Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
zählen könne. Aber dabei formulierte er seine Worte so geschickt, dass Fax keine Möglichkeit zum Protest hatte. Fax setzte ein starres Lächeln auf.
    »Lord F'lar, das Hochland fühlt sich durch die Suche geehrt«
    »Es würde dem Hochland Ansehen bringen, wenn eine seiner Frauen die Eignung besäße«, erwiderte F'lar glatt.
    »Immerwährendes Ansehen«, sagte Fax ebenso höflich. »In früheren Zeiten kamen viele berühmte Weyrherrinnen aus meinen Burgen.«
    »Aus Ihren Burgen?« wiederholte F'lar lächelnd. Er betonte den Plural.
    »Ach ja, Sie sind jetzt Herrscher von Ruatha, nicht wahr? Von dort kam gutes Material.«
    Ein merkwürdig lauernder Ausdruck huschte über das Gesicht des Burgherrn, doch gleich darauf lächelte er freundlich. Er trat zur Seite und winkte F'lar in den Burghof.
    Der Anführer seiner Truppe gab einen hastigen Befehl, und die Männer stellten sich in zwei Reihen auf. Die Metallabsätze ihrer Stiefel dröhnten auf den Pflastersteinen.
    Auf einen unausgesprochenen Befehl hin erhoben sich die Drachen. Sie wirbelten Staubwolken auf.
    F'lar schritt lässig das Ehrenspalier ab. Die Männer rollten ängstlich die Augen, als die Drachen auf die Innenhöfe zuflogen. Jemand auf dem Wachtturm stieß einen Entsetzensschrei aus, als Mnementh diesen Aussichtspunkt für sich in Anspruch nahm. Seine breiten Schwingen peitschten durch die Luft, und Phosphordämpfe zogen über die Burg hinweg.
    Obwohl F'lar äußerlich nicht zu bemerken schien, dass die Drachen Bestürzung und Angst auslösten, freute er sich insgeheim doch über ihre Wirkung.
    Man musste den Burgherren gelegentlich in Erinnerung rufen, dass sie es nicht nur mit gewöhnlichen Sterblichen zu tun hatten. Der frühere Respekt für Drachenreiter und Drachen durfte nicht in Vergessenheit geraten.
    »Wir hatten uns eben von der Tafel erhoben, Lord F'lar.
    Wenn …«. Fax sprach den Satz nicht zu Ende, da F'lar lächelnd abwinkte.
    »Ich bitte, der Dame des Hauses meine Aufwartung machen zu dürfen«, erklärte F'lar. Er bemerkte mit innerer Befriedigung, wie Fax einen Moment lang die Lippen zusammenpresste.
    F'lar amüsierte sich ungemein. Er hatte bisher noch keine Suche mitgemacht, aber er wusste aus Archivberichten, dass es versteckte Mittel gab, um die Barone in Verlegenheit zu bringen, die ihre Frauen bei Ankunft der Drachenreiter verbargen. Falls Fax sich weigern sollte, F'lars Wunsch zu erfüllen, kam dies einer schweren Kränkung gleich, die geahndet werden musste.
    »Möchten Sie nicht zuerst Ihr Quartier sehen?« entgegnete Fax.
    F'lar schnippte ein unsichtbares Stäubchen von seinem weichen Wherleder-Handschuh und schüttelte den Kopf.
    »Zuerst die Pflicht«, sagte er mit einem leichten Achselzucken.
    »Natürlich«, erwiderte Fax.
    Er beherrschte sich nur mühsam. Mit langen Schritten stapfte er über den Hof. F'lar und F'nor folgten langsamer. Sie traten durch das metallbeschlagene Portal und gingen weiter in den Großen Saal, der direkt in den Fels gehauen war. Nervöse Dienerinnen räumten den hufeisenförmigen Tisch ab. Der Anblick der beiden Drachenreiter brachte sie vollends aus der Fassung. Einige ließen sogar das Geschirr fallen.
    Fax hatte bereits das andere Ende des Saales erreicht und wartete ungeduldig an der offenen Felsnische, dem einzigen Zugang zur inneren Burg, die in Zeiten der Gefahr allen Bewohnern der Umgebung Schutz bot.
    »Schlecht lebt man hier nicht«, stellte F'nor beiläufig fest, als sie am Tisch vorbeikamen.
    »Besser jedenfalls als im Weyr«, erwiderte F'lar trocken. Er sah zwei Mägden nach, die unter dem Gewicht eines halb verzehrten Lamms hinauswankten.
    »Jung und zart«, meinte F'nor mit einem Anflug von Bitterkeit »Während wir uns mit flachsigem alten Viehzeug begnügen müssen.«
    F'lar nickte.
    »Sie sind vom Glück begünstigt«, sagte er liebenswürdig, als sie Fax erreichten. Da der Mann deutlich seine Ungeduld zeigte, drehte F'lar sich noch einmal um und betrachtete den bannergeschmückten Saal. Er zeigte F'nor die tief in den Stein gehauenen Fensterschlitze und die Bronzeläden, die jetzt offen standen, um die Mittagssonne hereinzulassen.
    »Nach Osten gewandt, wie es sein soll. Ich hörte, dass der neue Saal von Telgar nach Süden ausgerichtet ist.
    Halten Sie sich eigentlich noch an die alten Bräuche, Baron Fax? Stellen Sie im Morgengrauen eine Wache auf?«
    Fax runzelte die Stirn. Er bemühte sich, die tiefere Bedeutung von F'lars Worten zu erkennen.
    »Der Wehrgang ist immer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher