Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Die Drachenreiter von Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Titel: Die Drachenreiter von Pern 08 - Nerilkas Abenteuer
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
sie.«
    »Tapfere Leri! Brave Orlith!«
    Sein Hohn ließ mich zusammenzucken, aber sein starrer Körper und die geballten Fäuste verrieten mir, welcher Kampf in seinem Innern tobte. »Drachen und Reiter haben manche Vorteile, die unsereinem versagt bleiben. Warum mußte mein Vater mich zurückhalten, als ich damals bei der Suche auserwählt wurde? Mein Leben hätte ganz anders verlaufen können…« Er wandte sich ab und starrte aus dem Fenster. Dann, als sein Blick auf die Grabhügel fiel, drehte er sich mit einem Ruck um und schloß die Augen.
    »Du hast also meinen Schlaf bewacht, Rill. Und solange ich wach bin, wird mir vermutlich ein anderer Schutzengel auf Schritt und Tritt folgen, um zu verhindern, daß ich aus einem Leben gehe, das keinen Sinn mehr für mich hat…«
    In diesem Moment brach mein eigener Kummer durch. Ich war nicht mehr die vernünftige, pflichtbewußte Älteste der Fort-Horde, sondern Surianas Freundin, die neue Wirtschafterin auf Ruatha - und eine Frau, die Alessan weit mehr schätzte, als sie es sich eingestand. Jeder Kummer läßt sich ertragen. Die Zeit heilt die tiefsten Wunden des Herzens - aber um diese Zeit mußte ich kämpfen.
    »Selbst wenn Sie nicht mehr leben wollen, Alessan - Sie sind Erb-Baron von Ruatha und dürfen nicht sterben!«
    »Ruatha ist nicht mehr Grund genug für mich, am Leben zu bleiben«, entgegnete er bitter. »Es hat schon einmal versucht, mich umzubringen.«
    »Und Sie haben gekämpft und das Steuer herumgerissen! Keiner außer Ihnen hätte das geschafft. Sie haben sich Würde und Ehre errungen.«
    »Was zählen Würde und Ehre da draußen?« Er deutete, ohne sich umzudrehen, zu den Erdhügeln vor dem Fenster.
    »Noch atmen Sie, und Sie sind ein Ruatha!« Ich hatte mit Schärfe gesprochen. Vielleicht konnte ich ihn auf diese Weise aufrütteln und von dem Kurs abbringen, den er eingeschlagen hatte. Aber Pflicht, Ehre und Tradition waren ein schaler Ersatz für Moretas Liebe. »Als Ihre Untertanin, Baron Alessan, verlange ich, daß Sie am Leben bleiben, bis Sie einen Sohn in die Welt gesetzt haben, der eines Tages Herr über Ruatha wird!« Ich war selbst verblüfft über meinen scharfen Tonfall, und Alessan musterte mich mit gerunzelter Stirn. »Außer es stört Sie nicht, daß Fort, Tillek und Crom sich nach Ihrem Tod um Ihren Besitz streiten werden! Dann mische ich Ihnen eigenhändig die nötige Dosis Fellis-Saft in Ihren Wein, und Sie können ein Ende machen.«
    »Ein Handel also!« Mit einer Schnelligkeit, die ich dem gebrochenen Mann nicht zugetraut hatte, sprang er auf und streckte mir die Hand entgegen. »Abgemacht, Lady Nerilka! Sobald Sie schwanger sind, werde ich diesen Becher leertrinken!«
    Ich starrte ihn an, entsetzt über die Reaktion, die meine Worte ausgelöst hatten. Er legte meinen Appell völlig falsch aus, schob mir persönliche Motive unter… Dann erst dämmerte mir, daß er meinen wahren Namen kannte.
    »Ihre Eltern förderten die Verbindung mit allen Mitteln!«
    Seine Stimme klang schneidend.
    »Aber dabei dachten sie nie und nimmer an mich!«
    »Warum nicht, Nerilka? Sie haben bewiesen, daß Sie das Zeug zur Burgherrin besitzen. Weshalb sonst sind Sie so plötzlich hier aufgetaucht? Oder wollten Sie Rache nehmen, weil Ihre Angehörigen durch meine Schuld ums Leben kamen?«
    »Nein! Beim Ei! Ich konnte das Leben auf Fort nicht mehr ertragen, nachdem Tolocamp Schande über uns alle gebracht hatte. Wie hätte ich noch daheim bleiben können, nachdem er den Heilern Arzneien, Nahrung und Hilfe versagte? Daß ich hierherkam, beruht auf einem Zufall. Ich war gerade bei Bestrum, um das Serum abzuliefern, als M'barak landete und nach Leuten suchte, die mit Rennern umgehen konnten. Aber woher wissen Sie, wer ich bin?«
    »Durch Suriana!« Ärger schwang in seiner Stimme mit, aber dann wandte er wieder das vertraute Du an. »Du warst ihre Ziehschwester, Rill. Und du weißt, daß sie alles und jeden zeichnete. Es gab unzählige Skizzen von dir. Ich erkannte dich sofort, als du vor mir standest. Allerdings wußte ich nicht, was dich nach Ruatha geführt hatte, und so machte ich das Spiel mit und wartete ab.« Dann schnippte er ungeduldig mit den Fingern. »Komm, Mädchen, schlag ein! Es ist kein schlechter Handel. Du wirst Herrin auf Ruatha und kannst schalten und walten, wie du willst, unabhängig von deinem Vater oder sonst einem Baron. Du hast doch keine Angst vor mir? Sicher weißt du von Suriana, daß ich ihr ein guter Partner war.«
    Ich wußte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher