.
    Peter blickte auf und entdeckte einen Messerblock, in dem verschiedene große Küchenmesser steckten. Er rannte hin, zog eins heraus und schnitt Justus’ Fesseln durch. Dann nahm Justus das Messer und befreite ihn. »Jetzt zum Auto!«
    Sie stürzten nach draußen – und blieben wie angewurzelt stehen.
    Mr Sapchevskys Auto war verschwunden. Und der Weg zur Straße war schon versperrt. An der Hauswand brannten Gänsestall und Gras, und fliegende Funken hatten die trockenen Sträucher und Bäume entzündet. Auf allen Seiten waren die beiden Jungen von Feuer umgeben.
    »Was jetzt?«, schrie Peter über das Brüllen der Flammen hinweg.
    Justus überlegte blitzschnell. »Durch die Kohlenklappe in den Keller! Das ist unsere einzige Chance!«
    Sie rannten los, sprangen durch züngelnde Flammen, erreichten die Kohlenklappe und wuchteten sie mit vereinten Kräften hoch. Darunter lag schwarze Dunkelheit. Peter keuchte: »Ich kann mich besser abfangen. Ich gehe zuerst. Halt die Klappe – ich meine, hoch!«
    Justus schaffte ein Grinsen. »Mach schon!«
    Die Klappe war schwer und alleine kaum zu halten. Peter rutschte mit den Füßen voran in die Dunkelheit und landete nach kurzem Fall auf einem Berg von kleinen, runden Gegenständen. In einer ganzen Lawine rutschte er nach unten und erreichte den Boden. Er rappelte sich auf. »Kohlen!«, rief er. »Justus, spring!«
    Justus rutschte hinter ihm her. Die Klappe krachte herab, Justus polterte nach unten und sie standen in vollkommener Finsternis.
    »Hier können wir nicht bleiben!« Peter
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