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Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr

Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr

Titel: Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr
Autoren: Mira Sol
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geöffnet da?«, wollte Marie wissen.
    Kim nickte. »Max Feiler muss es gelesen haben. Wo auch immer er das Tagebuch herhat.«
    Sie beugten sich über die letzte Seite und lasen im Licht der Taschenlampe:
    Spieglein, Spieglein an der Wand,
alles ist in sich'rer Hand.
Licht und Schatten – dunkles Land,
dessen Sprache sich verwandt.
Sieh die Zeichen auf dem Rand,
großes Glück ist dort gebannt.
Machen Zahlen dir bekannt
als des Pfeiles Unterpfand.
Was oben mit unter verband,
zeigt sich in neuem Gewand.
Und der Schatz aus hohem Stand
gehört dem, der die Lösung fand.
    Gez. der Fabrikant
    Sie sahen sich ratlos an. Franzi winkte ab. »Rätselreime waren mir immer schon ein Graus. Ich bekomme so was nicht raus.« »Das hast du jetzt aber schön gereimt«, merkte Marie an. Sie kicherten leise.
    Kim wuschelte sich durch die Haare. »Jetzt mal im Ernst: Die ersten zwei Zeilen bestätigen, dass der Spiegel irgendetwas verbirgt oder beschützt: in sich'rer Hand.«
    Marie nickte. Sie pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und dachte angestrengt nach. Licht und Schatten — dunkles Land, dessen Sprache ich verwandt. An was erinnerte sie das? »Licht, Schatten, Sprache«, murmelte sie vor sich hin. Plötzlich erschien vor ihrem inneren Auge die Maske des Roten Todes, der verzerrte Schatten mit dem messerscharfen Schnabel, den Lina für ihre Schul-AG produziert hatte. »Schattentheater!«, sagte Marie halblaut. »Wie bitte?« Franzi sah sie verständnislos an. Kims Augen begannen im Taschenlampenlicht zu blitzen. »Ich weiß, was du meinst. Es könnte sein, dass bei Lichteinfall die geschnitzten Gegenstände auf dem Rahmen bestimmte Schatten werfen, die auf etwas hinweisen. Vielleicht ergeben sie eine Geheimbotschaft.« Sie holte ein Rahmenteil aus der Tasche und ließ den schmalen Kegel ihrer Stablampe darauf fallen. »Es ist eine verrückte Idee, aber wir müssen uns an jeden Strohhalm klammern.« Kim zog das Gedicht näher ins Taschenlampenlicht. »Sieh die Zeichen auf dem Rand – großes Glück ist dort gebannt. Machen Zahlen dir bekannt als des Pfeiles Unterpfand. Ich verstehe nur nicht, was des Pfeiles Unterpfand bedeuten soll.«
    Marie leuchtete ebenfalls auf dem Rahmenteil herum. »Und Zahlen kann ich auch nicht erkennen. Egal, aus welchem Winkel ich leuchte.« Sie sah enttäuscht auf. Franzi zog einen ihrer Haargummis fest. »Ich glaube, es bringt nichts, die Teile einzeln abzuleuchten. Als Heribert Dahl das Rätsel verfasst hat, war der Spiegel ja noch ganz. Das Muster auf dem Rahmen hatte damals doch eine ganz andere Ausrichtung.«
    Kim blieb der Mund offen stehen. »Das ist richtig. Daran habe ich nicht gedacht.« Sie schwieg eine Weile. Dann sah sie ihre Freundinnen an. »Es könnte sogar sein, dass der Spiegel nicht nur ganz sein, sondern auch noch an der Stelle hängen muss, an der er immer schon war, damit das mit den Schatten richtig funktioniert!«
    Franzi schüttelte den Kopf. »Das klingt total abgedreht.« Sie grinste. »Und gleichzeitig total logisch. Ich bin dafür, dass wir das ausprobieren. Wir sind ja nur ein paar Schritte von der Fabrikantenvilla entfernt.«
    Kim und Marie waren sofort einverstanden. Kim schob das Tagebuch in ihren Rucksack. Dabei sah sie unter der Werkbank etwas Helles aufblitzen. Sie ließ den Lichtkegel ihrer Taschenlampe über den Boden wandern. Er erfasste ein Paar ausgetretene Turnschuhe. Sie lagen mit den Sohlen nach oben auf einem alten Lappen. Daneben stand eine Flasche Benzinreiniger. Kim pfiff durch die Zähne. Sie griff sich einen der Schuhe. »Seht mal. Jemand hat versucht, die Sohlen zu reinigen.«
    »Was ihm nicht wirklich gelungen ist«, bemerkte Franzi. »Die sehen immer noch ziemlich blutig aus.« »Bitte?!«, quietschte Marie.
    »Reste von blutroter Haarfarbe. So wie die, die wir auf dem Boden in Giovannis Salon gefunden haben.« Marie fasste sich schnell wieder. »Die Schuhe des Täters! Da haben wir ein schönes Beweismittel gefunden.« Kim steckte die Schuhe in eine Plastiktüte und dann in ihren Rucksack.
    Sie verließen den Geräteschuppen und schlossen den Riegel lautlos. Gemeinsam schleppten sie die schwere Tasche durch das Gras. Kurz bevor sie zu dem schmalen Zugangsweg kamen, hörte Marie etwas. Sie duckte sich und gab den anderen ein Zeichen. »Da war ein Knacken und Rascheln. Als ob jemand hinter uns herschleicht«, flüsterte sie. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    Als sie plötzlich in ein Paar grün glühende Augen sah, hätte Marie beinahe
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