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Die drei !!!, 20, Beutejagd am Geistersee

Die drei !!!, 20, Beutejagd am Geistersee

Titel: Die drei !!!, 20, Beutejagd am Geistersee
Autoren: M von Vogel
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Vögel und das Brummen der Geschirrspülmaschine aus der Küche waren zu hören. Clarissa war vor einer Viertelstunde vom Polizeirevier zurückgekehrt und stellte gerade den Speiseplan für die nächste Woche zusammen. Kim lehnte sich entspannt zurück und schlug ihr Buch auf. Genauso hatte sie sich ihren Urlaub vorgestellt.
    Als sich Kim gerade in das erste Kapitel vertieft hatte, wurde sie von einem Geräusch abgelenkt. Schritte kamen auf dem Gartenweg näher. Kim sah unwillkürlich auf und erblickte einen Mann, der gerade um die Hausecke bog. Er blieb stehen und sah sich mit einem merkwürdigen Blick um. Fast so, als würde das Haus ihm gehören. Sofort prägte sich Kim seine Personenbeschreibung ein. Seit sie als Detektivin arbeitete, machte sie das beinahe automatisch: Mann, Mitte vierzig, ca. 1,75m groß, gedrungene Statur, kräftig gebaut, Halbglatze mit dunklem Haarkranz, schwarzer Schnauzer, Boxernase, trägt Jeans und verschwitztes Hemd .
    Später würde sie die Beschreibung in ihr Detektivtagebuch übertragen – man konnte nie wissen, ob diese Informationen nicht noch einmal nützlich sein würden.
    Jetzt hatte der Mann Kim entdeckt. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, als er sie blitzschnell von Kopf bis Fuß musterte. Dann kam er langsam auf sie zu.
    »Bist du Viktoria?«, fragte er.
    »Viktoria?« Kim runzelte die Stirn. Plötzlich ging ihr ein Licht auf. »Ach, Sie meinen bestimmt Vicky! Nein, ich bin nur zu Besuch. Vicky ist gerade nicht da.«
    Der Mann nickte langsam. »Wo finde ich Clarissa Blumenkamp?«
    Kim zeigte zum Haus. »Clarissa ist in der Küche. Ich weiß aber nicht, ob sie gerade Zeit …«
    Kim verstummte, denn der Mann war bereits im Haus verschwunden, ohne sich für die Auskunft bedankt oder ihr wenigstens zu Ende zugehört zu haben. Sie sah ihmeinen Moment verärgert nach, dann zuckte sie mit den Schultern. Unhöfliche Menschen gab es überall, es hatte keinen Sinn, sich länger darüber aufzuregen. Kim steckte sich ein Stück Schokolade in den Mund und schlug ihr Buch wieder auf. Sie war gerade an einer besonders spannenden Stelle angelangt, als sie Stimmen aus dem Haus hörte.
    »Bitte geh’ jetzt, Karl!« Clarissas Stimme war ungewöhnlich laut und klang sehr bestimmt. »Ich möchte nicht, dass Vicky dich sieht.«
    »Aber warum denn nicht?«, fragte der Besucher scheinheilig. »Ich würde die süße Vicky liebend gerne kennenlernen. Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, war sie ja noch ein kleines Mädchen …«
    »Es reicht jetzt!«, rief Clarissa. »Verlass’ auf der Stelle mein Haus!«
    »Du weißt, was ich will.« Karls Stimme war jetzt leiser, klang aber dafür umso bedrohlicher. Kim musste die Ohren spitzen, um ihn zu verstehen. »Und ich werde alles tun, um es zu bekommen. Verstehst du? Alles!«
    »Raus!«, brüllte Clarissa.
    Zwei Sekunden später verließ der Mann das Haus auf demselben Weg, auf dem er gekommen war. Er pfiff vor sich hin und schlenderte den Gartenweg entlang, als wäre nichts gewesen. Bevor er um die Hausecke verschwand, nickte er Kim noch einmal zu.
    Kim wartete, bis der merkwürdige Besucher das Grundstück verlassen hatte, dann stand sie auf und ging in die Küche. Clarissa saß am Küchentisch und hatte das Gesicht in den Händen vergraben. Ihre Haltung strahlte Verzweiflung aus. Und vielleicht auch Angst?
    Kim räusperte sich. »Alles in Ordnung?«
    Clarissa zuckte zusammen. Sie fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und versuchte zu lächeln. »Ja, natürlich. Mir geht’s prima. Ich bin nur etwas erschöpft, das ist alles.«
    »Wer war denn der Mann, mit dem du dich gerade gestritten hast?«, erkundigte sich Kim.
    »Ach, das war nur … ein ehemaliger Gast«, antwortete Clarissa nach kurzem Zögern.
    Kim war sich ziemlich sicher, dass sie log. »Du solltest die Polizei rufen, wenn er dich noch einmal belästigt. Das ist Hausfriedensbruch.«
    »Mach’ dir keine Gedanken, der taucht bestimmt nicht noch einmal auf«, sagte Clarissa.
    Aber davon war Kim keineswegs überzeugt.

Schock für Kim
     
     
    Detektivtagebuch von Kim Jülich
    Samstag, 16.11Uhr
    Eigentlich wollten wir am Schiertaler See ja nur Urlaub machen, aber jetzt sieht es ganz so aus, als hätten wir einen neuen Fall. In Clarissas Gartenlaube ist eingebrochen worden, und irgendetwas ist sehr merkwürdig an der Sache.
    Nach dem Mittagessen haben Marie, Franzi und ich einen Spaziergang zur Schrebergarten-Kolonie gemacht und uns dort ein bisschen umgeschaut. Clarissa
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