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Die drei Fragezeichen - Der brennende Kristall

Titel: Die drei Fragezeichen - Der brennende Kristall
Autoren: Astrid Vollenbruch
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ist. Er hat lediglich alle Andeutungen genommen, die Shreber je gemacht hat, und hat uns genau das Rätsel gestellt, das er gelöst haben wollte.«
    Nat und Miss Parker starrten Justus an. Dann schauten sie zu Mr Mason.
    »So ein Blödsinn«, sagte Mr Mason wütend. »Warum hätte ich euch denn zum Beispiel vor Rashura warnen sollen, wenn ich es wäre und versteckt bleiben wollte?«
    »Weil Mr Shreber der Polizei mehrmals gesagt hat, dass jemand namens Rashura hinter ihm her sei«, sagte Bob. »Es wäre unlogisch gewesen, in seinem Brief nicht darauf hinzuweisen.«
    »Aber – wartet, nein!«, krächzte Nat. »Ihr irrt euch! Smith und seine Leute würden doch nicht ihren eigenen Boss vergiften!«
    »Doch«, sagte Justus. »Wenn sie nämlich selber nicht wissen, wer er ist und ihre Anweisungen telefonisch erhielten. Sie dachten lediglich, er sei ein lästiger alter Mann, der in Shrebers Haus zu viel über Rashura erfahren hatte.«
    »Aber sie sind ihm doch begegnet! Er hat Smith und Taylor bei einem Einbruch ertappt und sie haben ihn –« Ein Hustenanfall unterbrach ihn und es dauerte ein paar Sekunden, bis er weitersprechen konnte. »– haben ihn so zugerichtet, dass er ins Krankenhaus musste. Das hätte er sich doch von seinen eigenen Leuten nicht antun lassen!«
    »Darüber habe ich auch eine Weile nachgedacht«, sagte Justus. »Aber woher wussten wir denn von den beiden Einbrechern? Davon, dass Mr Mason uns angerufen hat. Warum uns? Warum nicht die Polizei? Weil die Polizei ziemlich schnell herausgefunden hätte – und herausgefunden hat –, dass da gar keine Einbrecher waren. Er hat uns ein wenig Theater vorgespielt und das Regal umgeworfen, um jeden nur möglichen Verdacht gegen ihn auszuschalten. Und so schwer verletzt war er auch nicht. Ich habe Inspektor Havilland gebeten, im Krankenhaus nachzufragen. Mr Mason hatte ein paar oberflächliche Kratzer, sonst nichts. Ironischerweise ging es ihm erst dann schlecht, als seine eigenen Leute ihn vergifteten.«
    »Das ist absurd«, sagte Mr Mason böse. »Schwachsinn!«
    »Nein, ist es nicht«, sagte Bob. »Cotta und Havilland haben seit gestern massenweise Überstunden gemacht, um alle unsere Fragen zu beantworten.«
    »Geben Sie es auf«, sagte Peter angewidert. »Ganz ehrlich – wir haben es absolut satt, angelogen zu werden.«
    Und die Maske fiel. Der nette ältere Herr, der ihnen Eis spendiert hatte, verschwand spurlos. In dem Gesicht, das er ihnen jetzt zeigte, lag mehr Bosheit und Wut als in jeder geschnitzten Holzmaske und sie schraken unwillkürlich zurück.
    »Ihr glaubt, ihr seid sehr schlau, was?«, zischte Rashura. »Ihr glaubt, ihr habt jetzt alles herausgefunden, der Schatz ist gefunden und der Bösewicht nimmt die Sache sportlich und geht ins Gefängnis, oder? Aber ich nehme das nicht sportlich. Dreißig Jahre lang habe ich gewartet und ich lasse es mir nicht von drei hergelaufenen Rotzbengeln verderben!« Er bewegte die Hand und plötzlich lag eine Pistole darin. »Justus! Du kommst mit mir jetzt da rein und machst die verdammte letzte Tür auf, ist das klar? Und wenn auch nur einer von euch auf blöde Ideen kommt, drücke ich ab!«
    Nat kämpfte sich auf die Beine, aber eine Bewegung mit der Pistole ließ ihn erstarren. »Keine Bewegung, habe ich gesagt!«
    »Und das gilt auch für Sie, Rashura«, sagte eine Stimme hinter ihnen. »Lassen Sie die Waffe fallen!«
    Einen Moment lang bewegte sich niemand. Die ganze Welt schien eingefroren zu sein. Dann trat Sergeant Madhu mit gezogener Pistole hinter einem der Mausoleen hervor. Rashura starrte ihn entgeistert und hasserfüllt an und plötzlich sprang er zur Seite, sodass Justus zwischen ihm und Madhu stand. Aber weiter kam er nicht. Nat holte aus und verpasste ihm einen solchen Kinnhaken, dass er drei Schritte weit durch die Luft flog und zusammenbrach. Die Pistole fiel auf den Boden und Nat sackte keuchend auf die Steinplatte nieder und umklammerte seine Hand.
    »Sehr tadelnswert, Ismael«, sagte Sergeant Madhu, steckte die Pistole ein und zog ein paar Handschellen aus der Tasche. »Eigentlich müsste ich Sie jetzt wegen Körperverletzung festnehmen – wenn ich etwas gesehen hätte. Was nicht der Fall ist.« Er kniete neben dem bewusstlosen Verbrecher nieder, drehte ihn auf die Seite und zog ihm ein Augenlid hoch. »Und er wird sich wahrscheinlich nicht einmal an den Schlag erinnern – aber er wird viel Zeit haben, über das nachzudenken, was geschehen ist.« Mit raschen Bewegungen legte er Mr
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