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Die drei ??? Der namenlose Gegner

Titel: Die drei ??? Der namenlose Gegner
Autoren: Kari Erlhoff
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Die wenigen verbliebenen Glasscheiben in den Fenstern zitterten. Das metallische Geräusch erklang erneut. Die Rohre über ihnen ächzten. »Ihr könnt uns keine Angst machen!« Beide Gruppen standen sich nun Auge in Auge gegenüber. Bob sah Justus und Peter und nickte ihnen kaum merklich zu. »Jetzt seid ihr dran!« Das Signal zum Angriff.
    Schon war er mitten im Getümmel. Es krachte erneut, und zwar in den hinteren Räumen! Jemand sorgte für explosive Untermalung. Beatrix Fraser wollte ihren Showdown mit einem effektvollen Knall beenden. Aber da würden die drei ??? ihr einen Strich durch die Rechnung machen!
    Bob drehte sich um. Links neben ihm kämpften Paul und Mr Fraser. Im Gewühl konnte man nicht viel erkennen. Zementstaub rieselte von der Decke herab. Die Kämpfenden nahmen ihre Umgebung jedoch kaum wahr. Ihr Kampf schien erbittert. Mr Fraser stolperte rückwärts. Auch Paul begann zu taumeln. Er fasste sich an die Brust, wo sich rasch ein großer roter Fleck ausbreitete. Roxy stieß einen schrillen Schrei aus. Wie auf ein Zeichen hin hielten die anderen in der Bewegung inne und drehten sich zu den Verletzten um. Paul war auf den Boden gesunken. Neben ihm krümmte sich Mr Fraser. Keine zehn Sekunden später lagen beide regungslos da. Nur Roxys Schluchzen war zu hören. »Sie sind ...! Sind sie wirklich ...?« Es kam Bewegung in die Schatten. Eine ganz in Schwarz gekleidete Gestalt sprang hinter einem Stapel aus alten Paletten hervor. »Daddy! Paul!« Sie rannte auf die Männer zu. »Guten Abend, Miss Fraser!«, sagte Justus, als die junge Frau sich neben ihren Vater kniete.
    »Woher weißt du ...?«, setzte sie mit tränenerstickter Stimme an. »Das spielt jetzt keine Rolle. Sie wollten beweisen, dass ein Stück Wiese, ein Baum und ein Leguan weniger wert sind als ein geliebter Mensch. Und dabei haben Sie zwei Menschenleben ausgelöscht!«
    »Nein!« Beatrix Fraser sah auf und starrte mit schreckgeweiteten Augen in die Runde. Sie konnte kaum sprechen. »Aber das ... das wollte ich nicht. Wirklich. So glaubt mir doch! Ich wollte ihnen doch nur eine Lehre erteilen!« Sie schlug die Hände vors Gesicht. In diesem Augenblick brach die Hölle los.

Schutt und Asche

    Der Boden schwankte. »Wir müssen hier raus!«, brüllte Josh. Dieses Mal waren sich alle sicher: Es war keine Explosion und auch kein Showeffekt, sondern ein Erdbeben! Die schweren Lampen an der Decke erzitterten. Die Metallstreben knirschten und ächzten. Ein Erdstoß folgte dem nächsten. Nun kamen auch die rostigen Pfeiler in Bewegung. Eine Wellblechverkleidung stürzte von einem Gerüst herunter.
    »Wartet! Wir müssen Daddy und Paul mitnehmen!«, schrie Beatrix verzweifelt. Im selben Augenblick nahm ihr Gesicht einen entsetzten und zugleich erleichterten Ausdruck an, denn beide Männer hatten sich aufgesetzt. »Aber ...«, stotterte sie. »Ihr lebt? Ihr lebt!«
    »Keine Zeit für Erklärungen!« Mina nahm Beatrix beim Arm. »Wir müssen hier raus! Sonst sterben wir alle – und zwar ganz in echt!« Keine fünf Meter neben ihr krachte eine der Lampen zu Boden.
    Alle rannten durcheinander. Jeder wollte als Erstes aus der Halle. Sie hasteten auf den Flur zu, der zum Ausgang führte. Auf halber Strecke blieb Bob jedoch plötzlich stehen. Wo war derjenige, der die Böller gezündet hatte? War er noch im hinteren Teil der Fabrik? Die Gruppe aus panischen Menschen drängte sich durch die Tür am Ende des Gangs, hinaus ins Freie. Mörtel rieselte auf Bob hinab. Es war leichtsinnig, hierzubleiben! Aber andererseits war vielleicht ein Mensch in höchster Gefahr! Ehe Bob eine Entscheidung treffen konnte, brach das Stockwerk über dem Flur ein. Betonbrocken krachten auf den Boden. Bob stürmte in die andere Richtung, zurück in die große Halle. Er wich mit Mühe und Not einem Stahlträger aus, der mit voller Wucht in eine Zwischenwand brach. Sein Herz klopf te. Der Ausgang war versperrt! Er hustete. Das war nicht sein erstes Erdbeben. Als Kalifornier hatte Bob schon viele Erdstöße erlebt, darunter sogar einige stärkere Beben. Jedes Kind lernte von klein auf die wichtigsten Regeln. Eine davon war, umgehend einen Platz aufzusuchen, an dem man nicht von herabfallenden Gegenständen getroffen werden konnte. Schaffte man es nicht ins Freie, musste man sich in einen Türrahmen stellen. Doch den Türrahmen gab es nicht mehr. Mehrere Rohre waren heruntergestürzt und versperrten den Ausgang. Bob rannte zum anderen Ende der Halle. Dort musste es eine weitere
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