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Die drei Fragezeichen - Rashuras Schatz

Titel: Die drei Fragezeichen - Rashuras Schatz
Autoren: Astrid Vollenbruch
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aus, als ob er grinste.
    »Das klappt doch jedes Mal«, sagte der Mann. »Komm rein, Jungchen.«
    Bob war wie gelähmt. Der Mann trat zu ihm und zog ihn in die mit Kisten und Containern vollgepackte Halle und dann stieß er ihn vorwärts. »He, Boss! Sehen Sie mal, was ich an der Hintertür gefunden habe! Ich hab doch gesagt, mein Apollo bellt nicht ohne Grund!«
    Taylor und die beiden anderen Männer, die auf einem freien Platz zwischen den Kisten standen, fuhren herum. Einer der beiden Unbekannten war ein grauhaariger Mann in einem schwarzen Geschäftsanzug, der andere sah aus wie ein typischer Leibwächter aus einem Krimi der Fünfzigerjahre. Er trug Hut und Anzug und hatte ein glattes, nichtssagendes Gesicht mit bösen Augen.
    »Zum Teufel!«, entfuhr es Taylor, als er Bob erkannte. »Was macht der Bengel hier? Diese Jungen sind doch die reinste Pest!«
    »Sie kennen den Jungen, Taylor?«, fragte der Grauhaarige. Er klang nach Autorität und der falsche Polizist nickte. »Ja, Boss. Das ist einer von diesen Kinderdetektiven, denen Shreber das Foto überlassen hat.«
    »Ah ja. Das Foto, das Sie ihnen eigentlich abnehmen sollten. Darüber reden wir noch.«
    Der Wachmann schubste Bob zu der Gruppe hin und Taylor packte ihn am T-Shirt und zog ihn zu sich heran. »Bist du uns gefolgt? Hast du uns die Polizei auf den Hals gehetzt? Wo sind deine Freunde? Rede, du kleiner Lump!«
    »Sparen Sie sich die Mühe, Taylor«, sagte sein Boss. »Der Junge wird uns nichts sagen oder nur einen Haufen Lügen erzählen, um Zeit zu gewinnen. Wahrscheinlich ist die Polizei schon auf dem Weg hierher. Wir nehmen ihn mit.«
    »Wozu?«, fragte Taylor verärgert und stieß Bob von sich. »Warum nehmen wir nicht gleich ganz Los Angeles als Geiseln? Legen wir ihn doch einfach um!«
    »Noch nicht«, sagte der andere und Bob überlief es eiskalt. »Wir könnten ihn noch brauchen. Fesseln Sie ihn, verbinden Sie ihm die Augen, und dann verschwinden wir!« Er trat an Bob heran, während Taylor ihm die Augen verband. »Junge, du wirst es noch bereuen, dich mit Rashura angelegt zu haben.«
    »Die Polizei wird Sie schnappen«, sagte Bob und hoffte, dass es mutig klang.
    Der Mann ignorierte ihn. »Gehen wir!«
    Taylor packte Bob am Arm und stieß ihn vorwärts. »Jetzt geht es auf eine schöne lange Reise«, sagte er grinsend. »Zu schade, dass du keine Ansichtskarten an deine Freunde schreiben wirst.«
In Rashuras Hölle
    »Justus?«, flüsterte jemand neben ihm. »Justus! Wach auf!«
    Er hörte ein Stöhnen und nahm an, dass er selbst es ausgestoßen hatte.
    »Justus!« Jetzt erkannte er die Stimme; es war Peter.
    »Wo … bist du gewesen?« Seine eigene Stimme gehorchte ihm nicht. Als er die Augen öffnete, war noch immer alles dunkel, über ihm stach ein schwarzes Astgewirr gegen den sternklaren Nachthimmel, er lag auf der Seite und konnte die Arme nicht bewegen. Als er es versuchte, begriff er, dass seine Handgelenke hinter dem Rücken gefesselt waren. Peter hatte es geschafft, sich aufzusetzen, aber auch er war gefesselt.
    »Was ist passiert?«
    »Rashura hat mich erwischt«, sagte Peter. »Und dann dich, wie es scheint. Und dann hat er uns schön ordentlich hier abgelegt.« Er schluckte. »Just, wir haben uns mit einem Dämon angelegt.«
    »Mit einem was?« Sein Kopf funktionierte noch nicht richtig. »Hast du gerade Dämon gesagt?«
    »Habe ich. Lass uns abhauen – so schnell wie möglich! Wo ist Bob?«
    »Verfolgt die Bande.«
    »Heißt das, wir haben kein Auto?« In Peters Stimme lag plötzlich Panik. »Just, wir müssen hier weg!«
    »Erst einmal müssen wir diese Fesseln loswerden. Hast du es überhaupt geschafft, die Wanze anzubringen?«
    »Ja, aber als ich mich wieder verstecken wollte, wartete dieses … dieses Ding auf mich. Das war kein Mensch, Justus – es hatte kein Gesicht, nur eine grausige, verzerrte Fratze! Und es hat mich niedergeschlagen. Als ich wieder zu mir kam, lag ich hier. Und ich kriege weder deine noch meine Fesseln auf, ich habe es schon versucht.«
    »Aber das alles ist nur dann logisch, wenn er ein Mensch ist, kein Dämon. Ein Dämon würde uns weder fesseln noch niederschlagen oder mit Chloroform betäuben.«
    »Und wie erklärst du dir dann, dass er fliegen kann?«
    »Wie bitte?«
    »Bevor ich ohnmächtig wurde, habe ich es gesehen. Er – es – dieses Wesen schwang sich in die Luft und flog zum Haus!«
    »Er ist im Haus?« Justus war plötzlich ganz wach.
    »Ich weiß nicht, ob er noch drin ist, aber erstens
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