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Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Ulrike Schweikert
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seiner jungen Frau und Mica lebte, lag außerhalb des schützenden Energiefeldes, drüben am Ufer des träge dahinfließenden Flusses. Keuchend überquerte Inthan den Platz ein zweites Mal und eilte dann die eichengesäumte Allee entlang, die zum Wohnviertel der wohlhabenden Magier führte. Von den einst prächtigen Bäumen standen nur noch rauchende Stümpfe. Die meisten der üppigen Villen brannten lichterloh. Schon von weitem sah Inthan, dass auch aus dem Haus der Sonterones Flammen schlugen. Die Angst griff kalt nach seinem Herzen. Er liebte den Schüler und Gatten seiner Tochter wie einen eigenen Sohn. Entschlossen stürzte sich der alte Magier in das Flammenmeer und versuchte den erstickenden Rauch in seiner Lunge zu ignorieren, doch schon bald merkte er, wie seine Konzentration nachließ. Schweiß tropfte von seiner Stirn, sein Umhang begann zu qualmen.
    »Teravio, wo bist du? Antworte mir!«, schrie er gegendas Brausen des Feuers an, doch ein Hustenanfall raubte ihm die Worte. Noch einmal versuchte er seinen Schutzschild gegen Feuer und Hitze und auch gegen den Qualm zu verstärken.
    Inthan durchquerte die Halle, doch die große Treppe war von den Flammen bereits ausgezehrt und musste jeden Moment zusammenbrechen. Keinen Moment zu spät kehrte er um. Hinter ihm krachte ein Teil der Hallendecke herunter, die Treppe sackte mit einem Seufzer in sich zusammen. Inthan lief um das Gebäude herum. In der Küche fand er die Leichen der Köchin und zweier Diener, die am beißenden Qualm erstickt waren, bevor sie die Tür hatten erreichen können. Der alte Magier eilte die steinerne Hintertreppe hinauf, stieg über brennende Balken hinweg, tastete sich die Flure entlang und öffnete alle Türen, doch er konnte den jungen Mann nirgends entdecken.
    Vielleicht war Teravio bereits zur Akademie zurückgekehrt, und er hatte ihn auf seinem Rückweg verpasst.
    Fast wäre er über die am Boden zusammengekrümmte Gestalt gestolpert. Teravio war nicht in der Akademie! Der junge Magier lag dort und stöhnte vor Schmerz. Sein Rücken und die linke Seite waren verbrannt, die Kleider verkohlt, von seinem langen schwarzen Haar waren nur ein paar Strähnen geblieben. Inthan fiel auf die Knie und drückte den jungen Mann an sich.
    »Teravio, du darfst nicht sterben, deine Frau und deine Tochter brauchen dich! Halte durch! Ich bringe dich zum Elbentor. Dort können sie dich heilen.«
    Verzweifelt ließ der alte Magier seinen Blick über die schweren Verletzungen wandern. Teravio brauchte dringend einen seiner Heiltränke, um so lange durchhalten zu können. Suchend tastete er die rauchenden Lumpen ab, die einst ein teures Gewand gewesen waren. Nichts. Schnell erhob sich der Magier. Er musste sich zur Experimentierkammer durchschlagen. Dort waren sicher noch einige Phiolen mit dem neuen Trank. Seinen Ärmel auf Mund und Nase gepresst, folgte er dem Gang weiter, doch schon nach wenigen Schritten musste er aufgeben. Die Kammer stand in Flammen, und mit dem Klang von splitterndem Glas verdampften die magischen Schätze. Inthan kehrte um, beugte sich zu dem Verletzten herab und zog ihn hoch. Er war bei Bewusstsein und starrte seinen Schwiegervater an.
    »Mica?«, krächzte er. »Brigida?«
    »Sie sind in Sicherheit und warten im Eibenreich auf dich«, beruhigte ihn Inthan.
    Langsam schüttelte Teravio den Kopf. »Es ist zu spät. Sagt ihnen, ich liebe sie.«
    Obwohl der alte Magier wusste, dass er Recht hatte, verdrängte er diesen schmerzenden Gedanken.
    »Nein!«, fauchte er. »Du wirst leben! Ich bringe dich zur Akademie. Dort sind genug Priester, um dich zu heilen.«
    Er schob seine Arme unter den Achseln des Verletzten hindurch, verschränkte seine Hände vor dessen Brust und schleppte ihn auf die Treppe zu. Teravio schrie auf und versank dann in tiefe Ohnmacht.
    »O ihr Götter«, stöhnte Inthan, als er die Hintertreppe erreichte, »gebt mir Kraft.« Er bückte sich herab und zog den Bewusstlosen über seine Schulter. Es war ihm, als müsse sein Rückgrat brechen, doch langsam richtete er sich ein Stück auf und tastete sich dann die erste Stufe hinunter. Daschoss plötzlich ein pelziger Schatten aus einer Nische und strich dem Magier maunzend um die Füße. Fast wäre Indian mit seiner schweren Last gestrauchelt, doch er lehnte sich schwer atmend an die Wand und klammerte sich mit einer Hand an dem Sims der Nische fest.
    »Cleo, du Biest, hast du mich erschreckt. Komm schnell mit hinaus. Das Haus kann jeden Moment einstürzen. Ihr
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