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Die Drei ??? Die Rache Der Samurai

Titel: Die Drei ??? Die Rache Der Samurai
Autoren: Ben Nevis
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Hinunterklettern hatte ihn wertvolle Zeit gekostet.
    Peter sprintete über die Wiese. Schnell hatte er den Waldrand erreicht. Dort drosselte er das Tempo und joggte eine Weile den Weg entlang. Nach einigen Minuten machte der Pfad eine Kurve und führte direkt auf das Plateau zu, das über der Schlucht lag. Hier hatten sich Sean und Peter den Übungskampf geliefert.
    Peter stoppte vor der Biegung und lauschte. Er hörte nur die Stimmen der Vögel und das Rascheln der Blätter. Auch das Rauschen des Baches tief unten in der Schlucht klang schon zu ihm durch. Vorsichtig ging er weiter. Nun blockierte nur noch ein frei stehender Fels die Sicht. Er umrundete ihn langsam. Jetzt konnte er sehen, was auf dem Plateau vor sich ging. Zeno kauerte dort. Es war die Stelle, an der der Behälter mit dem Netz in die Felswand eingelassen war. Gerade nahm Zeno das Netz heraus, legte es zur Seite und machte sich am Inneren des Behälters zu schaffen. Jetzt zog er eine größere Metallplatte heraus. Er musste die Rückwand der Kammer sein, die er gelöst hatte. Zeno legte auch sie ab und zog sich einen Handschuh an. Er beugte sich wieder vor die Öffnung. Plötzlich glänzte etwas auf. Peter stockte der Atem: Es war das Goldene Schwert! Zeno hielt es in der Hand und wendete es in den ersten Strahlen der Sonne. Die Klinge schien golden zu glühen. Für einen Moment war Peter abgelenkt, sodass er fast das Knacken überhört hätte. Die Richtung, aus der es kam, war schräg vorn, nicht weit von ihm. Peter sah eine kurze Bewegung hinter einem der kleineren Bäume. Das war kein Tier. Dafür war es zu vorsichtig, zu schleichend. Kein Zweifel, da war noch je Geräusch zu machen. Doch das ließ sich im Wald nicht ganz vermeiden.
    Peter dachte blitzschnell nach. Er war allein. Niemand wusste, dass er hier war. Er musste vorsichtig sein. Wer war das bloß? Gegen einen Samurai wie Sean hatte er keine Chance. Es gab keine Zeugen außer Zeno, und der war schwer einzuschätzen. Offenbar hatte Sean ihn wieder unter Kontrolle. Wenn Sean Peter finden und in die Schlucht stoßen würde, würde es wie ein Unfall aussehen. Das Schlimme war: Er traute es Sean zu. Eilig verließ er seine Position und zog sich hinter einen Felsvorsprung zurück, um abzuwarten, was passierte. Fast ohne dass es ihm bewusst war, griff er sich einen Ast, der an den Fels gelehnt war.
    Kurz darauf hatte die andere Person den Platz erreicht. Peter hörte es an den festen Schritten auf dem Felsplateau. Zeno schrie überrascht auf. Vorsichtig schob sich Peter ein Stück vor, um zu sehen, was passierte. Stille. Dann eine Stimme.
    Peter hielt den Atem an. Er kauerte sich vor Angst regungslos gegen den Fels. Die Stimme des Jungen war deutlich zu hören; es ging kein Wind durch den Wald. Sie war hinter ihm, auf der anderen Seite des Felsens. Er erkannte sie sofort. »Verräter!« Die Strahlen der Sonne fielen jetzt durch die Äste, als wäre alles ruhig und friedlich. Doch Peters Herz klopfte bis in die Ohren. Für ihn war es der finsterste Platz der Welt. »Verräter müssen sterben!« Ganz langsam kamen die Worte, sehr kalt. Peter schloss die Augen, um die Kontrolle über sich zu gewinnen. »Und du bist ein Verräter!« Peter wusste: Er musste handeln, irgendetwas tun. Doch er war wie blockiert. Da hörte er noch etwas anderes: ein ganz feines, hohes Geräusch. Es war das Schwert. Ein kurzer Schwung, der die Luft durchschnitt. Das rum bloß hatten sie diesen Auftrag angenommen. Warum bloß? Bilder zuckten durch sein Gehirn. Justus, Bob und er. Sie waren auf dem Schrottplatz. Nicht einmal eine Woche war es her.
    Wie im Zeitraffer liefen die letzten Stunden vor ihm ab. Doch es war ein Film, der sich nicht ändern ließ. Er musste handeln. Er musste Zeno retten. Zeno, der sterben sollte, weil Peter ihn verraten hatte, als man den Schlüssel zum geheimen Turm bei ihm fand. Warum hatte er da seinen Mund nicht halten können!
    Peter sprang auf und packte den Ast fester. Vorsichtig schlich er um den Felsen herum. Er sah sie beide. Sean mit dem Rücken zu ihm. In der Hand hielt er das Goldene Schwert. Er musste Zeno überrascht und es ihm abgenommen haben. Zeno war an der Felskante, auf den Knien, und in seinen Augen sah man pure Angst. »Spring«, sagte Sean.
    Zeno schüttelte den Kopf. »Das kannst du nicht tun, Sean!«
»Ich bin Samurai. Ich stamme von ihnen ab. Samurai haben die
Lizenz zum Töten!«
»Das war vor hunderten von Jahren!«
    »Wenn du unten bist, ist das egal. Ein Unfall.
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