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Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune

Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune

Titel: Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune
Autoren: Henriette Wich
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kennen Venedig wie ihre Westentasche und sind unglaublich geschickt und schnell.«
    »Das haben wir gemerkt«, sagte Kim, die ihre Enttäuschung immer noch nicht ganz überwunden hatte. Die Chance war winzig klein, aber vielleicht liefen ihnen die Verbrecher ja in den nächsten Tagen zufällig noch einmal über den Weg. Dann würde man sehen, wer schneller war: zwei miese kleine Taschendiebe oder die drei !!! mit ihrer ausgefeilten Verfolgungstaktik!
    Durch den aufregenden Zwischenfall bekamen Kim, Franzi und Marie kaum etwas vom Markusplatz, dem Dogenpalast und dem schlanken Turm des Campanile mit. Das Vaporetto ließ die Hauptsehenswürdigkeiten hinter sich und steuerte jetzt das Stadtviertel Dorsoduro an. Nach ein paar Stationen stiegen sie aus.
    Tante Florentine führte sie über zwei kleine Brücken zu einem ruhigen Platz und blieb schließlich vor einem eleganten, dreistöckigen Palazzo stehen, der auf schlanken Säulen ruhte. Die Außenfassade war in einem warmen Rostrot gestrichen. Die Farbe war von der Sonne ein wenig ausgeblichen. Tante Florentine lächelte. »Das ist unser Haus. Bescheiden, nicht besonders groß, aber sehr gemütlich!« Als sie den Palazzo betraten, stellte sich schnell heraus, dass Tante Florentine maßlos untertrieben hatte. Die Räume waren riesig und es gab regelrechte Zimmerfluchten, in denen man sich verlieren konnte. Gold schimmernde Tapeten wechselten sich mit wertvollen Wandteppichen ab. Die Decken waren aus Holz und die Möbel liebevoll ausgewählte Antiquitäten, vermutlich aus Familienbesitz.
    Die drei !!! ließen sich herumführen. Bei näherer Betrachtung stellte sich dann zwar heraus, dass an der einen oder anderen Stelle der Verputz bröckelig und die Bäder eigentlich renovierungsbedürftig waren, aber darüber sah selbst Marie diesmal großzügig hinweg. Im Grunde machte es den Palazzo sogar noch liebenswerter. Aber die größte Überraschung wartete noch auf sie: Als Tante Florentine eine Zwischentür zum hinteren Teil des Hauses öffnete, standen sie plötzlich mitten in einer Großküche! Geklapper von Töpfen und Pfannen, zischendes Frittierfett und die Stimmen der Köche bildeten zusammen eine ohrenbetäubende Lärmkulisse. »Michele!«, rief Tante Florentine und flog dem Koch mit der größten Mütze in die Arme.
    Der füllige Venezianer mit den zurückgekämmten, schwarzen Haaren stellte sofort seine Pfanne zur Seite. »Florentine, cara mia, da bist du ja, mein Schatz! Und wen hast du da mitgebracht? Drei wunderhübsche Mädchen! Buon giorno, ihr Lieben, herzlich willkommen, ich bin Onkel Michele!« »Schön, dich endlich kennenzulernen! Ich wusste ja gar nicht, dass du ein Restaurant hast«, sagte Marie.
    Onkel Michele machte eine abwehrende Handbewegung. »No, no! Kein Restaurant, nur eine kleine, bescheidene Cateringfirma. Wir liefern cicchetti an unsere Kunden.« »Cicchetti sind venezianische Häppchen«, erklärte Tante Florentine. »Sie sind hier sehr beliebt.«
    »Wollt ihr mal probieren?« Onkel Michele hielt ihnen ein Tablett mit Fleischklößchen, Auberginen, Babytomaten und winzigen, frittierten Fischen hin. Die leckeren Häppchen waren auf Zahnstochern aufgespießt.
    Kim lief sofort das Wasser im Mund zusammen. »Danke!« Die Fische waren noch warm und herrlich knusprig. Auch Franzi und Marie griffen gerne zu. Das Frühstück am Morgen im Zug war nicht besonders üppig ausgefallen. »Wir wollen dich nicht länger stören«, sagte Tante Florentine. »Ich weiß, ihr habt heute alle Hände voll zu tun.« Sie gab ihrem Mann einen dicken Kuss auf die Wange. Onkel Michele schüttelte entrüstet den Kopf. »Bleibt ruhig! Ihr stört überhaupt nicht.« Zum Beweis drehte er sich vom Herd weg und legte liebevoll den Arm um seine Frau. Marie spürte förmlich die Liebe zwischen den beiden. Es war rührend zu sehen, wie das nicht mehr ganz junge Paar im siebten Himmel schwebte. Marie freute sich für ihre Tante. Sie hatte sie noch nie so glücklich erlebt.
    Mitten in die romantische Stimmung hinein platzte ein Junge, der aussah, als ob er gerade vom Golfplatz käme. Er trug ein weißes Poloshirt, eine dunkelblaue Stoffhose mit Bügelfalten und weiße Sneakers. Kim prägte sich sofort seine Personenbeschreibung ein. Der Junge war etwa 16 bis 17 Jahre alt, circa 1,90 Meter groß, sehr schlank und hatte dunkelblonde Haare, die in weichen Wellen sein ovales Gesicht einrahmten. Er war sehr attraktiv, was ihm leider selbst auch schon aufgefallen war.
    »Michele, uno
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