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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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verantwortlich
    sein.«
    »Welches Tier war es dann?«, fragte Willow mit einem schnellen Blick in Xanders Richtung, als wollte sie ihn davor warnen, noch einmal irgendetwas Abfälliges über ihren Freund zu sagen.
    »Ich habe keine Ahnung«, gestand Giles. »Und bis ich etwas Genaues weiß, Buffy, solltest du besser besonders vorsichtig sein. Achte auf alles, was klein und schnell ist. Es kann so klein sein, dass du es vielleicht nicht einmal siehst, bevor es zu spät ist.«
    »Okay. Tollwütige Waschbären. Ich pass schon auf.«
    Giles seufzte und kramte in einem Stapel Unterlagen herum, bis er einen Stoß grüner Zettel fand. »Nun«, fragte er nach einer kurzen Pause, »wie ist es dir gestern Nacht ergangen?«
    Sie starrte die Zettel an. Es waren Flugblätter des Straßenkinderasyls. Unten auf der Seite war die Kunstgalerie ihrer Mom aufgeführt. Ihre Mutter musste sie gestern Abend bei der Wohltätigkeitsveranstaltung verteilt haben. Buffy schloss daraus, dass Giles, im Gegensatz zu ihr, dort gewesen war, was ihr Schuldgefühl nicht gerade verringerte.
    Aber wer hätte dann Timmy erledigt?
    »Buffy?«, drängte Giles.
    »Oh, gestern Nacht? Einfach super!«, sagte Buffy barsch.
    Xander starrte sie an. »Super?«
    »Gefällt dir >prima< besser?«, gab sie zurück und funkelte ihn
    an.
    »Nein.« Xander hob die Hände. »Ich dachte nur, wenn jemand in einer derartigen Stimmung ist wie du ... würde er, äh, bestimmt nach jemand suchen, auf den er viel härter einschlagen könnte als Willow auf mich. So was bezeichnen wir nicht gerade als Superstimmung, wenigstens nicht meine Leute.«
    Buffy hob ihr Kinn. Sie wollte es ihnen nicht erzählen, sie schämte sich viel zu sehr dafür. »Meine Leute schon.«
    »Super«, wiederholte Giles und sah sie erwartungsvoll an.
    »Okay«, gab sie nach. »Ich habe einen zwölfjährigen Jungen gepfählt, aber erst, nachdem noch jemand im Weatherly Park gestorben ist. Seine Mutter war heute Morgen bei mir zu Hause und hat in den Armen meiner Mutter geweint, weil sie nicht weiß, dass er tot ist. Nun, ist das für alle super genug?«, fragte sie.
    Alle drei wirkten plötzlich bestürzt.
    »Ja, nun«, sagte Giles schließlich und räusperte sich. »Ich weiß, dass es für deine Mutter derzeit schwer ist ...«
    »Für meine Mutter?«, wiederholte Buffy fassungslos. »Meine Mutter?«
    »Buffy«, sagte Willow sanft und berührte den Arm ihrer Freundin, »wenn wir irgendetwas für dich tun können ...«
    »Vielleicht solltest du mal ausspannen, dir freinehmen«, sagte Xander. »Das Pfählen uns überlassen.«
    Giles räusperte sich.
    »Ja, nun, das bringt uns zu einem Thema, über das wir meiner Meinung nach reden sollten. Ich weiß nicht, ob das jetzt der richtige Zeitpunkt ist, aber ich schätze, man muss diese Dinge offen angehen.«
    Buffy neigte den Kopf und warf Giles einen prüfenden Blick zu. Er wirkte beunruhigt, aber soweit sie wusste, war in der vergangenen Nacht nichts passiert, worüber er sich Sorgen machen musste. Im Gegensatz zu ihr.
    »Buffy«, begann er, zögerte dann aber und schob seine Brille hoch. Der Bibliothekar wirkte aschfahl im trüben, von den Gewitterwolken verdüsterten Licht. An diesem Morgen schienen alle ein wenig traurig zu sein. Und ein wenig langsam im Denken.
    »Giles«, drängte sie.
    »Ja, nun, von dem tragischen Vorfall einmal abgesehen scheint es doch wohl so zu sein, dass du diesen ... Vampir aufgespürt hast, weil du dich ganz und gar auf deine Aufgabe konzentrieren konntest. Diese Sache mit den »Hilfsjägern« bereitet mir in letzter Zeit doch einige Sorgen. Ich fürchte, dass wir das Ganze ein wenig übertrieben haben.«
    » Un momento, Senor Libro«, sagte Xander und hob seine Hand. »Die Familie, die gemeinsam jagt... «
    »Nicht jetzt, Xander«, warnte Giles.
    Xander ließ seine Hand sinken und sah Buffy und Willow an. Willow biss sich auf die Unterlippe und runzelte nervös die Stirn in Erwartung dessen, was Giles als Nächstes sagen würde.
    Giles setzte sich auf die Kante des Schreibtisches und verschränkte die Arme. Es war seltsam, aber manchmal vergaß Buffy fast, dass er nur nach Sunnydale gekommen war, um als ihr Wächter zu dienen. Ihr ganz persönlicher. In dem einen Moment war er noch in England gewesen und hatte irgendwelche Exponate - Knochen oder was auch immer - im Britischen Museum archiviert. Und im nächsten ... was? Hatte er einen Anruf vom HQ bekommen und sofort ein Flugzeug nach Kalifornien bestiegen? Giles, alter Knabe,
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