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Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Titel: Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus
Autoren: Maja von Vogel
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meine Mutter ausgegeben und uns für die ganze Woche entschuldigt, weil wir angeblich die Windpocken bekommen haben.«
    Kim konnte nur noch den Kopf schütteln. »Du hast wirklich nichts dem Zufall überlassen.«
    »Ganz schön schlau«, stellte Marie fest. »Eure Eltern dachten, ihr seid bei eurer Oma. Eure Oma dachte, ihr seid bei euren Eltern. Und eure Lehrer dachten, ihr liegt krank im Bett.«
    »Ja, so hat niemand mitbekommen, dass wir abgehauen sind.« Ein stolzer Ausdruck huschte über Lilis Gesicht.
    Franzi runzelte die Stirn. »Moment mal! Erinnert ihr euch an die Polizeiautos vorhin? Die sind doch in den Nachbarort gefahren, oder?«
    Kim nickte. »Es war eine ganze Kolonne. So viele Wagen schicken die nur raus, wenn ein schlimmes Unglück geschehen ist.«
    »Oder wenn zwei Kinder verschwunden sind«, sagte Franzi langsam.
    »Oh nein!« Lili riss entsetzt die Augen auf. »Meint ihr, Mama und Papa haben was gemerkt?«
    »Das werden wir gleich wissen.« Franzi stand auf und ging zu Oma Lottis kleinem Küchenradio, das auf der Anrichte stand. Sie schaltete es ein und drehte den Ton lauter. »In einer Minute müssten Nachrichten kommen.«
    Noch lief Werbung. Die drei !!!, Lili und Torben lauschten einem Werbespot für Winterreifen, dann begannen die Lokalnachrichten. Erst ging es um den Ausbau der Umgehungsstraße, dann um die Eröffnung einer neuen Schule und ein defektes Fahrgeschäft im Freizeitpark Sugarland . Kim trommelte nervös mit den Fingerspitzen auf der Tischplatte. Vielleicht war das Verschwinden der Geschwister ja doch unbemerkt geblieben und sie konnten ohne großes Aufsehen zu ihren Eltern zurückkehren.
    »Puh, Glück gehabt!«, sagte Marie, als der Wetterbericht begann.
    Doch plötzlich hielt der Sprecher mitten im Satz inne und räusperte sich. »Ich unterbreche die Wettervorhersage für eine dringende Meldung, die wir soeben hereinbekommen haben. Die Polizei bittet um Ihre Mithilfe. Seit Sonntag, 10.15 Uhr werden die Geschwister Lili und Torben Brauer vermisst. Lili ist zwölf Jahre alt, circa 1,54 Meter groß und schlank. Sie hat blaue Augen, halblange braune Haare und trägt eine Jeans, einen grünen Anorak und Turnschuhe. Torben ist sieben Jahre alt, circa 1,30 Meter groß, hat graublaue Augen und kurze braune Haare. Er trägt ebenfalls Jeans, eine blaue Jacke mit roter Kapuze und braune Winterstiefel. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.«
    Franzi stellte das Radio ab und drehte sich um. »Verflixt! Jetzt haben wir den Salat.«
    Lili war blass geworden. »Was bedeutet das?«
    »Ihr werdet gerade überall gesucht«, erklärte Kim ruhig, obwohl ihr Herz wie verrückt klopfte. »Wahrscheinlich durchkämmt die Polizei den gesamten Märchenwald.«
    »Sie werden bestimmt Spürhunde und Hubschrauber einsetzen«, fügte Marie hinzu. Sie sah auch etwas nervös aus. »Wenn zwei Kinder verschwunden sind, lässt die Polizei nichts unversucht.«
    »Hubschrauber? Cool!«, rief Torben begeistert. »Vielleicht darf ich ja mal mitfliegen.« Er war noch zu klein, um den Ernst der Lage zu verstehen. Ganz im Gegensatz zu Lili, die förmlich in sich zusammensackte.
    »Das wollte ich doch alles gar nicht!«, jammerte sie. »Was sollen wir denn jetzt machen? Es gibt bestimmt mächtig Ärger, wenn die Polizei herausfindet, dass wir bloß abgehauen sind.«
    Kim seufzte. Da lag Lili vermutlich gar nicht so falsch. Warum hatten sie die Geschwister nicht ein paar Stunden früher entdeckt? Dann wäre alles völlig unkompliziert und ohne großes Aufsehen verlaufen. Das war jetzt leider nicht mehr möglich. »Wir sollten sofort Kommissar Peters anrufen und ihm sagen, dass wir Lili und Torben gefunden haben.« Kim zog ihr Handy hervor.
    »Muss das sein?« Lili sah aus, als würde sie sich am liebsten ins nächste Mauseloch verkriechen.
    Franzi nickte. »Es gibt keine andere Möglichkeit. Alle suchen nach euch und eure Eltern machen sich bestimmt furchtbare Sorgen.«
    »Kommissar Peters ist ein guter Freund von uns, er wird euch schon nicht den Kopf abreißen«, versuchte Marie, Lili zu beruhigen.
    Kim wählte die Nummer des Kommissars. Er nahm sofort ab.
    »Peters!«, bellte er in den Hörer.
    »Kim Jülich«, meldete sich Kim. »Ich wollte …«
    »Tut mir leid, Kim, aber ich hab gerade überhaupt keine Zeit«, unterbrach sie der Kommissar. »Wir telefonieren später, okay?«
    »Aber es ist wirklich dringend! Wir haben …«
    Doch der Kommissar hörte gar nicht richtig zu. Er sprach mit jemandem und Kim
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