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Die denkenden Wälder

Die denkenden Wälder

Titel: Die denkenden Wälder
Autoren: Alan Dean Foster
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neue Nährstoffe spendeten den verwandelten Zellstrukturen Energie.
    Der Prozeß, Losting und Geeliwan in das Seelenbewußtsein einzubeziehen, dauerte lange, aber doch nicht zu lange. Der Weltwald war ungemein leistungsfähig. Neuer Saft regte sich, rätselhafte Verbindungen, die ein Chemiker für unmöglich gehalten hätte, wurden produziert. Reize wurden an die neue Fläche angelegt, Katalyse vollzog sich. Losting und Geeliwan wurden mehr, wurden etwas Größeres. Sie wurden ein Teil des Bewahrermatrixbewußtseins, das seinerseits nur ein einziger Knoten des noch größeren Waldbewußtseins war.
    Denn der Wald beherrschte die Welt ohne Namen. Er entwikkelte sich, wandelte sich und wuchs. Er fügte zu sich selbst hinzu. Als die ersten Menschen ihn erreicht hatten, sah der Weltknoten die Bedrohung, die sie darstellten, und auch ihr Versprechen. Der Wald hatte Kraft, Vielfalt und Fruchtbarkeit. Und jetzt erweiterte er seine Intelligenz langsam und geduldig, wie Pflanzen das tun. Losting spürte, wie die letzten schwachen Spuren einer nicht mehr benötigten Individualität verblaßten, fühlte, wie er selbst in jenes größere Bewußtsein einging, das aus Dutzenden menschlicher Bewußtseinseinheiten und denen vieler anderer Bewahrter zusammengefügt und verschmolzen war, die alle durch das Bewußtsein der baumgeborenen Pelziger verbunden waren, und er war glücklich. »Du hast nicht gewonnen, Born!« rief er triumphierend, als die Größe ihn aufnahm. Und dann verschwand sein Neid und alle Zwietracht, und er war Teil des größeren Ganzen. Wie ein toter Kokon fielen solche menschliche Stimmungen und Emotionen von ihm ab.
    Das Waldbewußtsein wuchs um ein kleines Stückchen. Bald würden Born und Ruumahum und die anderen sich hinzufügen. Bald würde es das Ende seines Planes erreichen. Dann würden irgendwelche Eindringlinge von draußen nicht mehr fähig sein, einfach zu kommen und zu töten und ungestraft zu schneiden und zu brennen. Am Ende würde es hinausgreifen über die endlose Leere, die es jetzt unbestimmt zu erahnen begann. Dann . . .
    Im Wald emfatierte Born einen jungen Schößling und lächelte ihn an, weil es ein schöner Tag war. Er blickte hoch zu seinem geliebten fremden Himmel und merkte nicht, daß er über ihn hinausblickte.
    Universum! Hüte dich vor dem Kind im Umhang aus grünem Flaggentuch.
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