Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
zu treten, wiedergefunden hatte. Auf das kurze Weyr-Engagement ging sie nur sehr zurückhaltend ein und beteuerte dafür umso wortreicher, wie erleichtert alle Welt über Thellas Niederlage sein würde. Auf Befragen stellte sich heraus, daß Aramina Ramoth und Mnementh bei ihrem Eintreffen nicht wahrgenommen hatte - unbegreiflich, wie Lessa freundlich sagte, da beide Drachen sehr erregt gewesen seien.
    »Aber die Feuerechsen kann ich hören«, verteidigte sich Aramina, und Piemur stellte erfreut fest, daß Lessa auf die Erwähnung der kleinen Geschöpfe diesmal nicht mit ihrer gewohnten Bissigkeit reagierte. »Und gelegentlich höre ich auch jemand - etwas anderes.
    Was immer es ist, es klingt sehr traurig, und deshalb bemühe ich mich eher, es nicht zu hören.«
    Trotz sanften Drängens konnte sie darüber nichts Genaueres sagen, aber Lessa nahm ihr das Versprechen ab, sich in Zukunft wieder den Drachen zu öffnen.
    »Wir wollen nicht etwa in dein Leben eingreifen, meine Liebe, es geht lediglich darum, in Verbindung zu bleiben. Du wirst zugeben, daß sich das heute als sehr wertvoll erwiesen hat.
    Wir haben diese Phase noch nicht einmal zur Hälfte überstanden«, mahnte Lessa, als die Weyrführer sich verabschiedeten, »und wir brauchen gute Frauen für unsere Königinnen. Ich und Ramoth hatten gehofft, dich in unsere Reihen aufnehmen zu können, aber vielleicht wird deine kleine Tochter… Die Fähigkeit ist nämlich erblich, und auch du bist eine Ruatha, Mina!«

Südkontinent
17. Planetenumlauf
    Trotz der Strapazen des vorangegangenen Tages erwachte Piemur im Morgengrauen und stöhnte, als er merkte, wie früh es noch war. Seine Rückenmuskeln verkrampften sich, und alle Versuche, sie zu lockern, brachten ihm nur noch deutlicher zu Bewußtsein, wie steif er war. Langsam stützte er sich auf einen Ellbogen, streckte sich vorsichtig und zuckte zusammen.
    »Puh!« Der Ausruf entfuhr ihm, als er probeweise die beiden Beulen auf seinem Kopf betastete. Der Verband hatte sich in der Nacht gelöst.
    »Piemur!« Jancis' weiche Stimme ließ ihn herumfahren, und auch das war nicht ratsam gewesen. Sie war bereits angekleidet und trug in einer Hand einen Becher Klah und in der anderen einen Binsenkorb mit Verbandmaterial und zwei Salbentiegeln.
    »Steif, was?«
    Sie lächelte ihn in zärtlichem Stolz an.
    »Darauf kannst du wetten.«
    »Hier.« Sie reichte ihm den Klah. »Damit du ein bißchen wacher wirst. Die Heilerin Jancis empfiehlt dem Harfner Piemur ein kurzes Bad im Meer, dann wird sie sich um seine ehrenvollen Verletzungen kümmern.
    Kopfschmerzen?«
    Piemur schnitt eine Grimasse. »Eine leichte Verbesserung gegenüber gestern.« Dankbar schlürfte er den Klah.
    »Wie kannst du so unmenschlich früh schon so munter sein?«
    Jancis grinste spitzbübisch. »Ach, ich habe schon geschlafen, aber die Aufregung hat mich geweckt.«
    »Aufregung? Wegen gestern?« Nach dem Kampf mit Thellas Männern war Piemur und Jancis obendrein noch die Gunst - und der Nervenkitzel - eines Ritts auf Ramoth und Mnementh zum Landsitz an der Meeresbucht zuteil geworden, wo F'lar und Lessa eine Pause eingelegt hatten, um sich mit Meister Robinton zu beraten.
    »Nein, wegen heute!«
    Ihre Selbstzufriedenheit war unerträglich. »Aber ich möchte erst sicher sein, daß dein Harfnerverstand wieder voll funktioniert. Trink den Klah aus, geh schwimmen, laß dich von mir zusammenflicken, und dann werde ich dir alles erzählen.«
    Sie zog ihn hoch und schickte sich an, ihn aus dem kleinen Schlafraum zu zerren.
    »Du hast im Lagerhaus etwas gefunden?«
    »Erst gehst du schwimmen!«
    Jancis war unerbittlich, und trotz seiner Verärgerung mußte Piemur später zugeben, daß das Schwimmen seine Schmerzen linderte, auch wenn das Salzwasser in den offenen Wunden brannte. Nachdem Jancis überall Heilsalbe aufgetragen hatte, wo es nötig war, fühlte er sich viel besser. Bei aller Freude, daß sie bei dem Scharmützel tags zuvor unversehrt geblieben war, grämte er sich doch, weil er selbst so viel abbekommen hatte.
    Er war bei dem Überfall auf Thellas Bande immer an ihrer Seite geblieben, hatte gejubelt, als ihr Speer ins Ziel traf, und hatte mit großer Erleichterung Alemi an der Spitze der Verstärkungstruppen auf die Baumgruppe zumarschieren sehen.
    Erst als sie ihn zum Essen nötigte, merkte Piemur, wie hungrig er war, und sie griffen beide herzhaft zu.
    Dann räumte Jancis den Tisch ab, und erst danach entrollte sie mit triumphierendem Lächeln
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher