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Die drei Fragezeichen - Der brennende Kristall

Titel: Die drei Fragezeichen - Der brennende Kristall
Autoren: Astrid Vollenbruch
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dem Boden. Er sah schrecklich aus. Seine Kleidung war dreckig und zerrissen, das Gesicht hohlwangig, die Hände schmutzig und zerschrammt vom vergeblichen Versuch, die Tür zu öffnen. Er reagierte kaum, als Miss Parker sich neben ihn kniete und ihn umarmte.
    »Wasser«, sagte Bob. »Er braucht Wasser!«
    »Hier.« Peter hakte seine Wasserflasche vom Gürtel und reichte sie nach vorne.
    »Kein Wasser!«, bestimmte Justus. »Zuerst braucht er Luft!«
    Mit vereinten Kräften zogen sie ihn hoch und stützten ihn auf dem Weg nach draußen. Dort setzten sie ihn auf der Steinplatte ab.
    Es dauerte eine Weile, bis er sich so weit erholt hatte, dass er mit zitternder Hand nach der Wasserflasche greifen und trinken konnte. Erst danach schien er überhaupt zu bemerken, wer sie waren. »Danke«, krächzte er heiser. »Hatten mich geschnappt, als ich –«
    »Das können Sie uns später erzählen«, sagte Justus. »Erst einmal müssen Sie sich erholen. Und wir kümmern uns um die letzte Tür.«
    Nat nickte mühsam und fuhr sich mit der Zunge über die aufgesprungenen Lippen. »Fishers Grab. Aber ihr braucht – Schlüssel und – den Stern.«
    »Wir haben beides«, sagte Peter. »Machen Sie sich keine Sorgen!«
    »Nein, ihr versteht nicht –« Er versuchte, sich aufzurichten, war aber zu schwach. »Nicht – den Stein –«
    Jetzt trat Mr Mason vor. »Wir wissen schon, was wir tun, Mr Holbrook. Kommt, Jungs, sehen wir uns dieses Grab mal näher an.«
    »Nicht so schnell, Rashura«, sagte Justus mit seidenweicher Stimme.
    Mr Mason fuhr auf dem Absatz herum und starrte ihn ungläubig an. »Was sagst du da? Rashura?« Dann schaute er sich hastig um. »Um Himmels willen! Ist er hier?«
    »Hören Sie mit dem Theater auf!«, rief Peter wütend. »Wir wissen, dass Sie Rashura sind! Sie sind ein erbärmlicher, mieser Schuft, Mr Mason!«
    Miss Parker starrte die drei ??? und Mr Mason entgeistert an. Selbst Nat schüttelte den Kopf. »Das kann nicht sein«, krächzte er. »Mr Mason ist doch nicht Rashura!«
    »Doch«, sagte Justus. »Das ist der Mann, der vor über dreißig Jahren zusammen mit Anudhara die Schatzkammer eines Maharadschas ausraubte und anschließend einen spielsüchtigen Alkoholiker namens John Fisher dafür bezahlte, sie auszuschalten. Aber er hatte Fisher unterschätzt. Der tat zwar, was er tun sollte, und stieß Anudhara in eine tiefe Spalte, aber später kam er wieder und wollte sie retten. Aber er fand sie nicht, weil sie es geschafft hatte, sich selbst zu befreien. Stattdessen fand er den Schatz und nahm ihn mit. Er versteckte ihn an Bord der USS Dauntless . Seinen Freunden – und Ihnen, Nat – machte er weis, es gebe nur den Stern von Kerala und die paar Juwelen im Safe der Leviathan . Er brachte den Schatz unbehelligt nach Amerika und versteckte ihn hier.« Er zeigte auf das Grab. »Aber Rashura folgte ihm – viele Jahre später. Er suchte so lange, bis er den Ort fand, in den Fisher, Maruthers und Shreber gezogen waren. Aber als er in Waterside ankam, waren Fisher und Maruthers tot. Er fing an, Shreber zu terrorisieren, indem er ihm Fotos schickte, auf denen Anudhara abgebildet war. Wahrscheinlich rief er ihn auch an und flüsterte ›Rashura wird dich holen‹ oder etwas Ähnliches in den Hörer. Und er schlich mit einer Dämonenmaske ums Haus, um den verängstigten alten Mann zu erschrecken.«
    »Du bist übergeschnappt«, sagte Mr Mason wütend. »Ihr habt so gute Arbeit geleistet – warum fängst du jetzt mit so einem Schwachsinn an, Justus Jonas?«
    »Es ist kein Schwachsinn«, sagte Bob fest. »Inspektor Cotta hat für uns nachgeforscht. Wir können das alles beweisen.«
    Nat hustete, trank einen Schluck Wasser und sah schon etwas lebendiger aus. Auch seine Stimme klang nicht mehr ganz so heiser. »Aber das kann doch nicht sein. Der Mann war doch Harry Shrebers Sekretär!«
    »Ja – ein Sekretär, der nicht das kleinste bisschen Ordnung halten konnte. Aber hin und wieder schrieb er Briefe für Mr Shreber, sodass alle Welt seine Handschrift für Shrebers hielt. Und dann fälschte er das Testament.«
    »Wie bitte?«
    »Erinnern Sie sich nicht? Wir haben alle darüber gerätselt, warum Mr Shreber uns so einen seltsamen Brief geschrieben hat. Warum nicht an Sie? Warum hat er Sie nicht gebeten, hierher nach Tucson zu fahren und einen Schatz aus Fishers Grab zu holen und der Polizei zu übergeben? Weil der Mann, der den Brief geschrieben hat, nicht wusste, wer Ismael ist. Und er wusste nicht, wo der Schatz
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